Bottrop. Jugendliche im Bottroper Prosper-III-Viertel haben viel Arbeit in den Kiosk gesteckt. Jetzt wurde er beschädigt. Was empörte Anwohner dazu sagen.

Der Kiosk am Roten Platz ist beschädigt worden. Unbekannte haben das Tiny-House im Prosper-III-Viertel offenbar auch aufgebrochen. Jugendliche aus dem Wohngebiet hatten das Holzhäuschen in ihrer Freizeit an den Wochenenden zusammengebaut und aufgestellt. Sie haben auch eine Solar-Anlage auf dem Dach montiert, damit das kleine Haus mit Strom versorgt werden kann. Der sogenannte Kiosk am Platz dient für sie als Treffpunkt.

Die Verärgerung über solche Zerstörungswut ist im Prosper-III-Viertel groß. Einzelne machen ihrem Unmut zum Beispiel auch in der Facebook-Gruppe „Bottrop – ich komm aus Dir“ in Kommentaren Luft. Anwohner haben sowohl die Polizei als auch die Stadtverwaltung über diesen Vorfall informiert. Auch die Quartiersmanagerin der Arbeiterwohlfahrt kümmert sich schon um eine möglichst schnelle Reparatur.

Mit dem Werkzeugkasten zum Bottroper Roten Platz gefahren

Sie habe sofort den Werkzeugkasten ins Auto gepackt und sei zum Roten Platz gefahren, berichtet Quartiersmanagerin Nora Schrage-Schmücker in der Facebook-Gruppe. Gemeinsam mit den Jugendlichen, die das Tiny-House an den Wochenenden gebaut hatten, habe sie die Schäden soweit wie möglich wieder beseitigt. Das Tiny-House sei jetzt erst einmal provisorisch gesichert.

Ziemliche Schäden angerichtet: der Kiosk am  Roten Platz in Bottrop.
Ziemliche Schäden angerichtet: der Kiosk am Roten Platz in Bottrop. © o.H.

Ein wenig Trost brauchten die engagierten Jugendlichen schon, lässt die Quartiermanagerin durchblicken. Sie habe dabei aber tolle Gespräche führen können. Nun werde geklärt, bis wann das Tiny-House wieder für die Jugendlichen zur Nutzung bereitstehe, erklärte Nora Schrage-Schmücker, die wegen der Zerstörungen bei der Polizei Strafanzeige gestellt hat.

Jugendliche im Prosper III-Viertel haben tolle Ideen

„Die Kinder und Jugendlichen haben Spaß am Lernen und haben tolle eigene Ideen. Natürlich ist so etwas mehr als ärgerlich“, macht die Quartiersmanagerin klar. Es handele sich um ein Projekt der Jugendlichen speziell für das Prosper-III-Viertel, zeigen auch andere Anwohner ihr Unverständnis über derartige Zerstörungsaktionen.

„Das ist ein Tiny-House, das die Jugendlichen hier, verbunden mit viel Zeit und Arbeit gebaut haben“, meint zum Beispiel Sokaina Hariri Ayoub, die seit gut sechs Jahren in dem Wohnviertel lebt. Nicht nur sie beklagt, dass Fremde dort ihr Unwesen treiben. „Da kommen Jugendliche auch von außerhalb und ziehen hier ihren Dreck ab und verschwinden. Der Müll wird von den Bewohnern entfernt, es finden immer mal wieder Putzaktionen statt“.