Bottrop. Nach zwei Jahren schließt das Golden Café an der Gladbecker Straße bereits wieder. Die Betreiberin nennt dafür hauptsächlich familiäre Gründe.

Zwei Jahre lang war das Golden Café so etwas wie ein Lichtblick in der Passage zwischen Gladbecker und Horster Straße. Guter Kaffee, selbst gebackener Kuchen oder frische Waffeln gehörten ebenso wie die malerischen Kaffeesäcke im Fenster zu den Markenzeichen des kleinen Cafés. Mit dem hatte Inhaberin Ewa Sliwka auch eine lange gehegte Lieblingsidee verwirklicht. Damit ist es nun vorbei. Ewa Sliwka schließt ihr Golden Café an der Gladbecker Straße 12.

Bottroper Kaffeehaus als Familienunternehmen gestemmt

Warum hat ein individuelles Kaffeehaus in Bottrop keine Chance – und das, obwohl es Stammkunden gibt, Veranstaltungen wie Ausstellungen stattgefunden haben und die Gladbecker immerhin als Ausgehmeile der Stadt gilt? An zu viel Konkurrenz liegt es sicher nicht. Die Gründe scheinen vielfältig, wenn man mit Ehemann Michael Sliwka spricht. Denn das kleine Café ist von Anfang an von der Familie – Ewa, Michael, Tochter Michelle und Sohn Tobias – gestemmt worden. „Es sind familiäre Gründe, sicher spielt auch der Zeitfaktor eine Rolle“, so Michael Sliwka, der selbst noch einen Fulltime-Job in einer anderen Firma hat.

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Trotzdem hat er kräftig mit angepackt. Allein die Renovierung des Ladenlokals, in dem vorher ein Fotoatelier unterbracht war, hat er großenteils in Eigenarbeit gestemmt. Dabei war der Start schwierig genug. Corona und diverse Lockdowns hatten Kunden wie Gastronomen schwer zugesetzt.

Zum Glück haben Sliwkas ein gutes Verhältnis zum Vermieter gehabt. Denn eine subventionierte Miete habe es nicht gegeben. „Wir lagen damals nicht im Fördergebiet“, so Michael Sliwka. Die Anmietungsoffensive für leerstehende Ladenlokale galt zu dem Zeitpunkt lediglich für das Marktviertel und die Hansastraße.

„Es war eine schöne Reise mit vielen netten Kunden und guten Erfahrungen“

Dennoch eröffnete Ewa Sliwka ihr Kaffeehaus. Schnell gibt es auch Stammkunden, auch solche, die neben der süßen auch die herzhafte Frühstücksvariante mit polnischem Einschlag zu schätzen wissen. Auch das ausgeschenkte Bier war eine Reminiszenz an die Heimat Polen. Hin und wieder brachten auch kleine Ausstellungen künstlerisches Flair ins Café. Stars waren aber die hausgemachten Kuchen.

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Die Gründe für die überraschende Schließung seien familiärer Natur, so die Sliwkas auf Nachfrage. Der Zeitaufwand sei schon sehr groß gewesen. Dazu kämen Probleme mit der Sauberkeit des Umfeldes gerade an diesem Durchgang zur Horster Straße, wobei die eigentliche Gladbecker seit der Erneuerung vor einigen Jahren durchaus gewonnen habe.

Ein Fazit zieht Ewa Sliwka aber dennoch: Es sei eine schöne Reise gewesen zusammen mit vielen netten Kunden und spannenden neuen Begegnungen, für die sie sich herzlich bedankt. Und: So ganz möchte sie die Gastronomie nicht aufgeben. Wer weiß, was kommt.

Wer sich für das Ladenlokal und die Ausstattung an der Gladbecker Straße 12 interessiert, kann sich per E-Mail melden: kontakt@golden-cafe.de.