Bottrop. Basteln, backen, einen Wunschzettel fürs Christkind schreiben: Rund um den Kulturhof ist Mitmachen angesagt. Das gefällt nicht nur den Kindern.
Bereits zum zweiten Mal veranstaltete das Kulturamt am Wochenende den Nikolausmarkt rund um den Kulturhof. Ein vielfältiges, kostenloses Angebot für die ganze Familie verlockte zum Stehenbleiben, Staunen und Mitmachen.
Draußen auf der kleinen Mauer machte sich Katharina Woch aus Dortmund über einen 135 Kilogramm schweren Eisblock her und lockte aus dem Brocken mit Kettensäge und Werkzeugen einen Friedensengel mit Taube hervor. Nach vier Stunden war die Skulptur fertig, die bei den jetzigen Temperaturen noch einige Tage bewundert werden kann. Mit ähnlichem Gerät machte sich Norbert Thelen von „Holt ut’n Wold“ aus Kirchhellen an einem massiven Baumstamm zu schaffen und erstellte eine riesige Eule. Rund herum stand eine Menge von großen und kleinen Kunstwerken aus Holz: „Das habe ich mir alles selbst ausgedacht , schließlich muss es einem auch selbst gefallen.“
Für die kleinsten Besucher stand das nostalgische Karussell mit Affe, Schwein und Giraffe nie lange still, auch das kleine Riesenrad war gefragt, obwohl es so klein gar nicht sein konnte, als der etwa vierjährige Junge seiner Mutter zurief. „Ich bin hier gaaaaanz oben!“ Eine kleine Runde mit dem „Winterexpress“, der kleinen Ele-Bimmelbahn, gehörte auch dazu.
Nikolausmarkt Bottrop: Aufwärmen und Basteln in der Bibliothek
Wer sich mit seinen Kindern zum Aufwärmen in die Bibliotheksräume begab, kam dort nicht so schnell wieder heraus, schließlich gab es so viele verlockende Bastelangebote. Während die Eltern geduldig oder gelangweilt auf der „Tribüne“ saßen, bastelten die Kleinen Weihnachtliches an den mit lockenden Materialien gefüllten Basteltischen, es wurde gemalt, geklebt, verziert: „Es wird nie langweilig“, waren sich die Kids einig. Greta (8) hat einen Türkranz, Christbaumkugel und Schneekugel gebastelt und ist begeistert: „Hier kann man so schöne Dinge machen, auch weil es Sachen für Jungen und Mädchen sind.“
In einer Nische ratterten Nähmaschinen, unter Anleitung wurden nachhaltige Geschenksäckchen hergestellt. Die Maschinen und die vielen bunten Stoffe stammten aus „Katjas Nähkiste“. Angelina Pech von der Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek war begeistert: „Es kommt gut an, die Kinder bleiben gerne und lange. So macht die Arbeit auch uns Spaß.“
Vorlese-Stube mit dem Mann, der „Ritter Rost“ erfand
In der Vorlese-Stube warteten viele Kinder gespannt auf den Mann, der „Ritter Rost“ erfunden hat. Jörg Hilbert zeigte, wie seine Bücher entstehen. Am Vormittag hatte er bereits aus „Ritter Rost feiert Weihnachten“ gelesen. Seine Hauptfiguren, der Drache, das Burgfräulein und der rostige Ritter waren immer noch als Puppen dabei, aber am Nachmittag stellte der Kinderbuchautor die neue Geschichte „Morgen, Rinder, wird’s was geben“ vor. Ochs und Esel brennen mit dem Weihnachtsmannschlitten durch und erleben haarsträubende Abenteuer.
Am Sonntag las Stefanie Gerstenberger aus „Paul wartet auf Weihnachten“. Im Filmforum lief am Sonntag mehrfach „Petterson & Findus, das schönste Weihnachten überhaupt“, am Samstag erzählte das Figurentheater Grinsekatze die Geschichte vom „letzten Schaf“.
Zufrieden war auch Dana Brüning vom Veranstalterteam: „Wir haben es geschafft, das ganze Haus einzubinden, die VHS, Musikschule, Kulturwerkstatt und die Bücherei.“ An ihrem Stand konnten sich die fleißigen Bastler auch gleich einen personalisierten Button als Belohnung abholen und den Wunschzettel ausfüllen, der mit vorbereiteten Umschlägen gleich an das Christkind in Engelskirchen geschickt wurde.
Bastel-Renner: Spitze Hüte mit Glitzergirlanden
Weitere Bastelangebote gab es am Spielmobil, wo Weihnachtsschmuck, die Holzwerkstatt oder die Plätzchenküche lockten. Der Renner waren allerdings die hohen, spitzen Hüte aus Blumenpapier mit Glitzergirlanden, die überall aus der Menge herausragten und sogar dem Nikolaus auffielen, der natürlich an einem solchen Tag nicht fehlen durfte.
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Eine Trompete vom Dach des Kulturamtes kündigte an: „Heut ist Nikolausabend da.“ Tatsächlich kam dann auch der heilige Mann gemessenen Schrittes als „Botschafter der Freude“ und wünschte sich „Sternstunden für alle“. Nach einigen Liedern und Gedichten gingen die zahlreichen Kinder am Nikolaus vorbei und holten sich ihren Stutenkerl ab.
Alles wirkte fröhlich, harmonisch, rücksichtsvoll und stressfrei, so dass das Fazit einer älteren Besucherin perfekt passte: „Schön, dass es so etwas auch in Bottrop gibt.“
ARTvent-Markt im Advent
Am Samstagnachmittag eröffnete Bürgermeister Klaus Strehl den Nikolausmarkt als „festen Bestandteil des Jahreskalenders der Stadt Bottrop“ offiziell und geriet bei diesem Ambiente „in vorweihnachtliche Stimmung.“
Im Ausstellungsraum zeigten Künstler aus Bottrop und Umgebung beim ARTvent-Markt für Kunst- und Kunsthandwerk Ausschnitte aus ihrem Schaffen.