Bottrop. Zwischenfazit zur Abwasserfreiheit: In Bottrop hat die Emschergenossenschaft 964 Millionen Euro in den Emscherumbau investiert. Der geht weiter.
Mit dem Erreichen der Abwasserfreiheit in der Emscher ist das Generationenprojekt Emscher-Umbau nach 30 Jahren fast abgeschlossen: Bis 2027 folgt nur die Renaturierung. Auch für die Menschen in Bottrop, vor allem die direkten Anwohner, ist das ein historischer Moment. Die Emschergenossenschaft liefert nun die Abschlussrechnung Abwasserfreiheit.
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Zum Emscher-System gehören neben der Emscher selbst auf Bottroper Stadtgebiet unter anderem die Boye, die Berne, der Piekenbrocksbach, der Kirchschemmsbach und der Vorthbach. Für die Abwasserfreiheit wurde in Bottrop ein völlig neues unterirdisches Kanalsystem angelegt: 28 Kilometer lang, 372 Millionen Euro hat die Emschergenossenschaft allein in den Kanalbau investiert.
14 Kilometer Wasserläufe umgestaltet
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Zusätzlich zum Kanalsystem wurden bereits Wasserläufe auf einer Länge von insgesamt 14 Kilometern umgestaltet. Dafür investierte die Emschergenossenschaft 56 Millionen Euro. In diesem Jahr sollen die Arbeiten am Boye-Unterlauf zwischen Bottrop und Gladbeck am Pelkumer Feld abgeschlossen werden. Pumpwerke und Klärwerk mitgerechnet, flossen in Bottrop rund 964 Millionen Euro in die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität durch den Emscher-Umbau.
Saubere Gewässer werden naturnah modelliert
Über unterirdische Sammler wird die Schmutzfracht aus der Region nun direkt in den neu gebauten Abwasserkanal Emscher (AKE) eingeleitet. Das Berne-System in Essen wird im Laufe dieses Jahres nachziehen. Dort wurden die Bauarbeiten durch die Umsiedlung eines seltenen Vogels – der Wasserralle – um fünf Jahre verzögert.
Die Abwasserfreiheit ist ein wichtiger Schritt in Richtung ökologischer Umgestaltung. Nun kann die Emschergenossenschaft die sauberen Gewässer naturnah modellieren: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf. Das Ziel ist die ökologische Verbesserung des Flusses und die damit einhergehende Neu- oder Wiederansiedlung von Tier- und Pflanzenarten in den kommenden Monaten und Jahren.