Bottrop. Zwischen Dreieck Bottrop und Oberhausen-Königshardt ist seit Januar 2022 eine Großbaustelle. Hunderttausende Autofahrer sind täglich betroffen.

Die Großbaustelle an der A 2 zwischen Dreieck Bottrop und Oberhausen-Königshardt ist im Zeitplan. Das erklärte die Autobahn Westfalen. Ende Januar des vergangenen Jahres hat die Sanierung in zwei Abschnitten begonnen. Kosten: 31 Millionen Euro.

Die Baustelle befindet sich zurzeit noch im ersten Bauabschnitt. Wobei dieser erste Bauabschnitt, der knapp 1,2 Kilometer lang ist, wiederum unterteilt ist in acht Bauphasen. Jedes Mal wird der Verkehr anders durch die Baustelle geleitet. Aktuell werden die Arbeiten in der dritten Bauphase umgesetzt. Das klingt für den Laien kompliziert, zeigt aber die Komplexität dieser Maßnahme. Denn die Sanierung erfolgt, während der Verkehr auf allen sechs Fahrbahnen weiterfließt. „Wir müssen den Verkehr aufrechterhalten“, erklärt Melanie Nölke, Geschäftsbereichsleiterin Bau bei der Autobahn Westfalen. „Und wir müssen so viele Arbeiten wie möglich parallel erledigen, um die Zeit optimal zu nutzen.“ Wöchentlich finden Baubesprechungen mit den unterschiedlichsten Gewerken, die beteiligt sind, statt.

Melanie Nölke (links), Geschäftsbereichsleitung Bau, und Projektleiterin Stephanie Heckmann begutachten die einzelnen Tragschichten der Fahrbahn. Bis zu 70 Zentimeter tief muss die Straße für die Erneuerung ausgefräst werden.
Melanie Nölke (links), Geschäftsbereichsleitung Bau, und Projektleiterin Stephanie Heckmann begutachten die einzelnen Tragschichten der Fahrbahn. Bis zu 70 Zentimeter tief muss die Straße für die Erneuerung ausgefräst werden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auf der Nordseite der A 2 in Richtung Oberhausen sind zuletzt die äußerste Fahrbahn und der Seitenstreifen ausgefräst worden. Demnächst sollen dort die Leitungen für die Verkehrstelematik und Notrufsäulen neu verlegt werden.

Nächster Arbeitsschritt: Löcher für Lärmschutzwände werden gebohrt

Außerdem wird die Fläche von der Oberhausener Straße bis zum Rastplatz Schwarze Heide auf Kampfmittelfunde untersucht. Wenn grünes Licht gegeben ist, rückt schweres Bohrgerät an. Dann sollen Löcher für die Fundamente gebohrt werden, auf denen später die Pfosten der künftigen Lärmschutzwände montiert werden. Auf der Südseite an der Raststätte Bottrop-Süd werden ebenfalls im Laufe dieses Jahres neue bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände errichtet.

Melanie Nölke, Geschäftsbereichsleitung Bau bei der Autobahn Westfalen: „Wir müssen den Verkehr auf allen sechs Fahrbahnen aufrechterhalten.“
Melanie Nölke, Geschäftsbereichsleitung Bau bei der Autobahn Westfalen: „Wir müssen den Verkehr auf allen sechs Fahrbahnen aufrechterhalten.“ © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Circa 120.000 Fahrzeuge befahren pro Tag diesen Abschnitt der A 2. Vor allem der Schwerlastverkehr setzt der Fahrbahn zu. Bis zu 70 Zentimeter ist an manchen Stellen die ausgefräste Fahrbahn tief. Die einzelnen Tragschichten sind deutlich zu erkennen. Einer untersten Frostschutzschicht aus Schotter folgt eine Tragschicht aus Asphalt, dann eine Binderschicht, danach eine Gussasphaltschicht und abschließend ein offenporiger Asphalt. Dieser spezielle Asphalt (genannt „OPA“) weist einen hohen Anteil an Hohlräumen auf. Dementsprechend kann das Wasser gut abgeleitet werden. Gleichzeitig senkt er die Lärmbelastung.

Bis „OPA“ zum Einsatz kommt, dauert es aber noch einige Zeit. Die Autobahn Westfalen rechnet mit dem Spätherbst dieses Jahres. Denn der offenporige Asphalt muss flächendeckend in einem Arbeitsschritt verlegt werden. Heißt übersetzt: An einem Wochenende wird die A 2 am Ende des Jahres in Fahrtrichtung Oberhausen gesperrt. In Richtung Hannover können die Arbeiten ohne Vollsperrung erledigt werden.

Die Ausfahrt auf den Rastplatz Schwarze Heide an der A  2 in Richtung Oberhausen ist gesperrt.
Die Ausfahrt auf den Rastplatz Schwarze Heide an der A  2 in Richtung Oberhausen ist gesperrt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Der Rastplatz Schwarze Heide ist nach wie vor gesperrt. Im Zuge der Baumaßnahme habe man entschieden, den Rastplatz früher als geplant zu schließen, wie Projektleiterin Stefanie Heckmann von der Autobahn Westfalen berichtet. 85 Meter lang sei die Ausfahrt. Letztlich zu kurz für Lkw. „Die Lkw mussten teilweise aus dem Stand anfahren, um sich in den fließenden Verkehr einzufädeln“, sagt sie. „Das war uns zu gefährlich“, so Heckmann. Denn andere Verkehrsteilnehmer mussten auf die Bremse steigen, das Risiko eines Unfalls war zu groß. Melanie Nölke: „Unser Hauptaugenmerk ist, dass der Verkehr möglichst flüssig und sicher fließt.“

Im kommenden Jahr sollen dann die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt beginnen. Dann wird das Teilstück vom Rastplatz bis zur Anschlussstelle Oberhausen-Königshardt saniert, darunter zwei Brücken, neue Fahrbahnen und neue Lärmschutzwände. Geplante Fertigstellung der Großbaustelle: Mitte 2025.