Bottrop. Hitze und Trockenheit haben den Spechtsbach und den Schölsbach ganz oder teilweise versiegen lassen. Wir haben Wasserstandsmeldungen gesammelt.
Der Juli gehört zu den trockensten Sommermonaten der vergangenen 130 Jahre, ergaben die Niederschlagsmessungen der Emschergenossenschaft. Der August ist in Sachen Trockenheit ebenfalls auf Rekordkurs. Folge: Die ersten Bottroper Bäche sind ausgetrocknet. Trinkwasser ist noch reichlich da, beruhigt der Versorger RWW. Er mahnt aber auch: Bäume und Gärten lieber morgens als abends gießen. Ein Überblick.
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Boye:Der Oberlauf in Kirchhellen führt noch Wasser, und das dürfte auch noch eine Zeit lang so bleiben. Die Emschergenossenschaft hat für reichlich Schatten gesorgt, „so dass eine kühlende Wirkung eintritt und das Wasser nicht so schnell verdunsten kann“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft.
Emscher: Der Pegel in Bottrop-Süd lag am Mittag bei 110 Zentimetern. Das ist deutlich niedriger als das langjährige Mittel, aber noch über dem mittleren Niedrigwasser und über den Pegeln von Anfang Juli, wo die Pegel unter einen Meter gesunken waren. Aber um die Emscher macht sich der Abwasserverband ohnehin die wenigsten Sorgen, sagt Abawi: „Denn die Emscher erhält ja permanent gereinigtes Wasser aus den Kläranlagen, auch in Bottrop. Sie fällt also nicht trocken.“
und Vorthbach, beides Nebenflüsse der Boye, führen nach Angaben der Emschergenossenschaft noch „minimal Wasser“. Ein Fischsterben befürchten die Gewässerexperten nicht, sagt Abawi: Große Fische seien noch nicht heimisch geworden. „Groppen und Stichlinge können in dem wenigen Wasser durchaus überleben und sich entsprechend anpassen.“
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Rotbach: Auf Dinslakener Gebiet ist er ausgetrocknet, zum dritten Mal seit 2018. Um die Fische im Rotbachsee zu retten, hat die Emschergenossenschaft dort die Wasserpumpen angeworfen.
Für den Schölsbach meldet der städtische Fachbereich Umwelt derzeit Pegelstand Fehlanzeige, der Bach ist teilweise ausgetrocknet. Das ist aber nicht wirklich ungewöhnlich, sagt Stadt-Sprecher Andreas Pläsken: „Selbst in normalen Sommern fällt der Schölsbach teilweise trocken. Diesmal wird es aber noch dramatischer werden.“ An der gleichnamigen Straße ist noch ein Rinnsal zu sehen.
„Im Spechtsbach sterben die Fische, weil das Gewässer austrocknet“, hatte Revierförster Markus Herber schon im Juli beobachtet. Inzwischen ist das Bachbett am Vöingholz knochentrocken.
Trinkwasser: Keine Sorge, ist noch reichlich da, sagt Ramon Steggink, Sprecher des Wasserversorgers RWW. Das Bottroper Wasser kommt für einen Teil der Stadt aus den drei RWW-Wasserwerken an der Ruhr. Der andere Teil erhält sein Wasser aus dem Dorstener Wasserwerk. Dort wird Grundwasser aufbereitet. Für die Wasserwerke an der Ruhr sorgt der Ruhrverband mit seinen Talsperren für Nachschub. Mittwoch um 8.30 Uhr lag der Füllstand bei 71,5 Prozent.
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„Trotz anhaltender Trockenheit und heißen Temperaturen stiegen die Förderzahlen zwar an, erreichen die Spitzenwerte vergangener Jahre aber nicht“, meldet die RWW zum Wasserverbrauch. Der Spitzentag war bisher Freitag, 12. August, mit 211.000 Kubikmetern. Das meiste Wasser verbrauchten die Bottroper übrigens im Hitzejahr 2018: 13,1 Millionen Kubikmeter. Gemessen an der damaligen Bevölkerungszahl waren das 111 Kubikmeter pro Kopf.
Gärtner raten sowieso dazu, jetzt rät auch der Wasserversorger: Gießt Eure Pflanzen morgens. Gerade für die Bewässerung von Pflanzen verzeichnen wir hohe Spitzenwerte insbesondere in den Abendstunden“, sagt RWW. „Um auch für kritische Situationen noch ausreichend Reserven zur Verfügung zu haben, sollte sorgsam mit Wasser umgegangen werden. Dabei kann jeder mithelfen und das Gießen in den frühen Morgenstunden oder automatisiert in der Nacht vornehmen.“