Bottrop. Die Vestische baut in Kirchhellens Dorfmitte eine digitale Fahrplanauskunft. Das ist der Fahrplan für die Modernisierung der Haltestelle.
Vier der am meisten genutzten Bushaltestellen Bottrops sollen in diesem Jahr aufgerüstet werden zu Mobilstationen, um möglichst viele Menschen zum Umstieg auf den Bus zu bewegen. Der Busbetreiber Vestische legt in Kirchhellen vor.
Die Baustelle an der Schulze-Delitzsch-Straße ist allerdings nur der erste Baustein der Aufrüstung zur Mobilstation. Die Vestische installiert dort eine „Dynamische Fahrgastinformation“ (DFI). Fahrgäste können dann die aktualisierten Abfahrtszeiten ablesen und sehen, ob ihr Bus pünktlich ist und ob der Anschluss funktioniert. Solche Anzeigen gibt es schon am Hauptbahnhof und am ZOB sowie in immer mehr Bussen der Vestischen. Auch die Haltestelle Pferdemarkt in der Innenstadt soll eine solche Anzeige bekommen.
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Voraussichtlich im Sommer werden die vier Mobilstationen mit allen Standards nachgerüstet, die der Verkehrsverbund fordert und mit Zuschüssen fördert, sagt Steffen Jonek, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Es werde eine gemeinsame Ausschreibung geben für die Aufrüstung der vier Mobilstationen am Hauptbahnhof, am ZOB, in Kirchhellen und am Boyer Markt. Die Ausstattung der vier Stationen kostet rund eine Viertelmillion Euro, fast 50.000 Euro ist der städtische Eigenanteil.
In der nächsten Stufe sollen weitere Haltestelle zu Mobilstationen ausgebaut werden. Die Verwaltung hat dafür eine Prioritätenliste erstellt. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Die Ausstattung, die die Bottroper Stationen jetzt erhalten, ist in anderen Städten seit vielen Jahren Standard. Digitale Abfahrtanzeiger gibt es etwa bei der Ruhrbahn in Essen schon lange.
Das sind die Standards für die Bottroper Mobilstationen
Den Nutzen der Mobilstationen definiert der Verkehrsverbund so: „Mobilstationen dienen als sichtbare Verknüpfungspunkte und Schnittstellen mit systematischer Vernetzung mehrerer Verkehrsmittel in direkter räumlicher Verbindung. Diese verdeutlichen den Menschen die lokalen Verkehrsmittelangebote und animieren durch das Versprechen eines organisierten, schnellen Umstiegs zur weiteren Nutzung verschiedener Verkehrsangebote wie Bus und Bahn, Car-Sharing und Fahrradverleihsysteme.“
Die Mobilstationen bekommen neben dem digitalen Fahrplan, den es am Hauptbahnhof und am Busbahnhof ZOB schon gibt, eine einheitliche Ausschilderung und Fahrradabstellboxen der nächsten Generation. Der Verkehrsverbund hat sich für das Modell „Dein Radschloss“ entschieden und Abstellanlagen dieses Typs schon an vielen Mobilstationen in anderen Städten aufgestellt. Zusätzlich entstehen an den Mobilstationen Abstellanlagen für E-Scooter.
Abgelehnt: Kirchhellener Bezirkspolitiker wollen Fahrradbügel statt E-Scooter-Plätze
Diese Idee war übrigens in der Kirchhellener Bezirksvertretung nicht wirklich gut angekommen. Statt der Scooter-Plätze sollten doch lieber zusätzliche Fahrradbügel aufgestellt werden, weil an der Schulze-Delitzsch-Straße so viele Schüler vom Rad auf den Bus umsteigen. An diese Forderung aus Kirchhellen erinnerte Frank Kien (CDU) bei der abschließenden Entscheidung über die Ausrüstung der Mobilboxen im Verkehrsausschuss.
Kühl wurde er von Daniel van Geister (SPD) beschieden: Er halte es für einen „Irrglauben“, dass es in Kirchhellen keinen Bedarf an E-Scooter-Parkplätzen gebe. Die SPD-Fraktion werde daher dem Beschlussvorschlag der Verwaltung unverändert zustimmen. Weil auch die Grünen diese Einschätzung teilten, entschied der Verkehrsausschuss im November: Mit der Mobilstation kommen auch die E-Scooter-Stellplätze in Kirchhellens Dorfmitte.