Bottrop. Die Anbieter von Wohnungen in Bottrop verlangen deutlich höhere Preise als vor fünf Jahren. So schneidet Bottrop damit im Städte-Vergleich ab.
Die Preise für Eigentumswohnungen sind in Bottrop in den zurückliegenden fünf Jahren stark angezogen, die Steigerungsrate vor Ort fällt im Vergleich zu vielen anderen Städten aber weitaus geringer aus. Das geht aus einem Fünf-Jahresvergleich des Immobilienportals Immowelt hervor. Danach liegt Bottrop mit einer Preissteigerung um 49 Prozent in den vergangenen fünf Jahren unter den insgesamt 77 verglichenen Städten weit hinten auf Rang 60. In Leipzig dagegen haben sich die Wohnungspreise im selben Zeitraum mehr als verdoppelt.
Bei ihrer Untersuchung haben die Immowelt-Analysten die Angebotspreise von 40 bis 120 Quadratmeter großen Eigentumswohnungen aller Baujahre verglichen. Datenbasis für die Berechnung waren allerdings nicht die tatsächlichen, notariell beglaubigten, Kaufpreise, sondern die Angebotspreise der Wohnungen, die auf dem Immowelt-Portal inseriert wurden. Dabei verglichen die Immobilienvermittler auch nicht alle Angebote, sondern nur diejenigen, die vermehrt nachgefragt wurden.
Im Ranking der Städte mit Preisexplosionen liegt Bottrop weit hinten
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Eine Eigentumswohnung in Bottrop wollten Anbieter demnach im ersten Halbjahr 2016 im Durchschnitt noch zu einem Quadratmeterpreis von 1430 Euro verkaufen. Im ersten Halbjahr 2021 verlangten Verkäufer dagegen bereits 2130 Euro pro Quadratmeter, also rund 700 Euro mehr. Auch wenn der Vergleich sehr davon abhängt, welche Wohnungen in dem Fünfjahreszeitraum zum Kauf angeboten wurden, ist das Preisniveau in Bottrop trotz des Anstiegs um 49 Prozent in den zurückliegenden fünf Jahren noch vergleichsweise niedrig. So lag Bottrop mit seinen Angebotspreisen im Immowelt-Ranking vor fünf Jahren noch auf Platz 56 und rutschte mit seinem aktuellen Preisniveau auf Rang 60 ab.
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In nur wenigen Ruhrgebietsstädten wie Oberhausen, Mülheim oder Bochum fällt der Preisanstieg bei 34 Prozent bis 47 Prozent niedriger aus als in Bottrop. Das Bottroper Preisniveau von 2130 Euro bei aktuellen Kaufangeboten liegt in dem Vergleich dagegen annähernd auf einer Ebene mit Essen (2150 Euro) oder Dortmund (2170 Euro). In Oberhausen werden Eigentumswohnungen bei Immowelt im Schnitt für 1670 Euro angeboten und in Gelsenkirchen für 1240 Euro. In Städten wie Berlin, Potsdam, Hamburg oder auch Heidelberg und Freiburg liegen die Preise je Quadratmeter dagegen jenseits der 5000-Euro-Marke.
Der Unterschied zu tatsächlich gezahlten Preisen ist nicht sehr groß
Feiner Unterschied
Die Immowelt-Gruppe zählt sich laut Eigenwerbung mit ihren Portalen Immowelt und Immonet zu den führenden Online-Marktplätzen für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien im deutschsprachigen Raum.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte ist eine Landeseinrichtung, die Einblick in sämtliche Immobilien-Kaufverträge erhält.
Die Preisvorstellungen auf dem Immobilienportal unterscheiden sich nicht außerordentlich von den Vergleichsdaten des Bottroper Gutachterausschusses für Grundstückswerte, der jährlich die tatsächlichen Wohnungspreise erfasst. Danach erzielten Verkäufer einer gebrauchten Eigentumswohnung in Bottrop im ersten Halbjahr 2021 einen Verkaufspreis von 2060 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Jahr 2015 sind in Bottrop die tatsächlichen Preise für gebrauchte Wohnungen bis zur Jahresmitte 2021 um 34 Prozent angestiegen.
Also kosteten gebrauchten Wohnungen 2015 noch 1537 Euro pro Quadratmeter. Damit aber waren die tatsächlich erzielten Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen in Bottrop früher sogar etwas höher als die Verkäufer für ihre Wohnungen auf dem Immowelt-Portal verlangt hatten. Inzwischen ist das anders: Zurzeit liegen die realen Preise um gut 70 Euro pro Quadratmeter unter den Forderungen der Verkäufer.