Bottrop. Die Betreiber des griechischen Restaurants Pikilia eröffnen zwei neue Lokale auf Bottrops Gastromeile. Was die Gäste dort erwartet.

Vor sechs Jahren hat Pikilia zwölf Monate nach seiner Eröffnung Bekanntheit weit über Bottrops Grenzen hinaus erlangt, als Fernsehkoch Christian Rach es zu einem seiner „Lieblingsrestaurants“ kürte. Spätestens seitdem gehört das griechische Lokal am Ende der Gastromeile fest zum gehobenen kulinarischen Angebot der Stadt. Nun planen die Betreiber Despina und Janni Gortsas eine umfangreiche Erweiterung.

Schon Anfang Mai übernehmen sie den Burger-Laden „Three Bulls“, den der Noch-VfB-Bottrop-Coach Patrick Wojwod zwei Jahre geführt hatte, nun aber aufgibt. Fleisch-Patties wird man dann hier nicht mehr finden, sondern „Greek Streetfood – original griechisches Straßenessen“, wie Janni Gortsas erzählt. Grillteller, kleine Vorspeisen, Mittagsgerichte sollen auf die Karte, dazu Gyros vom Schwein oder Hähnchen.

Neues griechisches Streetfood-Lokal in Bottrop: Eröffnung im Juni geplant

Schon im Juni könnte die Eröffnung anstehen, nachdem der Mai für den Umbau genutzt werden soll. Die hinteren Sitzgelegenheiten bleiben, vorne will Janni Gortsas umgestalten: „Hohe Sitzbänke, etwas lockerer, und ein gehobenes Ambiente“ sollen entstehen. Dazu steht in Sachen Bier ausschließlich die griechische Marke Mythos auf der Karte. „So wie man das aus Griechenland kennt.“

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Noch gediegener wird das zweite Projekt des Ehepaars Gortsas: Neben Pikilia erweitern die beiden um ein neues Lokal mit griechischer Feinkost und Wein. Sie übernehmen dafür die Arztpraxis nebenan, bauen dort aufwendig um. Rund 100 Quadratmeter groß sind die Räume, im offenen Eingangsbereich soll mittig ein großer Tisch stehen, an dem die Gäste sich zum Essen und Trinken setzen können, darum Stehtische.

Griechische Delikatessen auf der Gladbecker Straße in Bottrop

Hier will Janni Gortsas griechische Weine anbieten, Delikatessen, die vor Ort gegessen oder mitgenommen werden können. „Wir wollen auch kleinere Events veranstalten, zum Beispiel Weinproben mit kleinen Speisen.“ Es soll auch möglich sein, die gesamte Lokalität für Feste zu mieten.

Etwa Mitte Juni soll der Umbau starten, der etwas umfangreicher ist, weil die ehemaligen Praxisräume gastronomietauglich umgewandelt werden müssen. Zudem muss eine Nutzungsänderung beantragt werden. Janni Gortsas hofft auf eine Eröffnung spätestens Anfang September.

Investitionen nach Corona: „Wir riskieren das einfach mal“

Zwei neue Lokale in kurzer Zeit und das nach zwei Jahren Pandemie – kann man sich das trauen? „Wir riskieren das einfach mal“, sagt Janni Gortsas. „Von nichts kommt nichts.“ Bis vor Corona sei das Restaurant Pikilia sehr gut gelaufen. „Natürlich haben wir dann Geld verloren, aber wir haben solide gewirtschaftet.“ Die Verluste seien weitestgehend von den staatlichen Hilfen aufgefangen worden.

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Nun, mit den Lockerungen der Corona-Regeln, der sinkenden Inzidenz, „ist es wieder gut angelaufen, wenn auch etwas weniger als vor Corona“. Gortsas glaubt aber fest an die Perspektive der neuen Geschäfte, auch „weil es so ein Angebot in Bottrop bisher nicht gibt“.

Massiv gestiegene Lebensmittelpreise setzen zu

Zusetzen tun ihm allerdings die massiv gestiegenen Preise für Lebensmittel. „Es gibt Produkte, die sind jetzt 300 Prozent teurer als noch vor Kurzem.“ Bislang habe er die Erhöhung noch nicht an seine Gäste weitergegeben, „aber wahrscheinlich kommen wir nicht drumherum“.

Nichtsdestotrotz ist Janni Gortsas optimistisch: „Die Menschen wollen raus, mehr noch als vor Corona.“ Wenn man ein schönes Ambiente, gute Produkte und starken Service biete, „dann funktioniert das auch“.