Bottrop. Das Bottroper Bier-Team steht oben auf der Kandidatenliste für günstige Lokale im Rathausviertel. Welche Bottroper mit Namen auch Chancen haben.
Vor allem in die von der Corona-Krise mitgenomme Gastromeile entlang der Gladbecker Straße will die Stadt mit ihrer zweiten Anmietungsoffensive wieder mehr Leben bringen. Dazu hat eine Jury um Oberbürgermeister Bernd Tischler jetzt eine Reihe von Firmen ausgewählt, die zu besonders günstigen Mietkonditionen im Rathausviertel neue Geschäfte eröffnen oder weiter offen halten können. Unter ihnen sind bekannte Bottroper Namen wie Bottroper Bier, Bellas Gourmet Bistro, Pikilia, Bottrop-Bierhaus oder auch der Wunschzauberer-Verein. Aber auch die Hochschule Ruhr West kommt nun vielleicht doch mit dem Prosperkolleg auf einen Sprung in die City.
„Ganz klar ist, dass wir diesmal ein besonderes Augenmerk auf die Gastro-Meile gelegt haben“, sagte Wirtschaftsförderin Sabine Wißmann. Sie hofft, dass sich die ersten Mietverträge für die insgesamt acht Ladenlokale – davon zwei in der benachbarten Altmarkt-Passage – im Januar 2022 realisieren lassen. In ihre Vorauswahl aufgenommen hat die Jury doppelt so viele Geschäftsideen aus Bottrop und den Nachbarstädten. Womöglich kommt ein Teil von ihnen bei einer dritten Anmietungsoffensive zu ihrem Recht, für die bereits fünf weitere leere Läden in der Innenstadt bereit stehen.
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Bottroper Bier ist die klare Nummer eins auf der Liste
Schon klar ist, dass gerade bei der Nummer eins auf der Wunschliste der Jury eine Neueröffnung im Januar noch nicht gelingen kann. Das Bottroper-Bier-Team will erst noch seinen kleinen Stammsitz an der Sterkrader Straße ausbauen, bevor es den Sprung auf die Gastromeile wagt. Im Frühjahr könnte das dann soweit sein. Dass das ganz besondere Bottroper Startup die Förderung verdiene, sei keine Frage. „Eine tolle Marke“, meint Sabine Wißmann. In einem Lokal auf der Gastromeile wollen die Fuhlenbrocker dann nicht nur ihre Bottroper Biere verkaufen, sondern auch zu Biertastings und kleinen Kulturshows einladen sowie die Biere anderer ausgewählter Brauereien präsentieren.
Für Bellas Gourmet-Bistro haben die Wirtschaftsförderinnen schon ein aus ihrer Sicht ideales Ladenlokal im Blick: das altbekannte Fischgeschäft Krichel. „Bellas Bistro hat auch schon einen Namen in Bottrop und ist zum Beispiel vom Schwarzmarkt, aber auch von anderen Märkten her bekannt“, meint Wirtschaftsförderin Dorothee Lauter. Außer im Food-Truck will Chefin Bella Aberfeld ihre Fisch-Speisen und Käsespezialitäten auch in einem Ladenlokal anbieten. Mit ins Angebot kommen Frühstück, Snacks und Mittagstisch.
Bekannte Namen auf der Bottroper Gastromeile
Die Fördermieten
Beim Innenstadtsofortprogramm verzichten Vermieter auf 30 Prozent der Miete ihre leeren Ladenlokale. Die Stadt mietet diese Läden an und vermietet sie an innovative Geschäftsleute weiter. Die Miete beträgt dann nur 20 Prozent der Altmiete. Die Differenz übernimmt zu 90 Prozent das Land.
Das Förderprogramm beginnt am 1. Januar 2022 und endet zum 31. Dezember 2023. Das bedeutet: Schließen Geschäftsleute Mietverträge erst nach Januar 2022 ab, erhalten sie die günstige Miete nicht für volle zwei Jahre, sondern nur für den Zeitraum ab Vertragsabschluss.
Eine feste Bottroper Größe ist auch das an der Gastromeile heimische Speiserestaurant Pikilia. Ganz in die Nähe soll nun ein Feinkostladen mit griechischen Spezialitäten kommen, in dem dank einer kleinen, offenen Küche auch Speisen angeboten werden. Der Schwerpunkt liegt aber auf dem Verkauf griechischer Weine und Spirituosen. Außerdem planen die Pikilia-Inhaber monatlich Events wie Weinverkostungen.
Auch im Bottrop-Bierhaus helfen die Wirtschaftsförderinnen mit günstigen Mieten. Das Förderprogramm lasse es zu, auch bestehende Lokale zu unterstützen, um Schließungen zu verhindern. „Im Köpi-Bierhaus steht ein Generationswechsel an“, erklärte Dorothee Lauter. Das sei in der Corona-Pandemie alles andere als einfach, begründet sie die Starthilfe für die nächste Wirte-Generation.