Bottrop. Fünf Bottroper Grundschulen sind so stark gefragt, dass sie nicht alle i-Dötze aufnehmen können. An anderen Standorten sind mehr Klassen geplant.
Nicht alle mehr als 1000 i-Dötze werden im kommenden Schuljahr einen Platz an ihrer Wunsch-Grundschule erhalten. Schulressort-Leiterin Nadine Granow-Keysers zählt Standorte mit deutlichen Anmeldeüberhängen auf: Die Schulen Astrid Lindgren, Droste-Hülshoff, Nikolaus Groß und Richard Wagner sind über ihre Kapazitäten hinaus gefragt, so dass dort Lernanfänger abgewiesen werden müssen. Das gilt auch für die Fürstenbergschule. „Im Moment finden Beratungsgespräche mit den Familien statt“, sagt Granow-Keysers. Über Alternativen. Spätestens Ostern müsse Klarheit über alle Aufnahmen und Ablehnungen herrschen.
Über 100 Anmeldungen für die Nikolaus-Groß-Schule Bottrop
Rein von den Anmeldezahlen her ist die katholische Nikolaus-Groß-Schule am Förenkamp am meisten gefragt: 107 Jungen und Mädchen wollen am liebsten dort ihre Schulkarriere starten. Aber auch die Droste-Hülshoff-Schule an der Karl-Englert-Straße, ebenfalls eine katholische Grundschule, ist begehrt; 84 Anmeldungen zählt die Stadt dort (Stand 21. Oktober 2022).
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Nun könnte man fragen: Warum gibt es dann zum Beispiel an der Droste-Hülshoff-Schule künftig nicht eine Klasse 1 mehr? Warum muss es bei der gewohnten Zweizügigkeit an dieser Schule bleiben? Die Begründung ist schlicht: „Dort gibt es keine Räume dafür“, so Granow-Keysers.
Bottroper Schulressort-Chefin plant vier Mehrklassen
Zusätzliche Klassen sollen dennoch eingerichtet werden, „ich plane vier Mehrklassen“, sagt Nadine Granow-Keysers. Aber eben da, wo auch Platz für eine Erhöhung der Zügigkeit an der Schule ist. Das könnte, wenn denn am Ende aller Gespräche dort die entsprechenden Anmeldezahlen erreicht werden, an der Albert-Schweitzer-Schule (Prosperstraße), der Cyriakusschule (Böckenhoffstraße) und der Schillerschule (Im Springfeld) der Fall sein, erläutert Nadine Granow-Keysers.
Diese drei Schulen hätten auch schon im vergangenen Schuljahr Mehrklassen gebildet; sie könnten auf räumliche Kapazitäten zurückgreifen – die Albert-Schweitzer-Schule etwa auf den Anbau, aus dem die VHS jüngst ausgezogen ist. An der Cyriakusschule indes prüfe man die vorübergehende Aufstellung von Containern.
Die Leiterin des Fachbereichs Schule würde gerne noch eine vierte Mehrklasse einrichten, hat dafür auch schon einen Standort im Blick, aber noch nicht alle offenen Fragen geklärt. Grundsätzlich gelte, dass eine Klasse bis zu 30 Schülerinnen und Schüler stark sein dürfe.
Laut Prognose bleiben Grundschüler-Zahlen auf hohem Niveau
Weitere rund 100 Kinder hat Nadine Granow-Keysers auf dem Zettel, die sich bislang noch gar nicht angemeldet haben, obwohl die Frist bereits verstrichen ist. „Ich kann nicht sagen, ob diese Kinder trotzdem in Bottrop zur Schule gehen wollen oder in einer anderen Stadt“, so die Schulressort-Chefin. Im nächsten Schritt sollen jetzt die Schulen, die diesen Kindern jeweils räumlich am nächsten liegen, Kontakt zu den betroffenen Familien aufnehmen und Klarheit in die Angelegenheit bringen.
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Die Zahlen bei den Grundschülern sind also hoch – und bleiben laut Prognosen auch auf diesem hohen Level, sagt die Schulressort-Leiterin. Möglicherweise müsse über Erweiterungen oder gar über die Reaktivierung alter Schulgebäude nachgedacht werden.
Schulausschuss-Vorsitzender: „Wir können die Klassen nicht noch voller machen“
Schulausschuss-Vorsitzender Rainer Hürter sagt nicht zuletzt mit Blick auf die zu integrierenden Flüchtlinge: „Wir müssen überlegen, wie wir mit dem räumlichen Bedarf und dem Bedarf an Lehrern umgehen.“ Im Grundschulbereich, das ist für ihn ganz klar, „können wir die Klassen nicht noch voller machen“.
Viel Diskussionsstoff also für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 15. Dezember – und die aktuell laufende Schulentwicklungsplanung insgesamt.
In der ersten Version des Textes war die Fürstenbergschule als eine der Grundschulen, die Lernanfänger abweisen müssen, noch nicht genannt.
Jahrgangsübergreifender Unterricht
Bei der Klassenplanung ist zu berücksichtigen, dass es an vier Grundschulstandorten einen so genannten jahrgangsübergreifenden Unterricht gibt. Dort werden in der Regel die Klassen 1 und 2 gemischt unterrichtet, an der Astrid-Lindgren-Schule lernen sogar die Klassen 1 bis 4 gemeinsam.
Die Schüler und Schülerinnen der höheren Jahrgänge sind also bei der Einrichtung der jeweiligen Eingangsklassen einzurechnen. So kommen zum Beispiel an der Fichteschule zu den 44 i-Dötzen 39 Zweitklässler dazu. Insgesamt sind damit in Bottrop rund 1400 Lernende bei der Klassenbildung zu berücksichtigen.