Bottrop. Zwei Klassencontainer werden auf dem Gelände der Bottroper Förderschule aufgestellt. Warum die Bauarbeiter dabei vorsichtig vorgehen müssen.
Die Förderschule am Tetraeder in Bottrop braucht mehr Platz – und den erhält sie nun erst einmal in zwei Klassencontainern, die bis zum Beginn des neuen Schuljahres auf dem hinteren Teil des Schulgeländes aufgestellt werden. Aktuell laufen die Vorarbeiten: Erde wurde bereits ausgehoben, Versorgungsleitungen gelegt. Und jetzt gilt es, die Schotterschicht aufzubringen, die als Basis für die Container dient.
„Bislang verfügt die Schule über zwölf Klassenräume, und die sind voll belegt“, erklärt Dirk Göttlich, Abteilungsleiter im Fachbereich Immobilienwirtschaft. Gebraucht werde aber Raum (inklusive Differenzierungsmöglichkeiten) für 13 Klassen bei insgesamt rund 130 Schülern. Im Gebäudebestand fand sich dafür keine Lösung – die weiteren Räume eigneten sich nach Rücksprache mit der Stadt nicht als Klassenzimmer.
Container sollen an der Förderschule in Bottrop nur eine Zwischenlösung sein
Die Klassencontainer, in der Schüler aus der Berufspraxisstufe künftig lernen sollen, sollen nur eine Zwischenlösung sein und werden für zwei Jahre angemietet. Je nachdem wie sich die Situation an der Hauptschule Welheim entwickelt, werde dort möglicherweise Schulraum frei, so Göttlich. Sonst werden andere Lösungen überlegt.
Als Standort wurde eine Ecke des Rasen-Sportplatzes hinter dem Gebäudeteil gewählt, in dem die anderen Klassen der Berufspraxisstufe untergebracht sind, erklärt Göttlich. Damit könnten die Schüler klassenübergreifende Differenzierungsgruppen gut erreichen, ebenso Fachräume (Werkraum, Lehrküche) und Sanitärräume. Allerdings musste der Klassencontainer-Standort gegenüber den ursprünglichen Plänen ein wenig verrückt werden, erzählt der Abteilungsleiter. Im Bereich des zunächst vorgesehenen Aufstellplatzes bestehe – wie an vielen Stellen in der Welheimer Mark – ein Bombenverdacht. „Wenn wir zu nah an diesen Bereich kommen würden, müssten wir den Bombenverdacht aufwändig überprüfen“, inklusive dem Abtragen von Erdschichten. Nun werden die Klassencontainer etwas weiter weg aufgestellt.
Schotterschicht darf nicht mit schwerem Gerät verdichtet werden
Dennoch müssen die Arbeiter bei den Vorbereitungsarbeiten vorsichtig vorgehen: „Die Schotterschicht darf jetzt nicht mit schwerem Gerät verdichtet werden“, erläutert Göttlich. Oder mit anderen Worten: Das sonst übliche Rütteln ist verboten! Stattdessen wird der Schotter lagenweise mit einer extra gemieteten Walze verdichtet.
Aus dem Boden und zwischen den Schottersteinen lugen Rohre hervor – fürs spätere Abführen vom Regenwasser vom Pultdach des Doppelcontainers, für die Versorgung der späteren Waschbecken mit Wasser sowie für die erforderlichen Elektro- und EDV-Leitungen. „Es wird auch Klimageräte geben, sonst wird es im Sommer unerträglich für den Unterricht.“
Das Container-Raumangebot wird auf insgesamt 165 Quadratmetern einen Klassenraum plus Nebenraum umfassen, zudem einen Mehrzweckraum und ein kleines Lager. Vorgesehen sind Schallschutzdecken, LED-Beleuchtung und verstärkte Wände, an denen Tafeln angebracht werden können. Die Haupteingangstür schwenkt elektrisch auf, wenn ein entsprechender Schalter gedrückt wird. Davor wird noch eine behindertengerechte Rampe angelegt.
Die Baukosten an der Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung belaufen sich jetzt zunächst einmal auf 40.000 Euro. An Container-Miete zahlt die Stadt pro Jahr 60.000 Euro.
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