Bottrop. Die Corona-Situation belastet auch Bottrops Alpincenter. An den Ausbauplänen auf der Halde hält der Betreiber aber fest. Das ist geplant.

Nach einer rund einjährigen Zwangspause hat das Alpincenter – eine der Attraktionen der Fun-City Bottrop – seit dem November 2021 wieder geöffnet und bietet Wintersportfans unabhängig von der Wetterlage Gelegenheit zum Skifahren oder Snowboardern. Wie sieht das vorläufige Fazit der bisherigen Saison aus und was wird aus den geplanten Erweiterungen?

Der Neustart sei technisch und organisatorisch schwierig gewesen, sagt der stellvertretende Geschäftsleiter Tobias Krauel. Schließlich war die Skipiste abgetaut und gereinigt und musste wieder erneuert und beschneit werden. Auch personell sei die Lage in allen Bereichen anfänglich problematisch gewesen, einige ehemalige Mitarbeiter waren nicht mehr verfügbar: „In den Weihnachtsferien waren wir alle an der Schüppe.“

Angespannte Personalsituation: Alpincenter verringert Öffnungszeiten

Die Personalsituation, die sich aber inzwischen entspannt habe, sei einer der Gründe gewesen, die Skihalle nur noch von Mittwoch bis Sonntag zu öffnen. Der zweite wirtschaftliche Grund sei die an den Wochentagen reduzierte Nachfrage, die sich massiv verändert habe. Durch die Ruhetage ergibt sich eine bessere Auslastung in der Woche.

Es fehlten besonders die Gruppenbuchungen und Schulklassen, ebenso Veranstaltungen und Firmenfeiern, insbesondere die Weihnachtsfeiern, die nicht stattgefunden haben. Insofern seien die Besucher fast ausschließlich Tagesgäste. Bei einigen Gästen sei es auch nicht hauptsächlich ums Skifahren gegangen: „Manche wollten in der Gruppe eine gute Zeit verbringen.“

Viele Niederländer kommen ins Bottroper Alpincenter

In den Weihnachtsferien und an den Wochenende sei die Nachfrage groß gewesen, die man aber nur eingeschränkt hätte bedienen können, sagt Krauel: „Wir haben Auflagen zu erfüllen, für deren Einhaltung wir verantwortlich sind.“ Die Kapazität sei begrenzt, die Leute müssten sich verteilen.

Unterm Strich sei man an besucherreichen Tagen innerhalb der Rahmenbedingungen ausgelastet, deshalb empfehle sich das Online-Ticket, das den Zutritt auch gewährleistet und schnelleren Einlass ermöglicht. Die Kunden kommen nach Krauels Beobachtungen immer noch von überall her, die Niederländer seien weiterhin stark vertreten, wie auch der Blick auf die Nummernschilder auf dem Parkplatz belegt.

Der stellvertretende Geschäftsleiter des Alpincenters in Bottrop, Tobias Krauel, spricht über die Corona-Situation und die Pläne zum Ausbau.
Der stellvertretende Geschäftsleiter des Alpincenters in Bottrop, Tobias Krauel, spricht über die Corona-Situation und die Pläne zum Ausbau. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bei der Corona-Sicherheit habe sich alles eingespielt mit einem Security-System zur Kontrolle der Nachweise, Abstandsregeln und Maskenpflicht im Gebäude. Für die Abfahrten gilt die Befreiung von der Maskenpflicht, auf dem Förderband muss der Abstand eingehalten oder Maske getragen werden. „Die Menschen verteilen sich auf 20.000 Quadratmeter, wir haben relativ viel Platz. Durch den Rundlaufbetrieb kommen sich die Menschen planmäßig nicht nahe“, meint Krauel. „Wir müssen mit den Gegebenheiten leben und zurechtkommen.“

Die Vielzahl der Verordnungen und die ständigen Neuregelungen sorgen bei ihm allerdings für Ärgernis. Man wünscht sich eine Vereinfachung der digitalen Nachweise und Kontrollmöglichkeiten für Betriebe und Nutzer.

Bottroper Alpincenter-Chef: „Halde hat sehr viel Potenzial“

Bezüglich der Ausbaupläne habe sich seit dem vergangenen Jahr wenig geändert, berichtet Tobias Krauel, die Maßnahmen seien im Genehmigungsstatus: „Dass wir es machen wollen, hat sich nicht geändert, nur die Zeitschiene ist jetzt anders.“ Vielleicht könne man im Frühjahr – abhängig von den Genehmigungen – mit den ersten Baumaßnahmen beginnen.

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Der ausschließliche Betrieb einer Skihalle reiche auf Dauer nicht aus, um den zunehmenden Anspruch der Gäste zu erfüllen, das Angebot müsse auf längere Sicht ergänzt werden. Die Halde habe sehr viel Potenzial, das auch im Sommer als Ausflugsziel genutzt werden könne, auch die Infrastruktur stimme, ist Krauel überzeugt. Die Skihalle bleibe das „Zugpferd“, aber man wolle den regionalen Markt auch außerhalb des Wintersports erreichen.

Über neue Angebote könne die Halde eine besondere Station für Radfahrer und Ausflugsziel für Tagesgäste sein, schließlich biete die Halde auch einen unvergleichlichen Ausblick auf die Region mit Tetraeder, Industriepanorama und Grünflächen: „Wir haben die Besonderheit, dass wir einen Berg haben und diesen Vorteil sollten wir ausnutzen“, sagt Tobias Krauel.

Erweiterung der Gastronomie und der Skihalle

Man wolle keinen Riesenfreizeitpark errichten sondern thematisch passend das vorhandene Angebot sinnvoll ergänzen und sich vielseitig aufstellen. Angedacht sind eine Erlebnisgolfanlage und ein Abenteuerspielplatz mit vielen Rutschen: „Dazu bietet sich ein Berg an.“ Die Sommerrodelbahn wird abgerissen und soll spektakulärer neu errichtet werden.

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Eine Erweiterung der Gastronomie mit attraktivem Biergarten soll in Richtung Kokerei/Prosperstraße entstehen. Dazu muss man neues Bauland erschließen, das bislang nur Randfläche ist. Das kann nur durch große Aufschüttungen entstehen, dabei wird das Niveau auf das der jetzigen Außenterrasse gehoben. Das höhere Plateau eröffnet erst die zusätzlichen Möglichkeiten.

Die Skihalle wird in kleinem Rahmen erweitert, ein neues Transportband wird über einen Anbau in die Halle integriert, die Wintersportler können dann während des Aufstiegs auch die Abfahrten beobachten. Tobias Krauel schließt weitere Aktivitäten wie eine Hotelanlage oder auch ein Schwimmbad nicht grundsätzlich aus, das sei aber „Zukunftsmusik“, erst einmal sei in den nächsten Jahren genug zu tun.