Bottrop. Die Vestische muss ihr Angebot ab dem 1. September ausdünnen, zwei Bottroper Buslinien sind betroffen. Das sind die Einschränkungen und Gründe.

Der ungewöhnlich hohe Krankenstand zwingt jetzt auch die Vestische dazu, ihr Angebot ab Donnerstag, 1. September, vorübergehend auszudünnen. Betroffen sind von montags bis samstags acht von insgesamt 118 Linien, darunter zwei Bottroper. Beim Schulverkehr werde es keine Einschränkungen geben, versichert das Unternehmen: Alle Einsatzwagen sollen nach Plan rollen.

Bereits Anfang August hatte der Busbetreiber auf WAZ-Anfrage von einem Rekordstand bei den Krankmeldungen berichtet: „So ein Krankenstand ist noch nie dagewesen“, meldete Vestische-Sprecher Jan Große-Geldermann. Er sei fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt. „Das hängt ganz sicher auch mit Corona zusammen, weitere Faktoren können wir nicht sicher definieren.“ Zu diesem Zeitpunkt musste die Vestische einige Fahrten ausfallen lassen, konnte aber noch alle Linien bedienen.

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Jetzt geht das nicht mehr. „Wir bitten um Verständnis für diese letztlich leider alternativlose Entscheidung“, erklärt Prokurist und Betriebsdirektor Holger Becker. „Durch den Notfahrplan schaffen wir Transparenz und eine möglichst große Planungssicherheit für unsere Kundinnen und Kunden. Wir behalten die Situation im Blick und hoffen, bald wieder zum normalen Fahrplan zurückkehren zu können.“ Die Ausfälle und Kürzungen sind zunächst befristet bis zum Anfang der Herbstferien am 4. Oktober.

Wie viele Nahverkehrsunternehmen in Deutschland kämpft die Vestische seit Wochen mit außergewöhnlich vielen Krankmeldungen, konnte ihr Angebot aber dank hoher Einsatzbereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer sowie umsichtiger Planung der Disponentinnen und Disponenten lange aufrechterhalten. Die Ausfälle und Kürzungen auf den acht Linien geschehe „so fahrgastfreundlich wie möglich und in enger Abstimmung mit den Kommunen“.

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Die Änderungen sind nach Angaben des Unternehmens eingepflegt in die Elektronische Fahrplanauskunft (EFA), die Vestische App und in die digitale Fahrgastinformation an den großen Bushaltestellen.

Die Änderungen im Überblick:

Linie 265 (Bottrop ZOB - Rheinbabenwerkstatt): Die Linie muss in Bottrop vorübergehend eingestellt werden. Fahrgäste sollten ersatzweise die Linie 260 wählen.

268 (ZOB - Zeche Franz Haniel): Die Linie verkehrt zwischen Welheimer Mark und Bottrop normal, endet dann aber am ZOB. Wer Richtung Fuhlenbrock weiter will, sollte die Linie 979 nutzen, empfiehlt die Vestische.

SB49 (Recklinghausen - Herten - Gelsenkirchen-Buer): Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Fahrgästen wird empfohlen, die Linie 249 zu nutzen, die alle Haltestellen entlang des Linienwegs anfährt.

213 (Recklinghausen): Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Die Vestische empfiehlt allen Fahrgästen, auf die Linie 233 bzw. in Recklinghausen-Quellberg auf die Linie 215 auszuweichen.

236 (Recklinghausen): Die Linie fährt nur noch im Stundentakt. Durch die weitgehend parallel fahrende Linie 237 sei weiterhin eine gute Anbindung gegeben.

239 (Recklinghausen: Die Linie fährt ab dem 1. September im 30-Minuten-Takt.

222: Die Linie fährt zwischen Gelsenkirchen und Marl wie gewohnt, endet dann aber in Marl-Mitte. Fahrgästen, die weiter in Richtung Marl-Sinsen fahren möchten, empfiehlt die Vestische die Linien 220 oder 226.

246 (Herten): Die Linie wird vorübergehend eingestellt. Fahrgäste können den parallel verlaufenen SB 27 nutzen.