Bottrop. Das Knappschaftskrankenhaus Bottrop kooperiert in der Krebsbehandlung mit drei Kliniken. Ziel ist ein „medizinisches Angebot auf Spitzenniveau“.

Als Verbund von vier Kliniken bilden das Knappschaftskrankenhaus Bottrop, das Klinikum Vest, das Bergmannsheil Buer sowie die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen das neue Tumorzentrum im Revier. Mit zentralen und dezentralen Einrichtungen soll dieses neue Netzwerk eine optimierte Tumorversorgung der Region mit über einer Millionen Einwohnern sicherstellen. Das Tumorzentrum hat seine Arbeit bereits aufgenommen.

Tumorzentrum im Revier: Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen

Durch die Zusammenarbeit sollen die Kompetenzen in der Tumorbehandlung gebündelt werden, um „flächendeckend ein medizinisches Angebot auf Spitzenniveau“ zu schaffen, sagt Dr. André Schumann, Geschäftsführer des Knappschaftskrankenhauses Bottrop und des Bergmannsheil Buer, wo künftig die Geschäftsstelle des Zentrums sitzt. Ein wichtiger Faktor sei die Einbindung der niedergelassenen Ärzte. „Für den sensiblen Bereich der onkologischen Erkrankungen ist das ein echter Fortschritt für die Menschen im Revier“, so Schumann.

Dr. André Schumann ist am Montag, Geschäftsführer vom Knappschaftskrankenhaus in Bottrop und vom Bergmannsheil in Gelsenkirchen.
Dr. André Schumann ist am Montag, Geschäftsführer vom Knappschaftskrankenhaus in Bottrop und vom Bergmannsheil in Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Eine Vielzahl medizinischer Disziplinen wird im neuen Tumorzentrum Hand in Hand zusammenarbeiten, um Krebserkrankungen bestmöglich zu diagnostizieren und um individuelle Therapieempfehlungen ableiten zu können. Darunter sind bereits etablierte Strukturen wie etwa das Brustzentrum Ruhrgebiet in Gelsenkirchen oder das Hautkrebszentrum in Recklinghausen.

Virtuelle Tumorkonferenzen binden Fachleute aus verschiedenen Standorten ein

Herzstück der Zusammenarbeit sind laut Schumann interdisziplinäre Tumorkonferenzen, bei denen Mediziner unterschiedlicher Kliniken, Ambulanzen und Praxen den Grundstein für die jeweils individuelle Behandlungsplanung eines jeden Patienten legen. Digitale Schnittstellen zwischen den beteiligten Krankenhäusern ermöglichen dabei virtuelle Formate, sodass Teilnehmer aus verschiedenen Standorten eingebunden werden können.

„Die onkologische Expertise ist im Ruhrgebiet in hohem Maße vorhanden, allerdings nicht überall und nicht immer in Verbindung mit dem entsprechenden fachbezogenen Background“, sagt der frisch designierte Zentrumsleiter und Chefarzt der Onkologie der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen Dr. Marc Hemeier. „Wir sind froh, nun eine Plattform geschaffen zu haben, auf der sich unter anderem durch digitale Vernetzungen Krebserkrankungen aus dem Bereich der Dermatologie oder der Neurologie zentral durch Ausrichtung in alle fachlichen Himmelsrichtungen gut gemeinsam erörtern lassen. Hiervon sollen die Patienten an jedem Standort profitieren.“

Ein weiteres Qualitätsmerkmal des neuen Tumorzentrums sollen gemeinsame Behandlungsstandards sein.