Bottrop-Kirchhellen. Bezahlbare Wohnungen, mehr Platz für Kinder, Fahrräder und Kultur. So will die SPD Kirchhellen die Dorfmitte entwickeln, und das gern gemeinsam.

Die SPD Kirchhellen denkt über die Entwicklung des Kirchhellener Dorfkerns nach. Dabei hat sie im Auge: bezahlbaren Wohnraum, bessere Spielplätze, mehr Platz für Fahrräder sowie ein Bürger-, Schul- und Kulturzentrum. Eine große Entwicklungschance sieht sie darin, dass seit Anfang dieses Jahres fast alle Parteien im Bezirk an einem Strang ziehen.

„Die Bezirkspolitik arbeitet seit Februar über Fraktionsgrenzen hinweg gemeinsam an Ideen für den Johann-Breuker-Platz und den alten Marktplatz“, sagen der Ortsvereinsvorsitzende Oliver Altenhoff und sein Vorgänger Willi Stratmann. „Das hat schon erste Erfolge gezeigt, etwa die gemeinsamen Ideen für den Marktplatz. Diesen Weg wollen wir gern gemeinsam fortsetzen.“

Die CDU hatte die Idee, die SPD findet sie gut: Der Spielplatz am Kirchhellener Ring soll ausgebaut werden.
Die CDU hatte die Idee, die SPD findet sie gut: Der Spielplatz am Kirchhellener Ring soll ausgebaut werden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

So unterstützt die SPD den Vorschlag der CDU, den Spielplatz im Park am St.-Antonius-Hospital deutlich auszubauen. „Wir haben in Kirchhellen viele kleine Spielplätze“, sagt Altenhoff. „Viele werden nicht oder kaum genutzt. Das macht es sehr viel Sinn, die Spielangebote zu zentralisieren, etwa am Antoniuspark.“

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Ausbauen will die SPD auch das Angebot an Fahrrad-Abstellplätzen. „Das Rad hat in Kirchhellen traditionell einen hohen Stellenwert“, sagt Altenhoff. Also muss es in der Dorfmitte genügend sichere Abstellplätze geben.“ Dazu brauche es nach Einschätzung der SPD keine Fahrradgaragen, wie sie die Stadt etwa an der Schulze-Delitzsch-Straße plant. Fahrradbügel würden genügen; davon müsste aber eine ausreichende Zahl auch mitten im Dorf etwa an den beiden Plätzen geschaffen werden. Zum Beispiel dort, wo derzeit Plätze für Taxis reserviert sind. „Wir brauchen Taxistände, aber nicht zwingend an zentralen Stellen“, sagt Altenhoff.

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Entwicklungsspielräume sieht die SPD an der Schulstraße, wenn voraussichtlich 2027 die Feuer- und Rettungswache umzieht an die Rentforter Straße. Den Vorschlag, mindestens einen Teil der Fläche dem Schulzentrum nebenan zuzuschlagen, will die SPD erweitern. Altenhoff: „Wir könnten uns dort einen Mehrzwecksaal vorstellen. Er könnte sowohl als Aula für das Schulzentrum genutzt werden als auch für größere Veranstaltungen der Bücherei oder für Konzerte und Theatervorführungen wie die Aula des Josef-Albers-Gymnasiums.“

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Bietet 100 Besuchern Platz: der Theatersaal im Hof Jünger.
Bietet 100 Besuchern Platz: der Theatersaal im Hof Jünger. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Hintergrund dieser Überlegung: Im Kulturzentrum Hof Jünger stellen Bürgerverein, Heimatverein und Kolpingsfamilie ein ansehnliches Kulturprogramm zusammen. Der Hof leidet aber unter zwei Einschränkungen. Er ist nicht barrierefrei und bietet im Theatersaal höchstens 100 Besuchern Platz. Und der große Saal im Brauhaus steht nach Einschätzung der SPD Kirchhellen wegen des neuen Konzepts der Betreiberfamilie nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Altenhoff: „In einem neuen Saal zwischen Bücherei und Schulzentrum könnten wir den Bürgern ein größeres und barrierefreies Veranstaltungsangebot machen.“

Wohnen: „Wir müssen uns dringend um Grafenwald kümmern“

Beim Thema Wohnen in Kirchhellen will die SPD die begonnene Entwicklung im Neubaugebiet Schultenkamp zu Ende bringen und an der Holthausener sowie der Schulstraße bezahlbare Wohnungen schaffen. „Dann sehen wir die Entwicklung in Kirchhellen für die nächsten Jahre abgeschlossen“, sagt Willi Stratmann. „Dann müssen wir uns dringend um die Entwicklung in Grafenwald kümmern, wo wir jetzt unbedingt neuen Wohnraum schaffen müssen.“

Der bevorzugte Standort dafür ist für die SPD wie für die Grünen der ehemalige Bergbaustandort Prosper IV am Vossundern. Zur Debatte um den Vorzug für Wohn- oder Gewerbeflächen sagt Altenhoff: „In einem Wohngebiet kann natürlich ein Büro oder eine Praxis gewerblich genutzt werden. Produzierendes Gewerbe schließen wir aber aus.“