Bottrop. Auf Franz Haniel in Bottrop sollen über 25 Hektar Gewerbefläche entstehen. Zwei namhafte Firmen wollen dort hinziehen, die Verhandlungen laufen.

  • Bottrop hat die größten Freiflächen für Gewerbe in der Region.
  • Auf der Zeche Franz Haniel sollen über 25 Hektar Gewerbefläche entstehen.
  • Deichmann und die RRK Wellpappenfrabrik haben Interesse an den Flächen.

Es wird noch drei Jahre dauern, vielleicht auch vier, bis die Fläche rund um den Förderturm von Franz Haniel als Gewerbegebiet erschlossen sein wird, aber schon jetzt kristallisiert sich heraus, welche Firmen sich dort ansiedeln wollen. Wie Oberbürgermeister Bernd Tischler im Gespräch mit der WAZ sagt, liefen aktuell die Verhandlungen mit der RRK Wellpappenfabrik sowie mit dem Essener Schuhkonzern Deichmann.

Über insgesamt mehr als 38 Hektar, also mehr als 380.000 Quadratmeter, erstreckt sich die Fläche auf Franz Haniel. Aufgrund regionalplanerischer Vorgaben dürfen sich dort nur Firmen mit einem Mindestbedarf von 50.000 Quadratmetern ansiedeln. Deichmann und die RRK Wellpappenfabrik würden sich auf Flächen von 13,6 beziehungsweise 11,7 Hektar niederlassen.

Franz Haniel in Bottrop: Deichmann sucht Logistikfläche

Noch seien die Verträge nicht unterschrieben, die Verhandlungen zwischen der Ruhrkohle AG (RAG) als Inhaberin der ehemaligen Zechenflächen und den Firmen liefen aktuell. Beide Unternehmen bestätigen die Verhandlungen, wollen aber bislang keine Details zu den Plänen auf Franz Haniel kommunizieren.

„Auf der Suche nach einer geeigneten Logistikfläche befinden wir uns derzeit in laufenden Gesprächen bezüglich einer eventuellen Flächennutzung auf dem Gelände von Prosper Haniel in Bottrop“, heißt es seitens Deichmann. „Möglichen Ergebnissen möchten wir hierbei aber nicht inhaltlich vorgreifen.“ Und auch Panther Packaging, Mutterkonzern der RRK Wellpappenfabrik, verweist auf den noch nicht abgeschlossenen Deal: „Über Zukunftspläne sprechen wir nicht, so lange nichts unterschrieben ist“, so Sprecherin Isabelle Prott.

Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler: „RRK Wellpappenfabrik boomt“

Die RRK Wellpappenfabrik hat ihren Sitz aktuell an der Scharnhölzstraße, beschäftigt dort laut Bernd Tischler aktuell rund 300 Mitarbeiter. „Die boomen und suchen dringend einen größeren Standort“, so der Oberbürgermeister. Schon 2018 hatte der Verpackungsproduzent angekündigt, seine Kapazitäten zu erweitern – und sich damals auch noch einmal klar zum Standort Bottrop bekannt.

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Deichmann betreibt an der Knippenburg ein Verteillager, außerdem eine Resortimentierungsabteilung auf dem Eigen. Die Frage, was mit diesen beiden Standorten passiert, sollte das Essener Schuhunternehmen ein Logistikcenter auf Franz Haniel eröffnen, lässt Christian Hinkel, Leiter der Unternehmenskommunikation noch unbeantwortet. Oberbürgermeister Bernd Tischler sieht die Verhandlungen als „schönes Interesse am Bottroper Standort“.

Bottroper Zechengelände soll großes Gewerbegebiet im Ruhrgebiet werden

Dass das Zechengelände an der Grenze zu Oberhausen Raum bieten soll für flächenintensive Firmenansiedlungen, steht bereits fest. Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat sich darauf festgelegt. In einer Art Vorstufe des neuen Regionalplans Ruhr ist das Haniel-Gelände als einer von insgesamt 24 neuen Standorten für großflächige Gewerbebetriebe und Industrieunternehmen im gesamten Ruhrgebiet eingeplant. Darunter sind allein zehn Industriebrachen oder auch frühere Bahnflächen.

Bernd Tischler, der auch Vorsitzender des RVR-Planungsausschusses ist, hatte im Sommer erneut betont, wie wichtig die Nutzung der alten Zechengelände ist, zumal Bottrop die Stadt im Ruhrgebiet mit den größten Freiflächen ist. „Wir gehen bewusst nicht in die Freiflächen. Ich war schon immer dagegen, etwa entlang der A 31 Gewerbegebiete zu schaffen. Wir warten auf die großen Bergbauflächen, die uns zufallen werden.“