Kirchhellen. Vor allem die CDU will den Spielplatz an der Pauluskirche aufwerten. Das hat die Bezirksvertretung beschlossen. Aber es gibt kein Geld dafür.
Die CDU Kirchhellen hat im März vorgeschlagen: Lasst uns die Dorfmitte für Familien attraktiver gestalten und unter anderem den Spielplatz an der Pauluskirche aufwerten. Das passte der Verwaltung gut in ihre Pläne zur weiteren Umsetzung des Spielplatzentwicklungskonzeptes. Also hat sie den Bezirksvertretern mal aufgeschrieben, was man da so alles machen könnte. Doch jetzt hat der Bezirk beschlossen: Prima, das machen wir. Und jetzt hat der Fachbereich Grün ein Problem: Wer soll das bezahlen?
Hier lesen Sie weitere Themen aus Bottrop:
- Innenstadtentwicklung: Müllproblem an Bottrops Trapez – Lösung verzweifelt gesucht
- Schule: Tage der offenen Tür an Bottroper Grundschulen – alle Termine
- Netzwerk: Streetworker sollen die Jugendarbeit in Kirchhellen abrunden
- Straßenverkehr: Tempolimit – bricht die Grüne Welle auf der Kirchhellener Straße?
- Corona: Ärzte des Impfzentrums impfen an Bottroper Gesamtschulen
Im Spielplatzentwicklungskonzept steht: Kirchhellen-Mitte und Grafenwald bräuchten eigentlich einen richtig guten Spielplatz. Möglichkeiten zur Aufwertung eines Platzes sieht der Fachbereich am Kirchhellener Ring gegenüber der Pauluskirche in dem so genannten Krankenhauspark; in Grafenwald könnten die Spielplätze am Prozessionsweg und am Hans-Söller-Platz, der Festwiese der Schützen, aufgehübscht werden.
Im Kirchhellener Park wäre Platz für ein Großgerät
Neben dem eigentlichen Spielplatz gibt es dort eine große Rasenfläche. Dort ließe sich ein Großspielgerät zum Klettern in der Größenordnung 13 mal 12 Meter aufstellen. Der Vorteil: „Eine dezentrale Positionierung der Spielgeräte innerhalb des Geländes ähnlich wie die Spielbereiche in der Anlage Schultenkamp/Dorfheide ermöglicht die Nutzung des Areals für verschiedene Besuchergruppen.“ Der Nachteil: mögliche Konflikte etwa mit Hundebesitzern.
Im Mai hat dann Kirchhellens CDU-Chef Rainer Hürter Ulrich Kollath vom Fachbereich Grün gebeten: Wir stellen für die Sitzung Ende August einen Antrag, den Spielplatz attraktiver zu gestalten. Schreib uns doch einfach mal auf, was geht und was das kosten würde. Das hat der Abteilungsleiter gern gemacht, weil er so auch das Thema Spielplatzentwicklung wieder auf die Tagesordnung der Politik setzen konnte. Seine Kostenkalkulation: Großgerät plus Hüpfspiele auf den gepflasterten Wegstücken plus ein neuer Kleinkinderbereich kosten über den dicken Daumen 150.000 Euro.
Auch interessant
„Wir müssen das jetzt auf den Weg bringen“
Irgendwo auf dem Weg durch die Verwaltung ist aus dem Sachstandsbericht eine Beschlussvorlage geworden. Und die Bezirksvertretung hat diesen Beschluss dann auch gefasst. Mit diesem Beschluss, aber ohne Geld für die Umsetzung, steht Kollath jetzt da und hat ziemlich sparsam geschaut, als er davon erfahren hat. „Wir müssen das jetzt auf den Weg bringen, wenn der Bezirk das wünscht. Aber wo kommt dann das Geld her?“
Zwei Möglichkeiten sieht der langgediente Grünexperte: Die CDU-Vertreter klemmen sich den Beschluss unter den Arm, wenn sie in die anstehenden Haushaltsberatungen für den Etat 2022 gehen, und setzen in Verhandlungen mit dem Kämmerer und den anderen Parteien durch, das in den Haushalt für das nächste Jahr die entsprechende Summe eingestellt wird. Oder die Verwaltung bekommt den Auftrag, selbst Geld aufzutreiben. Das könnte sie aber, sagt Kollath, frühestens im Jahr 2023 zusammenkratzen.
Verwaltung wirbt für einen Arbeitskreis Spielplätze
Besser als in diversen Gremien über einzelne Spielplätze zu reden, wäre nach Kollaths Überzeugung ein Arbeitskreis Spielplätze. In dem könnten Politiker und Fachbereich über die Kriterien des Entwicklungskonzeptes diskutieren, jeden größeren Spielplatz auf seine Entwicklungsmöglichkeiten überprüfen und dann Prioritäten setzen.
Das hätte Vorteile für alle Beteiligten, sagt der Abteilungsleiter: „So kämen wir auf einen Fahrplan für die nächsten Jahren, den wir dann mit entsprechender Finanzausstattung abarbeiten können.“