Bottrop. Die Bottroper Grünen wollten über Zukunft und Standort des Wochenmarktes diskutieren, aber keiner machte mit. Das sind die Ideen der Partei.

Beim monatlichen Bürgertreff der Grünen an der Geschäftsstelle wollten die Politiker mit Marktbesuchern über die Akzeptanz des Marktes und seines jetzigen Standortes diskutieren. Für dieses Thema stellte sich der Diskussionsplatz an der Kirchhellener Straße als nicht besonders geeignet heraus. Es „verirrte“ sich trotz Kaffee- und Kuchenangebot kein diskussionsbereiter Marktbesucher an den Stehtisch.

Im Gespräch mit der WAZ erläuterten Ratsfrau und Fraktionsvorsitzende Andrea Swoboda und Bezirksvertreter Karl-Heinz Hulisz die Gedanken der Grünen zur Zukunft des Wochenmarktes. Es gehe ihnen nicht um den Umzug des Marktes zum Berliner Platz, sondern um eine ergebnisoffene Diskussion, um den beliebten Wochenmarkt zukunftssicher zu halten und zu stärken, betonten die Kommunalpolitiker: „Wir wollen nur Denkanstöße geben.“

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Bottroper Grüne zum Markt: Den Berliner Platz mitbespielen

Die Grünen haben bei den Etatberatungen im Wirtschaftsförderungsausschuss den Antrag gestellt, dass Marktgeschehen mehr in den Vordergrund zu rücken und das Konzept vor Ort mit den Akteuren abzustimmen. Dazu müsse man die Wirtschaftsförderung, die Interessengemeinschaften, die aktiven Händler sowie alle anderen, die sich sonst nicht so mitgenommen fühlen, zusammenbringen.

Es gehe nicht darum, den Markt wieder zum Berliner Platz zu bringen, der „atmosphärisch schwer zu bespielen“ sei und ein Problem bleibe. Man könne sich allerdings vorstellen, den Kirchplatz als zentralen „Bauern- und Frischmarkt“ weiter zu nutzen und den Berliner Platz mit den anderen Marktständen zu bestücken. Die „lebendige“ Poststraße sei als Verbindung denkbar.

Die Grünen wollten am Samstag mit Bottroperinnen und Bottropern über den Markt sprechen, aber keiner kam zur Diskussion. Im Bild: Karl-Heinz Hulisz, Dirk Schaefer, Joachim Gutsche, Andrea Swoboda und Liane Beyer.
Die Grünen wollten am Samstag mit Bottroperinnen und Bottropern über den Markt sprechen, aber keiner kam zur Diskussion. Im Bild: Karl-Heinz Hulisz, Dirk Schaefer, Joachim Gutsche, Andrea Swoboda und Liane Beyer. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Damit sei auch nicht mehr die direkte Konkurrenz zu den bestehenden Geschäften gegeben. Der Zugang zu den teils hinter Marktständen versteckten Geschäften sei dann auch wieder einfacher. Man komme auch mehr vom Pferdemarkt und der Hochstraße weg, bei der sich ein Gastronom beklagt, dass er an Markttagen die eigene Außengastronomie aus Platzmangel nicht mehr nutzen kann.

Bottroper Markthändler wollen auf dem Cyriakusplatz bleiben

Bei den Markthändlern auf dem Cyriakusplatz sei die Tendenz klar zu erkennen, dass sie dort auch bleiben wollen, hat Hulisz in zahlreichen Gesprächen festgestellt. Die Verbindung mit dem stationären Handel biete einen Synergieeffekt für beide Seiten. „Wir brauchen einen Kümmerer für den Markt wie beim Boyer Markt, der durch das Engagement von Dirk Helmke wieder an Attraktivität gewonnen hat“, forderte Andrea Swoboda.

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Der Marktmanager könne neue Ideen einbringen und neue Händler anwerben. Es müsse weitergehen und ständig verbessert werden. Auch Zusatzangebote und besondere Events könnten die Attraktivität erhöhen: „Wir haben keine endgültigen Antworten, wir haben aber Ideen.“

Wochenmarkt ist Anziehungspunkt in der Innenstadt

Dass der Markt in seiner jetzigen Form eine hohe Akzeptanz hat und von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird, zeigte der Besucherstrom am Samstag. Der Markt ist einer der wenigen Anziehungspunkte in der Innenstadt und der Treffpunkt für viele Bottroperinnen und Bottroper. Hier wird mehr als nur gekauft, ein kleiner Plausch gehört oft dazu. Zeitweilig war es schon schwierig, auf der Hochstraße voranzukommen. Dort wäre auch ein Einsatz von Feuerwehr oder Rettungskräften nicht ganz unproblematisch gewesen.

Bei dem Bürgergesprächen in vier Wochen zum gleichen Thema werden die Grünen einen Marktspaziergang anbieten, um mit den Besuchern und Händlern ins Gespräch zu kommen.