Bottrop. Das Bottroper Alpincenter will zum Erlebnispark fürs ganze Jahr werden. Die beiden großen Ratsparteien finden das gut. Das sagen SPD und CDU.
Der Ausbau des Alpincenters in einen alpinen Erlebnispark mit Spaßbad und Hotel wird sich mindestens über die nächsten fünf Jahre erstrecken. Das machte Geschäftsleiter Harold van Kranen vor Ratsvertretern und Bürgern im Rathaus klar. Die Verbreiterung und Verlängerung der Skihalle will das Unternehmen zwar in den kommenden beiden Jahren bewerkstelligen, den Bau des neuen Hotels sieht das Alpincenter dagegen frühestens ab 2024 vor. SPD und CDU befürworten die Ausbaupläne. Vor allem die SPD forderte aber größtmögliche Transparenz bei der Verwirklichung aller einzelnen Projekte ein.
„Wir werden unser gesamtes Apres-Ski-Geschäft von der Nordseite weg verlegen“, kündigte Harold van Kranen an. Dazu gehört zum Beispiel auch die Diskothek, die jetzt noch an der Nordseite liegt. So werde es hoffentlich keine Gründe mehr für Beschwerden über Lärmbelästigungen der Anwohner aus dem Johannestal geben, meinte der Geschäftsleiter. Das Kühlsystem für die Skihalle, das Anwohnern zu laut war, befindet sich bereits nicht mehr an der Talseite.
SPD bittet sich große Transparenz bei Verwirklichung aller Projekte aus
„Da ist eine ganze Menge geplant, was wir begrüßen“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. „Da die lärmintensiven Aktivitäten auf die Südseite verlegt werden, wird die Lärmbelästigung im Johannestal entfallen“, hofft auch der Landtagsabgeordnete. Zwar kann das Alpincenter eine ganze Reihe seiner Vorhaben auf Basis eines rechtsgültigen Bebauungsplanes auch ohne die erneute Zustimmung der Ratsvertreter verwirklichen, dennoch bat sich die SPD umfassende Informationen auch über solche Projekte wie die Verlängerung der Skihalle oder den Bau eines neuen Restaurants aus. „Wir möchten da einfach den Überblick behalten“, begründete er.
Der neue Nordhang, der der Alpincenter-Halde zu mehr Stabilität und Festigkeit verhilft, werde im Frühjahr bis Sommer nächsten Jahres fertig sein, kündigte Alpincenter-Geschäftsleiter van Kranen an. Um für das geplante alpine Erlebnisbad oder auch die Blockhütten zur Übernachtung von Besuchern eine möglichst tragfähige Basis zu schaffen, werde das Unternehmen nach derselben Methode auch einen neuen Südhang aufschütten. Damit will das Alpincenter im kommenden Jahr beginnen. 2024 soll dann der Südhang fertig sein.
CDU lobt Beitrag des Alpincenters zur Stärkung Bottrops als Freizeit-Stadt
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„Ich sehe das berechtigte Interesse des Alpincenters, sich weiterzuentwickeln“, sagte auch Grünen-Ratsfrau Sigrid Lange. Sie warf jedoch die Frage auf, ob die Bergehalde an der Prosperstraße auch stabil genug sei, um die geplanten neuen Gebäude zusätzlich zu tragen und forderte dazu Prüfungen und eine ausführliche Beratung durch die Fachabteilungen der Stadtverwaltung ein. CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder wies darauf hin, dass dies schließlich bei Bauvorhaben selbstverständlich sei. Die Verwaltung werde kein Gebäude genehmigen, das nicht sicher sei. Letzlich sei die Verwaltung dafür ja auch haftbar.
Wie die SPD begrüßte daher auch die CDU die Ausbaupläne des Alpincenters ausdrücklich. „Hier ist ein Unternehmen, das bereit ist, viel Geld in die Hand zu nehmen und dass Bottrop im Freizeitsektor noch besser positioniert“, lobte Hermann Hirschfelder. Das trage nicht nur dazu bei, durch die Anreise vieler Tagestouristen mehr Kaufkraft in die Stadt zu holen, sondern auch Arbeitsplätze zu sichern und womöglich neue zu schaffen.
Aufschüttung dauert vier Jahre
Rund 490.000 Kubikmeter Recyclingstoffe hat das Alpincenter an dem neuen Nordhang seiner Halde aufschütten lassen. Das Material ist ein Gemisch aus Hausmüllasche und Eisensilikatgranulat. ei dem letzterem Stoff handelt es nach Angaben der Stadt um verglaste Hüttenschlacke aus der Kupfererzeugung.
Das Alpincenter hat 2016 mit der Aufschüttung begonnen und will 2020 damit fertig sein. Auch bei der Aufschüttung des neuen Südhanges geht das Unternehmen von einer Dauer von gut vier Jahren aus.