Bottrop. Häuser und Wohnungen in Bottrop sind auch für auswärtige Käufer interessant. Eine Übersicht, woher die Käufer im vergangenen Jahr kamen.
1149 Häuser und Wohnungen wechselten im vergangenen Jahr in Bottrop den Besitzer. Doch wer interessiert sich eigentlich für Immobilien in Bottrop, wer kauft hier in der Stadt Häuser oder Wohnungen, woher kommen die Käufer? Zumindest die letzte Frage kann der Gutachterausschuss beantworten. Das Gremium erhält Kopien aller Kaufverträge und behält so den Überblick über den Bottroper Immobilienmarkt und weiß somit auch, woher die Käufer stammen.
Wenig überraschend sind es zunächst einmal die Bottroper selbst, die in ihrer eigenen Stadt Wohneigentum kaufen. 737 mal schlugen Bottroperinnen oder Bottroper zu und sicherten sich so Haus oder Wohnung in ihrer Stadt. Damit führen die Bottroper die Liste der Herkunftsstädte mit weitem Abstand an.
Auch bei Essenern sind Immobilien in Bottrop gefragt
Aber auch beim großen Nachbarn im Norden sind die Bottroper Immobilien gefragt. 94 Käuferinnen oder Käufer kamen im vergangenen Jahr aus Essen, so die Zählung des Gutachterausschusses. Für Achim Petri, Geschäftsführer des Ausschusses, ist das keine Überraschung. Gerade Stadtteile im Bottroper Süden seien für Käufer aus Essen interessant, so seine Beobachtung. Der Grund: Immobilien in diesem Bereich Bottrops sind meist günstiger als in Essen.
Allerdings: Auch im Bottroper Süden steigen die Preise für Häuser und Wohnungen. Zwar seien die Preise im vergangenen Jahr noch einmal in ganz Bottrop in die Höhe gegangen, berichtet Petri. Doch der Anstieg im Süden sei höher als im Norden der Stadt. Allerdings sei der Ausgangspunkt im Bottroper Süden auch niedriger.
Preise in Bottrop liegen oft unterhalb der Preise in Essen
So kostete ein Eigenheim in Welheim im vergangenen Jahr im Schnitt 2300 Euro pro Quadratmeter, in Batenbrock 2436. Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Batenbrock lag im Schnitt bei 1874 Euro, in der Boy waren 1572 Euro fällig. Teurer war es dagegen in Vonderort: Hier mussten Käufer für Eigentumswohnungen im Schnitt Quadratmeterpreise von 2587 Euro zahlen, noch kostspieliger war es nur in Grafenwald und Kirchhellen.
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Preise, die den Kauf auch für Essener in Bottrop attraktiv machen. Das zeigen auch Zahlen des Gutachterausschusses von 2017 und 2018. In den beiden Jahren kamen die meisten auswärtigen Käufer ebenfalls aus Essen (118). Auffällig dabei: Im Gegenzug legten sich gerade einmal 18 Bottroper Eigentum in der Nachbarstadt zu. Auch zu den Nachbarstädten Oberhausen und Gladbeck gab es damals ein positives Saldo. Lediglich in Dorsten kauften mehr Bottroper als umgekehrt.
Einzelne Käufer in Bottrop kamen 2021 auch aus dem Ausland
Die Zahlen für 2021 zeigen auch, dass viele derjenigen, die sich in Bottrop Eigentum zulegen, aus der Region stammen. 43 kamen aus der Nachbarstadt Gladbeck, 42 aus Oberhausen. Auch aus Gelsenkirchen, Dinslaken oder Dorsten stammten die Käufer im vergangenen Jahr.
Einzelne Käufer kamen sogar aus den Niederlanden und Spanien, dem sauerländischen Finnentrop oder dem ostfriesischen Hage. Klar ist auch: Nicht jeder, der sich Eigentum in Bottrop zulegt, lebt anschließend auch hier in der Stadt. Manch einer sieht die Immobilie vielleicht als Wertanlage.
Nicht jeder Käufer wohnt am Ende auch selbst in der Stadt
Hinter einigen Käufern und deren Herkunftsorten stehen vielleicht auch Unternehmen oder Institutionen, die sich aus anderen Gründen Immobilien zulegen – und sei es, um sie als Mietobjekte zu nutzen. Wenn Käufer aus Berlin (2), Hamburg (2), Frankfurt (2), Köln (16) oder Düsseldorf (7) stammen, könnte das zumindest ein Indiz in diese Richtung sein.
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Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass der hiesige Markt nicht nur für Einheimische interessant ist, es aber immer noch vergleichsweise viele Bottroper sind, die sich den Wunsch nach Eigentum in ihrer eigenen Stadt erfüllen. Dabei ist der Markt, das sagt der Gutachterausschuss selbst, schwierig.
Immobilienmarkt in Bottrop bleibt weiterhin schwierig
Schlagwortartig heißt es in der Beurteilung des Marktes: „Geringes Angebot, starke Nachfrage, steigende Preise.“ Das zeigt sich auch in dem Umsatz am Bottroper Immobilienmarkt. 2021 wurden mit dem Verkauf der 1149 Objekte 301,4 Millionen Euro umgesetzt – ein Allzeithoch und noch einmal 26,1 Millionen Euro mehr als um Jahr zuvor.
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Der Gutachterausschuss
Der Gutachterausschuss in Bottrop ist – wie in allen Städten – eine Einrichtung der Landes. Aufgabe des Gremiums ist unter anderem die Führung und Auswertung der Kaufpreissammlung. Auch die Ermittlung der Bodenrichtwerte in der Stadt gehören zu seinen Aufgaben, ebenso einmal im Jahr die Veröffentlichung des Grundstücksmarktberichts.
Der Gutachterausschuss erhält Kopien aller Kaufverträge, zusätzlich wendet er sich mit Fragebögen an die Käufer, um mehr über das Objekt zu erfahren. Dadurch sind die Werte des Gutachterausschusses vergleichsweise genau, weil der Ausschuss die detaillierten Kaufpreise kennt. Andere Statistiken stützen sich oftmals auf die Angebotspreise, etwa in Immobilienanzeigen. Die sagen aber nichts darüber aus, zu welchem Preis ein Objekt letztlich verkauft wurde und ob es überhaupt verkauft wurde.