Bottrop. . Geht es nach denm Vorschlägen der Veraltung, fällt das einzige Bottroper Freibad dem Rotstift zum Opfer. dagegen formiert sich Protest. Eine Bürgerinitiative soll gegründet werden, um für die Erhaltung des Stenkhoffbades zu kämpfen.
Geht es nach den Plänen der Verwaltung, wird das Stenkhoffbad geschlossen. Die Aufgabe des Freibads findet sich auf der Liste der Sparvorschläge. Auf rund 200 000 Euro beziffert die Verwaltung das Einsparpotenzial in diesem Fall (die WAZ berichtete). Das letzte Wort hat die Politik. Sie muss das Sparpaket beschließen. Doch der Kampf für das einzige Bottroper Freibad hat begonnen. DKP-Ratsherr Michael Gerber hat im Umfeld des Bades und bei Besuchern Flugblätter verteilt. Darauf fordert er: „Das Stenkhoffbad darf nicht geschlossen werden!“
Unterstützung von den Bürgern
Eine Bürgerinitiative soll helfen, dieses Ziel zu erreichen. Eine Mitstreiterin ist Claudia Preuer. Die Fuhlenbrockerin kann nicht verstehen, warum die Schließung diskutiert wird. „Mein Sohn besucht das Freibad regelmäßig. Er hat auch das Flugblatt mitgebracht und mich informiert, dass das Bad geschlossen werden“, sagt die Mutter. Das nächste Freiluft-Badevergnügen bietet der Revierpark Vonderort. „Aber das Freibad gehört ja zu Oberhausen“, sagt Claudia Preuer.
Außerdem ist auch die Zukunft des Revierparks unsicher. Die Stadt Oberhausen, neben Bottrop und dem Regionalverband Ruhr einer der Anteilseigner, prüft, ihren Anteil aufzugeben. Auch in der Nachbarstadt muss gespart werden. Und mit dem Strandbad Hesse in Essen-Dellwig steht ein weiteres Freibad, das von Bottropern aus dem Stadtsüden gern genutzt wird, immer wieder zur Debatte.
Eine Schließung wäre bitter
Für Claudia Preuer steht ohnehin fest: Das einzig wahre Bottroper Freibad sei nun einmal das Stenkhoffbad. Deshalb unterstützt sie die Idee, eine Bürgerinitiative zu gründen, und für den Erhalt des Bades zu kämpfen. „Eine Schließung wäre bitter“, sagt Claudia Preuer. Sie lobt die familienfreundliche Atmosphäre in dem Schwimmbad an der A 2. Schon als ihr Sohn klein war, sei die ganze Familie hier regelmäßig auf der Liegewiese oder im Wasser anzutreffen gewesen. „Das Bad ist so schön übersichtlich. Selbst wenn man auf der Decke bleibt kann man die Kinder gut im Auge behalten.“
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Aber auch als Treffpunkt für Jugendliche sei das Freibad enorm wichtig. Das Hallenbad sei keine Alternative. „Nicht bei den Öffnungszeiten.“ Die seien besucherunfreundlich, so die Mutter, die Schwimmzeiten am Samstagnachmittag oder am Sonntag vermisst.
Unabhängige Bürgerinitiative
Claudia Preuer hofft nun, dass sich möglichst viele Bottroper dem Protest anschließen. Zu einem ersten Treffen laden die Verantwortlichen ein am Montag, 13. August, um 19 Uhr im Vereinsheim der Kleingartenanlage Eigenhof, Stenkhoffstraße 133a. Und auch wenn Michael Gerber als Ansprechpartner auf den Flugblättern fungiert, sagt aber selbst: „Die Bürgerinitiative ist unabhängig von der DKP und an überhaupt keine Partei gebunden“. Auch er spricht über die Bedeutung des Freibades und darüber, dass in einem warmen Sommer über 70 000 Besucher dort Abkühlung suchen. Ein Blick ins WAZ-Archiv fördert eine ganz andere Zahl zutage: 1973 meldete das Bad eine Rekordsaison. 212 831 Badegäste nutzten das Stenkhoffbad.
Aber wie stellen sich Preuer und Gerber die Erhaltung des Bades vor? Claudia Preuer ist da vorsichtiger. Ihr geht es darum, sich zunächst einmal mit anderen Menschen auszutauschen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Gerbers Ziel ist eindeutig. Er fordert dass das Bad in städtischer Hand bleibt. Schließlich sei in den letzten Jahren noch einmal in das Bad investiert worden, Toilettenanlagen und Umkleiden wurden erneuert, und auch das Wasser kommt aus einem Brunnen. Anstatt am Freibad, so Gerbers Ansatz, sollte am Flugplatz gespart werden.