Bottrop. Drohungen, Beleidigungen, Hausverbote - dazu kommt es in Einzelfällen auch im Bottroper Ausländeramt. Nicht nur da brauchen Beschäftigte Schutz.

Die Stadt sucht Sicherheitspersonal für das Ausländeramt. Denn die Behörde mit Sitz an der Kirchhellener Straße soll auch zukünftig unter dem Schutz eines Sicherheitsdienstes arbeiten. „Es gibt immer noch hin und wieder Vorfälle, bei denen die Kunden den städtischen Mitarbeitenden respektlos entgegentreten und durch den Sicherheitsdienst des Büros oder des Gebäudes verwiesen werden, weil sie unangemessen laut werden oder die Mitarbeitenden der Ausländerbehörde beleidigen oder bedrohen“, begründet Stadtsprecher Andreas Pläsken, warum dort weiterhin Sicherheitskräfte benötigt werden.

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Das Ausländeramt steht seit nicht ganz fünf Jahren unter Schutz. Anlass war ein tätlicher Angriff auf Beschäftigte der Behörde gewesen. Im Oktober 2018 war ein 42-jähriger in Bottrop geborener Mann syrischer Herkunft mit einem Sachbearbeiter in Streit um Geld geraten. Der Kunde hatte damit gedroht, dass er mit einem Messer wiederkommen werde, und auch Beschäftigte gestoßen. Gegen den Mann wurde ein Hausverbot ausgesprochen. Polizisten nahmen ihn später in dessen Wohnung fest. Oberbürgermeister Bernd Tischler hatte nach dieser Attacke veranlasst, dass die Ausländerbehörde durch einen Sicherheitsdienst geschützt wird.

Sicherheitskräfte entschärfen Konfliktsituationen

„Nach Rücksprache mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich die Situation durch den Einsatz des Sicherheitsdienstes enorm verbessert und verschafft ihnen ein entsprechendes Sicherheitsgefühl“, sagte Andreas Pläsken. Insbesondere durch die Terminvergabe an die Kunden werden nun größerer Andrang verhindert und dadurch auch eine potenzielle Gefahrenlage entzerrt. So entstehe zum Beispiel auch kaum mehr Streit zwischen den Kunden darüber, wer eher an der Reihe sei.

Nach einem Übergriff auf Beschäftigte des Ausländeramtes in Bottrop blieb die Behörde vor etwa fünf Jahren eine Zeit lang für den Publikumsverkehr geschlossen. Seitdem ist dort ein Sicherheitsdienst zur Stelle
Nach einem Übergriff auf Beschäftigte des Ausländeramtes in Bottrop blieb die Behörde vor etwa fünf Jahren eine Zeit lang für den Publikumsverkehr geschlossen. Seitdem ist dort ein Sicherheitsdienst zur Stelle © WAZ | Kai Süselbeck

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„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz des Sicherheitsdienstes dazu beiträgt, dass die Dienstkräfte in einem sicheren Arbeitsumfeld ihrer Arbeit nachgehen können und in einer Konfliktsituation auf die Kunden deeskalierend eingewirkt wird“, erklärte der Stadtsprecher. Allerdings mussten auch in der Zwischenzeit noch drei weitere Hausverbote ausgesprochen werden. Deshalb sollen sich in der Bottroper Ausländerbehörde auch weiterhin Sicherheitskräfte um die Einlasskontrolle und die Steuerung der Kundinnen und Kunden kümmern.

Einlasskontrollen gibt es auch im Bottroper Sozialamt

Allerdings läuft der Vertrag mit dem derzeitigen Sicherheitsdienst Ende September aus und muss deshalb neu ausgeschrieben werden. Interessierte Unternehmen sollen den Job ab Oktober für die kommenden zwei Jahre übernehmen. Für ihre Angebote haben sie bis Anfang August Zeit, den Auftrag erhalte das Unternehmen mit dem günstigsten Angebot, heißt es in der Ausschreibung. Die Ausländerbehörde ist nicht die einzige Dienststelle der Stadtverwaltung, in denen Einlasskontrollen vorgenommen werden müssen. So sucht die Stadt auch für das Sozialamt für die nächsten beiden Jahre Sicherheitskräfte.