Bottrop. Das soziale Miteinander von Schülerinnen und Schülern hat in der Corona-Pandemie gelitten. So soll in Bottrop ihr Teamgeist gestärkt werden.
Schulschließungen, Quarantänen aufgrund von Infektionen in Klasse oder Familie, eigene Erkrankungen: Die Corona-Pandemie hat Schülerinnen und Schüler erheblich getroffen. Nicht nur in Sachen Unterrichtsstoff, sondern gerade auch in ihrem Miteinander, in der sozialen Entwicklung. Das „Aufholen nach Corona“ in allen Bereichen soll Fördergelder von Bund und Land sicherstellen. In Bottrop sollen diese unter anderem für Projekte eingesetzt werden, die Teamgeist und Bewegung fördern.
Auch interessant
So wird aus dem Schulträgerbudget „Extra-Geld“ (insgesamt rund 380.000 Euro) unter anderem eine Kooperation mit der Familie Casselly angestrebt, um im Schuljahr 2022/23 ein Zirkusprojekt durchzuführen. Geplant ist, dass jede sechste Klasse an zwei Tagen einen Workshop mit Artisten durchführen kann. Am zweiten Tag sollen die Ergebnisse vor der Familie und Freunden präsentiert werden.
Bottroper Schulen sind interessiert an Zirkusprojekt für Sechstklässler
Zum Stand sagte Nadine Granow-Keysers, Fachbereichsleiterin Schule und Kindertagesbetreuung, jetzt im Schulausschuss: „Wir sind weiter aktiv, was das Zirkusprojekt angeht.“ Die Schulen seien sehr interessiert, das nach den Ferien durchzuführen. Daher geht Granow-Keysers davon aus, dass das Projekt auch umgesetzt werde. „Wir sind im Moment in der Abstimmung mit der Zirkusfamilie“.
Ebenfalls noch in der Klärung sei das Skiprojekt. Dieses nimmt in den Blick, dass einige Klassen aufgrund der Corona-Krise auf ihre Skifreizeiten verzichten mussten. Das Schulamt plant, als Ersatz gegebenenfalls Skitage in der Skihalle anzubieten; dazu laufen aktuell noch Gespräche.
- Müllabfuhr: Bottroper Entsorger will Kontroll-Chips in Mülltonne
- Lieferdienst: Online-Supermarkt Picnic eröffnet ersten Standort in Bottrop
- Warnstreik: Das fordert die Bottroper Kokerei-Belegschaft
- Familie: Neue Kita mit 35 Plätzen entsteht im Bottroper Norden
Ein Skiprojekt zum „Aufholen nach Corona“? Schulausschussvorsitzender Rainer Hürter (CDU) findet das genau richtig: Skikurse hätten natürlich einen sportlichen Aspekt. „Aber es hat auch einen großen Vorteil im Bereich des sozialen Miteinanders, des Klassengemeinschaftssinns, des Teamgeistes. Ich halte das und sportliche Aktivitäten überhaupt für eine sehr wichtige Maßnahme.“
Auch interessant
Apropos Sport: Acht qualifizierte Schwimmhelfer und -helferinnen sind bereits seit den Osterferien auf Honorarbasis an mehreren Tagen in der Woche in den drei Hallenbädern im Einsatz, um Lehrkräfte Bottroper Schulen während der Unterrichtszeiten bei der Schwimmausbildung zu unterstützen.
Denn: Aufgrund der Pandemie konnten viele Kinder das Schwimmen entweder gar nicht erst lernen oder nicht weiter üben. Diese Ausgangslage ist eine Herausforderung für den Schul-Schwimmunterricht. Nach den Sommerferien soll es damit weitergehen, und nach Auskunft der Stadt werden dazu noch weitere Schwimmhelfer gesucht.
Aufholen nach Corona: Durchführung der Förderprogramm bis Ende 2022
Mit dem Schulträgerbudget werden aber auch noch weitere Felder in den Blick genommen. So wurde etwa den Schulen das Angebot gemacht, dass bei Interesse und Bedarf Übersetzungsgeräte für die bessere Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund bezuschusst werden. „Das Angebot haben 16 Schulen angenommen“, heißt es in der Vorlage zum Sachstand bei „Aufholen nach Corona“ für den Schulausschuss.
+++ Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier geht es zum Bottrop-Newsletter +++
Und für die von der VHS angebotenen I-Pad-Schulungen für Eltern, die so ihre Kinder zu Hause besser unterstützen können sollen, ist laut Granow-Keysers Interesse von neun Schulen angemeldet worden.
Bei diesen und allen weiteren Vorhaben gilt zu beachten: Die Corona-Förderprogramme sind in der Durchführung maximal bis zum 31. Dezember 2022 begrenzt.
Weitere Projekte
Weitere Förderungen, Projekte und extra Personal gibt es an den Bottroper Schulen zum klassischen Aufholen von Lernrückständen. Zudem wurden 1446 Bildungsgutscheine an die Schulen verteilt. Ein Bildungsgutschein berechtigt einen Schüler zur Teilnahme an zehn kostenfreien Lerneinheiten eines zugelassenen Bildungsanbieters. Mit Stand 6. Mai wurden durch die Schulen 638 Bildungsgutscheine an Schüler und Schülerinnen ausgegeben, so steht es in der Vorlage für den Schulausschuss.
Über einen weiteren Förderschwerpunkt im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe hat die Stadt die Schulsozialarbeit mit 4,5 Stellen (befristet bis Ende 2022) ausgebaut. Diese soll nun neukonzipiert werden mit dem Ziel, „die Schulsozialarbeit und die entsprechende Personaldecke möglichst ohne jährliche Befristung bereitzuhalten“.