Bottrop. Deutschlandweit leben rund 400.000 Menschen mit der Nervenerkrankung Parkinson. Hilfe verspricht die Behandlung in der Bottroper Tagesklinik.

Unkontrolliertes Zittern, verlangsamte Bewegungen, steife Muskeln, Gleichgewichtsstörungen: Wer diese Symptome nur allzu gut kennt, gehört vermutlich zu den insgesamt rund 400.000 Menschen in Deutschland, die mit einer Parkinson-Erkrankung leben. Diese Zahl nennt die Deutsche Gesellschaft für Parkinson.

Am Knappschaftskrankenhaus (KKH) in Bottrop gibt es eine Tagesklinik für Patienten mit der fortschreitenden Nervenkrankheit. Welche Vorteile die Behandlung dort mit sich bringt, stellt Professor Dr. Carsten Eggers, Chefarzt der Neurologie, beim nächsten WAZ-Medizinforum am 22. September im KKH vor.

Parkinson-Tagesklinik Bottrop: Individuelle Bedürfnisse im Fokus

Für Professor Dr. Carsten Eggers ist es wichtig, dass die individuellen Bedürfnisse der Patienten in der Parkinson-Tagesklinik im Fokus stehen. Betroffene leiden nicht nur unter den oben geschilderten Symptomen, sondern oftmals auch unter Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Antriebsverlust, verstärktem Schwitzen. „Das empfinden Patienten sogar oft als noch einschränkender“, weiß der Neurologe. Verschiedene Therapieangebote in der Tagesklinik sollen dazu führen, die Lebensqualität für die Parkinson-Patienten zu verbessern. Denn: Heilbar ist Parkinson nicht, kann aber mit einer Kombination aus Medikamenten und Therapie behandelt werden.

Beim WAZ-Medizinforum zum Thema Sturzrisiko im Alter zählte der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Carsten Eggers, ebenfalls zu den Referenten.
Beim WAZ-Medizinforum zum Thema Sturzrisiko im Alter zählte der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Carsten Eggers, ebenfalls zu den Referenten. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Für wen der Besuch einer Parkinson-Tagesklinik besonders ratsam ist, wird der Chefarzt beim Medizinforum aufzeigen. Die Behandlung in der Tagesklinik am KKH findet nach Antragstellung als teilstationäre rehabilitative neurologische Behandlung im Reha-Zentrum Prosper statt und dauert drei bis vier Wochen. Fünfmal in der Woche sind die Patienten für mehrere Stunden vor Ort, je nach ihrer Belastbarkeit. Ein Baustein im Therapieplan ist die Bewegung.

Mit Boxtraining am Punchingball und Neuro-Tango gegen Parkinson

Und da finden sich Angebote, die überraschen mögen – wie das Boxtraining am Punchingball, das die gesamte Muskulatur des Körpers ebenso fordert wie die Konzentration. Oder der Neuro-Tango. Laut Eggers sind die deutlich rhythmischen Tanz-Schritte eine Hilfe bei Gangstörungen, unter denen viele Parkinson-Patienten leiden.

Ganz wichtig bei all dem ist das Parkinson-Team in der Tagesklinik. Zu dem gehören unter der Leitung von Eggers nicht nur die Mediziner und der freundlich-motivierende Therapiehund Ludwig. Sondern unter anderem Fachleute für Ernährungsberatung, Neuropsychologie sowie Bewegungstherapien. Beim WAZ-Medizinforum sind deshalb auch Susanne Nierhoff (Gesamttherapeutische Leitung) und Gerd Geldmacher (Leitung Physiotherapie) mit von der Partie. Sie werden neue Gruppenangebote in der Parkinson-Tagesklinik vorstellen – in Theorie und Praxis. Das dürfte etwas Bewegung in den Abend bringen!

Besucher des WAZ-Medizinforums können ihre Fragen stellen

Wie immer beim WAZ-Medizinforum werden die Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit haben, den Referenten und der Referentin ihre individuellen Fragen zu stellen.

Die Tagesklinik ist Teil des Parkinson-Zentrums am Knappschaftskrankenhaus; dort sollen sämtliche Krankheitsstadien abgedeckt werden. Das Portfolio reicht von der (möglichst frühen) Diagnostik über Medikamentenpumpentherapien, die Tiefe Hirnstimulation unter bestimmten Voraussetzungen, eine zweiwöchige stationäre Komplexbehandlung bis hin zur palliativen Versorgung am Lebensende.

Jetzt kostenlos anmelden

Das WAZ-Medizinforum zum Thema Parkinson-Tagesklinik beginnt am Donnerstag, 22. September, um 18 Uhr im Park-Café des Knappschaftskrankenhauses Bottrop, Osterfelder Straße 157.

Es gilt an dem Abend die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.

Die Plätze für die Teilnahme sind begrenzt. Eine kostenlose Anmeldung ist daher erforderlich unter 0201 804 80 58.