Bottrop. Pkw und Lkw fahren in einem Bottroper Wohnviertel über eine Wiese und beschädigen so auch Baumwurzeln. Warum die Stadt wenig dagegen unternimmt.

Die Beseitigung des Parkchaos am Max-Schwarze-Weg ist auf Dauer wichtiger. Dazu nimmt die Mehrheit der Bezirksvertreter im Bottroper Süden in Kauf, dass Kraftfahrer in dem Wohnviertel über eine Wiese fahren und dabei womöglich auch Straßenbäume beschädigt werden können.

Zuletzt forderten die Grünen, etwas dagegen zu unternehmen, dass Lkw und Pkw über die Grünfläche am Max-Schwarze-Weg fahren und so die Wiese und womöglich auch mehrere Bäume schädigen. Auch von einer hartnäckigen Anwohnerin kommt immer wieder Kritik - ebenso vergeblich wie die zwischenzeitliche Initiative der Grünen. Selbst Oberbürgermeister Bernd Tischler bat die Bürgerin in einem Schreiben schon, sich mit der Lage zu arrangieren. In dem Brief heißt es mit Blick auf die Müllfahrzeuge der Best sogar: „Die Mitbenutzung des Grünstreifens durch größere Fahrzeuge wurde folglich bewusst eingeplant“.

Bottroper Grüne kritisieren Beschädigung der Bäume

„Es ist nicht hinzunehmen, dass die Bäume durch rücksichtsloses Fahren so geschädigt werden“, meint dagegen Grünen-Ratsherr Burkhard Hölting. Er bat die Verwaltung, Alternativen für die am Max-Schwarze-Weg auf einen schmalen Bürgersteig und einen Teil der Straße markierten Kfz-Stellplätze zu prüfen. Die Behörden sollten das Befahren der Grünfläche jedenfalls verhindern. Aus Sicht der Verwaltung ist aber gar nicht ausgemacht, dass die Bäume am Max-Schwarze-Weg Schaden nehmen, die Zerstörung eines Teils der Wiese lässt sich angesichts der Realität gar nicht erst leugnen.

Am Max-Schwarze-Weg in Bottrop hat das Straßenverkehrsamt eine eingeschränkte Halteverbotszone ausgewiesen. Parken ist nur noch in den dazu markierten Parkboxen erlaubt.
Am Max-Schwarze-Weg in Bottrop hat das Straßenverkehrsamt eine eingeschränkte Halteverbotszone ausgewiesen. Parken ist nur noch in den dazu markierten Parkboxen erlaubt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Grünen-Vertreter Burkhard Hölting sieht das anders. „Die Befahrung der Grünfläche hat schon zu erheblichen sichtbaren Schäden am Wurzelwerk der Bäume geführt. Eine Verdichtung des Bodens durch Befahrung bewirkt auch eine Schädigung der tieferliegenden Baumwurzeln und wirkt sich negativ auf die Vitalität der Bäume aus“, ist er sich sicher. Zu beobachten seien diese Beschädigungen, seitdem die Stadt an der ohnehin schon schmalen Straße Parkboxen markiert hatte.

Parkende Autos versperrten Feuerwehr und Müllabfuhr den Weg

Zum Handeln gezwungen sah sich die Verwaltung, weil es immer wieder Beschwerden über parkende Autos am Max-Schwarze-Weg gab. Die Parkenden hatten dort die Fahrbahnen derart eingeengt, dass die Gefahr bestand, dass Feuerwehr und Rettungsdienste in Gefahrensituationen nicht schnell genug an ihre Einsatzorte gelangen. Auch die Müllabfuhr hatte Probleme durchzukommen. Das Straßenverkehrsamt hat den Max-Schwarze-Weg daher zu einer eingeschränkten Halteverbotszone erklärt.

Das Parken ist dort nur noch in sechs auf Bürgersteig und Fahrbahn markierten Stellplätzen erlaubt. Außerdem gibt es in der Nähe wenige weitere Parkplätze. „Dabei war und ist es nicht unsere Absicht, dass Fahrzeuge den dortigen Grünstreifen befahren. Dies müssten sie auch nicht, da ausreichend Restfahrbahnbreite vorhanden ist, um die parkenden Fahrzeuge dort gefahrlos zu passieren“, stellt Fabian Fingerlin vom Straßenverkehrsamt gegenüber der WAZ klar. Autos fahren aber trotzdem mit zwei Reifen über die Wiese, Lkw offensichtlich sowieso. „Dies ist natürlich nicht erlaubt und wird bei Feststellung entsprechend geahndet“, erklärte der Abteilungsleiter.

Eine Anwohnerin hatte übrigens nachgemessen: Der von den Autoreifen zermalmte Grünstreifen ist ziemlich genau so breit wie der Teil der Parkboxen, der auf die Fahrbahn reicht.