Bottrop. Parkplatz am Fuß der Halde ist im Bau. Um mehr Platz zu schaffen, werden am Südhang hunderttausende Kubikmeter Boden aufgeschüttet.
Das Bottroper Alpincenter hat mit seinem schrittweisen Ausbau zu einem Freizeitpark für das ganze Jahr begonnen. Um mehr Platz zu schaffen, soll der Südhang der Alpincenter-Halde im Bereich der Prosperstraße ausgebaut werden. Dazu werden dort demnächst voraussichtlich rund 500.000 Kubikmeter Boden aufgeschüttet.
Bottrops Baudezernent Klaus Müller hatte vor kurzem im neuen Ratsausschuss für Stadtplanung ausdrücklich klar gemacht, dass es dabei nicht um eine zweite Stabilisierungsmaßnahme handele. "Bei der Anschüttung an der Südseite geht es nicht darum, den Hang zu stabilisieren, sondern darum neue Bauflächen möglich zu machen", erklärte Klaus Müller. Allerdings weist die Stadtverwaltung auch darauf hin, dass für das neue Vorhaben "ein geprüfter Standsicherheitsnachweis" vorliege.
Die Skihalle soll länger und etwas breiter werden
Denn das Alpincenter hat bekanntlich große Pläne. Diese sehen zum Beispiel vor, die Skihalle zu verlängern und zu verbreitern. Die alte Skihalle wird weiterhin kontrolliert, weil es seit Jahren Sorgen wegen ihrer Standfestigkeit gab. Deshalb wird regelmäßig untersucht, ob die Stützen der Skihalle wegrutschen könnten. Die Messungen in diesem Jahr haben nach Auskunft der Stadt ergeben, dass keine Einsturzgefahr der Halle bestehe. "Alles im grünen Bereich", signalisierte der Bottroper Baudezernent.
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Um die Stabilität der Alpincenter-Halde generell zu erhöhen, war ja in den letzten vier Jahren bereits an deren Nordhang mehr als eine Million Tonnen Schüttgut angehäuft worden. Damit soll für immer verhindert werden, dass die Halde auseinander driften und die Skihalle dadurch einstürzen könnte. Die Arbeiten an der Nordseite seien mittlerweile fast fertig und sollen im kommenden Frühjahr 2021 komplett abgeschlossen werden, teilte die Bottroper Verwaltung mit.
Bottroper Umweltamt wird Anschüttung überwachen
Wie am Nordhang wird auch auf der Südseite demnächst wieder ein Gemisch aus Eisensilikatgranulat und Müllkraftwerksasche aufgeschüttet. Das Bottroper Umweltamt wird auch dieses Vorhaben erneut gemeinsam mit einem Ingenieurbüro überwachen. Nicht nur die beteiligten Bottroper Fachämter, auch die Bezirksregierung Münster und das Regionalforstamt Ruhrgebiet beurteilen das Bauprojekt positiv.
Dabei gehen die Pläne des Alpincenters weit über die bloße Vergrößerung der Skihalle hinaus. Danach bekommen auch die Diskothek und die Apres-Ski-Bar auf der Halde neue Standorte und die Bottroper Sommerrodelbahn einen neuen Streckenverlauf die Halde hinab. Neu geplant sind mittelfristig eine alpine Wasserwelt, Berghütten, ein Hotel und ein neues A-La-Carte-Restaurant, ein Kinderspielplatz mit Rutschenturm und eine Abenteuer-Minigolfanlage. Bis das so weit ist, wird es teils aber noch Jahre dauern.
Skihalle und Skydiving-Center sind geschlossen
Wegen des Corona-Lockdowns sind die Skihalle und das benachbarte Indoor-Skydiving-Center seit November ohnehin geschlossen. Um die Zeit zu nutzen, hat das Freizeitunternehmen bereits mit dem Neubau des zur Zeit ungenutzten Besucherparkplatzes am Fuß der Halde begonnen. Die Genehmigung der Behörden für die Aufschüttung des Südhanges wird Anfang 2021 erwartet.
Die Halde wird auch abgedichtet
>>> Das Umweltamt beurteilt die Anschüttung auch an der Südseite positiv, weil die Alpincenter-Halde dadurch komplett versiegelt und abgedichtet wird. somit könne verhindert werden, dass Sickerwasser aus der Halde in andere Gewässer oder ins Grundwasser gelange, heißt es.
Die Stadt hatte die Sickerwässer, die aus der Halde austreten, wiederholt untersuchen lassen. Dabei wiesen Proben erhebliche Gehalte an Chlorid und Sulfaten auf.