Bottrop. 2012: Bottroper Stenkhoffbad soll geschlossen werden, ein Verein kämpft für die Rettung. Zehn Jahre später nun das Jubiläum mit vielen Aktionen.
„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Dieses Zitat wird dem Dichter Bertolt Brecht zugeschrieben und trifft in gewisser Weise auch auf die Entstehungsgeschichte des Fördervereins Stenkhoffbad zu. 2012 gab es in der städtischen Verwaltung und Politik den Plan, das Freibad aus Kostenersparnis zu schließen.
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Es formierte sich bürgerlicher Widerstand mit knapp 15.000 Unterschriften gegen die Schließung, anschließend Bürgerbegehren und Bürgerentscheid – mit Erfolg. Im Zuge dessen gründete sich vor zehn Jahren der Förderverein und zählt zurzeit ca. 50 Mitglieder. Nun hat man einen triftigen Grund zum Feiern.
Familienfest: Förderverein Stenkhoffbad stellt neuen Schirmherrn vor
Am Sonntag, 24. Juli, steigt das große Familienfest von 11 bis 17 Uhr. Anna Stratmann, Tochter des im vergangenen August verstorbenen Bottroper Kabarettisten und langjährigen Schirmherren des Fördervereins, wird an diesem Tag den Schirmherr-Nachfolger präsentieren. „Es wird ein prominenter Bottroper Bürger sein“, sagt Gabriele Schmeer vom Förderverein. Mehr wollte sie nicht verraten. Auch die WAZ-Nachfrage, ob Mann oder Frau, wollte sie nicht beantworten. Man darf gespannt sein.
Das Familienfest soll seinem Namen alle Ehre machen. Die Besucher dürfen sich über eine Riesenrutsche (24 Meter lang, ca. acht Meter hoch) auf der Festwiese freuen. Dazu eine Hüpfburg und Wasserrollen. Auch Stefan, der Ballonverdreher, wird zu Gast sein und wieder tolle Kunstwerke aus Ballons gestalten.
Es darf auch in Erinnerung geschwelgt werden. Denn in der Anfangszeit des Fördervereins ging es vor allem um die Rettung des Bades. Seitdem ist einiges umgesetzt worden und hat zur Attraktivität beigetragen wie Comedy im Bad, diverse Familienfeste und Kinderspaß in den Ferien. Nicht zu vergessen das beliebte Hundeschwimmen zum Saisonende. Die Veranstaltung wird auch in diesem Jahr stattfinden, und zwar am 11. September.
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Neben dem Erhalt des Stenkhoffbades liegt der Fokus des Vereins zusätzlich auf der Sanierung und Modernisierung. Dank eines 1,5 Millionen Euro Förderbescheids des Landes NRW aus dem Vorjahr sollen bald die maroden Gebäude abgerissen und neu gebaut werden. Gebetsmühlenartig macht sich Gabriele Schmeer zudem für die Anschaffung einer Wellenrutsche für das Schwimmbecken stark. Auch die Technik des Bades soll auf den neuesten Stand gebracht werden.
Bottroper Stenkhoffbad feiert 2024 den 100. Geburtstag
Immerhin steht das nächste Jubiläum fast schon vor der Tür. Im Jahr 2024 feiert das Stenkhoffbad seinen 100. Geburtstag. „Wir hoffen, dass bis dahin die Baumaßnahmen abgeschlossen sind. Das wäre ein toller Erfolg, wenn das Bad zum Jahrestag in neuem Glanz erstrahlt“, meint Michael Gerber, Vorsitzender des Fördervereins.
Für das Familienfest gelten die Eintrittspreise des Stenkhoffbades.