Bottrop. Wo ist der beste Platz für den Markt in der City? Welche Waren soll es geben? Braucht man einen Kümmerer? Bottrops Parteien machen sich Gedanken.
Der Bottroper Wirtschaftsförderungsausschuss will dazu beitragen, dass die Wochenmärkte in der Innenstadt auch in Zukunft starke Publikumsmagneten bleiben. „Wir müssen uns dazu Gedanken machen, wie wir unseren Wochenmarkt in der Innenstadt aufstellen“, sagte Grünen-Ratsfrau Andrea Swoboda. Schließlich seien die Märkte am Mittwoch und Samstag zurzeit eine der letzten Einkaufsattraktionen, die die Stadt überhaupt zu bieten habe.
Bei ihrer Initiative geht es den Grünen sowohl um inhaltliche Konzepte wie etwa das künftige Warenangebot an den beiden Markttagen, als auch um den besten Standort im Stadtkern. Sie erinnern daran, dass eigentlich der Berliner Platz schon immer der Marktplatz in der Innenstadt war, und es nach dessen Modernisierung eigentlich auch wieder sein sollte. Zurzeit ziehen sich die Marktstände vom Pferdemarkt durch die Fußgängerzone und über Kirchplatz der Cyriakuskirche bis zur Poststraße.
Bottrops Innenstadt lebt von den Märkten
„Nach nunmehr 15 Jahren blicken die Bottroper*innen auf einen in der Regel verwaisten Berliner Platz, der vergeblich auf das Marktgeschehen wartete“, meinte Andrea Swoboda in einem Schreiben an Hermann Hirschfelder, den Vorsitzenden des Wirtschaftsförderungsausschusses. Denn entgegen den Plänen der Stadt seien die Händlerinnen und Händler auf eigenen Wunsch bis heute nicht auf den Berliner Platz zurückgekehrt. „Stattdessen finden geradezu verzweifelte Versuche der unterschiedlichsten städtischen Fachämter, Vereine und Aktiven statt, die Weite des Platzes durch punktuelle Veranstaltungen und Einzelmaßnahmen zu kaschieren“, merkte sie an.
Im Wirtschaftsförderungsausschuss stellte die Grünen-Ratsfrau jetzt allerdings klar, dass der Auftrag zur Zukunftssicherung der Wochenmärkte selbstverständlich ergebnisoffen sein müsse. Die Grünen sprechen sich daher nicht von vornherein für einen Umzug des Marktes auf den Berliner Platz aus. Geprüft werden sollte dies allerdings sehr wohl. Der Vorstoß der Grünen findet unter den Ratsparteien Unterstützung. Denn auch ihren Sprecherinnen und Sprechern ist es mit Blick auf die Märkte in der Stadt wichtig, rechtzeitig die Initiative zu ergreifen, um negativen Entwicklungen vorzubeugen.
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„Die Innenstadt lebt wesentlich von den Wochenmärkten. Alles andere befindet sich ja in der Hoffnung in einer Warteschleife, dass es einmal besser wird“, sagte CDU-Wirtschaftssprecher Volker Jungmann. Auch FDP-Ratsherr Oliver Mies hält das geforderte Zukunftskonzept für wichtig, damit nicht auch noch die Märkte mit in einen Abstiegssog geraten. Beigeordneter Klaus Müller rät, sich bei der Belebung und Sicherung der City-Wochenmärkte vor allem am Boyer Markt zu orientieren. „An diesem Beispiel kann man sehen, was man alles bewegen kann“, sagte Klaus Müller. Auf dem Platz an der Horster Straßen waren an den Markttagen lange kaum noch Händler anzutreffen.
Organisator Dirk Helmke gelang es jedoch, den Wochenmarkt in der Boy neu zu beleben. Die Bezirksvertretung Bottrop-Süd hatte das Vorhaben auf Initiative der SPD mit einem anfänglichen Zuschuss von 10.000 Euro in Gang gebracht. Mit dem Geld konnten zum Beispiel Anfahrtsprämien für Markthändler oder Werbeaktionen finanziert werden. Es habe sich gezeigt, dass eine solche kontinuierliche Betreuung eines Marktes hilfreich sei.