Bottrop. Steigende Kosten für Energie, Personal oder Pflegebedarf werden sich voraussichtlich auf den Eigenanteil für Pflegeheimbewohner auswirken.

Pflegeheimbewohner müssen damit rechnen, dass der Eigenanteil an den Heimkosten steigen wird. Heimbetreiber sehen sich Kostensteigungen in den Bereichen Energie, Personal, Lebensmittel und Pflegebedarf gegenüber, mit denen sie umgehen müssen. Senioren, die dadurch in finanzielle Bedrängnis geraten, können sich an das städtische Sachgebiet „Hilfe zur Pflege“ wenden.

Bottroper Pflegeheim-Träger: Kostenentwicklung im Detail noch nicht klar

Zunächst einmal: Wie sich die Kosten im Detail entwickeln, ist noch nicht klar. So erklärt Sebastian Schwager, kaufmännischer Geschäftsführer der Diakonie: „Aktuell befinden wir uns noch mit allen Akteuren im Gespräch und bemühen uns nicht zuletzt über die Ruhrgebietskonferenz um eine politische Lösung. Darüber hinaus befinden wir uns mit den Pflegekassen in Verhandlungen, um die zu erwartende Kostensteigerung über neue Sätze, die dies berücksichtigen, aufzufangen. Insofern können wir aktuell noch keine Aussage machen, inwieweit sich der Eigenanteil erhöhen könnte im nächsten Jahr.“

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Auf die jährlichen Verhandlungen mit den Pflegekassen verweisen auch andere Träger. Caritas-Fachbereichsleiter Alexander Hohler erläutert: „Spätestens mit den neuen Pflegesatzverhandlungen werden die Eigenanteile für die Heimbewohner dann voraussichtlich signifikant ansteigen, da Personalkosten durch Tarifsteigerungen sowie Kostensteigerungen für Energie, Lebensmittel oder auch Pflegebedarf von uns als Träger bei der Berechnung der neuen Pflegesätze gegenüber den Pflegekassen und dem Sozialhilfeträger als Verhandlungspartner geltend gemacht werden müssen.“ Andernfalls könnten die Heime nicht mehr wirtschaftlich arbeiten, seien im schlimmsten Fall in ihrer Existenz bedroht.

Caritas Bottrop hofft auf einen Hilfsfonds zur Entlastung der Heimträger

Speziell für den Bereich der enormen Energiekostensteigerungen gibt es laut Hohler aber aktuell Bestrebungen, eine Art „Hilfsfonds“ vonseiten der Bundesregierung zur Entlastung der Pflegeheim-Träger einzurichten. Werde dies umgesetzt, müssten die Energiekostensteigerungen nicht oder zumindest nicht in Gänze an die Heimbewohner weitergegeben werden.

Ein Sprecher der Alloheim-Seniorenresidenzen hebt diesen Punkt hervor: „Seit dem 1. September 2022 müssen sämtliche Pflegeeinrichtungen bundesweit ihren Beschäftigten im Pflege- und Betreuungsdienst eine tarifliche Entlohnung oder an einen Tarifvertrag angelehnte Vergütung zahlen.“ Dadurch hätten sich die Eigenanteile für einen Pflegeplatz zum 1. September bereits erhöht: im „Haus am Ehrenpark“ von 2350,25 auf 2802,29 Euro monatlich, im „Haus Christophorus“ von 2388,58 auf 2836,97 Euro (Pflegegrade 2-5).

Für die Heimbewohner jedenfalls ist wichtig: „Sie können sich mit ihren konkreten Anfragen an das Sachgebiet Hilfe zur Pflege wenden“, rät Tim Schmidt, Sachgebietsleiter im Sozialamt. „Sie erhalten dort einzelfallabhängig Auskunft.“ Nämlich darüber, ob und welche finanzielle Unterstützung ihnen zusteht. Kontakt: 02041 70 45 08 (zentrale Servicenummer), E-Mail