Bottrop. Tester des Autoclubs Europa haben den Bottroper Hauptbahnhof und die Bahnhöfe Boy und Feldhausen getestet. Es gibt Lob, aber auch Kritik.
Der Autoclub Europa (ACE) hat an drei von vier Bottroper Bahnhöfen einen „Park-und-Ride“-Check durchgeführt. Die Tester, Roger Zwiehoff und Reinhard Lücke, schauten am Hauptbahnhof, Boy und Feldhausen ganz genau hin. Die Ergebnisse reichen von katastrophal über in Ordnung bis ausgezeichnet.
„Wir schauen uns nicht nur die reine Anlage an, sondern auch das verkehrstechnische Umfeld“, erläutert Zwiehoff, ACE-Regionalbeauftragter für NRW. „Zum Beispiel, wie ist die Verknüpfung von Park-und-Ride zum ÖPNV. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf die Ausstattung.“ In drei Kategorien unterscheidet der ACE: durchgefallen, bestanden, exzellent.
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Bottrops Hauptbahnhof ist aus Sicht der Tester exzellent. Er erhält 13,75 von 18 möglichen Punkten. Zwiehoff betont, dass aus seinem Testgebiet in NRW nur die Bahnhöfe Wetter/ Ruhr und Kamen bei den Punkten noch besser abschneiden. Hervorgehoben wird die Ausstattung wie die Anzahl der Fahrradboxen, die Radstation und der Taxistand sowie E-Ladestation auf dem Parkplatz.
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Weitere Punkte bringt das zusätzliche Angebot vor Ort, die die Anlage attraktiver macht. Bestehend aus Zeitschriftenladen, Baguette-Geschäft und der DHL-Packstation. Auch die öffentliche Toilette wertet, so die Tester, die Anlage insgesamt auf.
Das Park-und-Ride-Parkhaus überzeugt etwa mit Frauenparkplätzen, die erkennbar ausgewiesen sind, und einer ausreichenden Menge an Behindertenparkplätzen. Einen kleinen Abzug in Sachen Verkehrssicherheit gibt es beim Stoppschild am Ausgang. „Das Schild ist verblasst und kaum mehr zu erkennen“, so Zwiehoff.
Trotz des Lobes gibt es Verbesserungspotenzial – in puncto Sicherheit. „Zum Beispiel eine Videoüberwachung bei den Frauenparkplätzen“, schlägt Zwiehoff vor. Damit die Frauen in der dunklen Jahreszeit ein sicheres Gefühl bekommen, wenn sie zu ihrem Auto gehen. „Auch Notruftasten könnten im Parkhaus angebracht werden.“
Knallhart fällt dagegen das Testurteil zum Bahnhof in der Boy aus. „Durchgefallen“, sagt Zwiehoff. Hauptkritikpunkt ist der Park-und-Ride-Parkplatz an der Horster Straße, der nach Einschätzung der Tester gar keiner ist. „Der Bodenbelag ist nur Schotter“, meint Roger Zwiehoff. Reinhard Lücke ergänzt: „Es gibt keine Stellplatzmarkierungen.“ Außerdem sei der Platz nicht ausgeleuchtet.
Die Mängelliste ist noch länger. Laut ACE gibt es keinen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen. Ebenso keine Fahrradboxen, aber Fahrradbügel, an denen die Räder abgeschlossen werden können. Zwiehoff: „Das entspricht aber nicht unseren Mindestanforderungen.“ Seiner Meinung nach müsste für eine Verbesserung zunächst der Parkplatz an der Horster Straße befestigt werden, gefolgt von Markierungen für die Stellplätze und einer Ausleuchtung der Fläche.
Besser wird dagegen der Bahnhof in Feldhausen bewertet. Die Tester loben, dass Notruftasten am Bahnsteig vorhanden sind. Außerdem punktet der barrierefreie Zugang zum ÖPNV.
„Es gibt leider nur einen Behindertenparkplatz. Unsere Mindestanforderung sind aber zwei“ sagt Roger Zwiehoff. E-Lademöglichkeiten würden am Bahnhof fehlen. „Es gibt auch keinen Taxistand“, so der ACE-Regionalbeauftragte. Positiv vermerkt sind die Fahrradboxen und die Ausleuchtung für die Park-und-Ride-Anlage.