Bottrop. . Der Satz „Was wäre ich ohne meine Leser?“ ist für Journalisten natürlich ein ganz selbstverständlicher. Manchmal aber lesen Leser nicht nur, sie flüstern einem auch was.

Der Satz „Was wäre ich ohne meine Leser?“ ist für Journalisten natürlich ein ganz selbstverständlicher. Manchmal aber lesen Leser nicht nur, sie flüstern einem auch was.

Und so verdankt diese Kolumne hin und wieder schöne Neuentdeckungen aufmerksamen Abonnenten zwischen Rheinhausen und Hohensyburg. Heute grüße und danke ich Winfried G., der lange vor mir in Bottropdas „Pikilia“ besucht und für gut befunden hat.

Mit Herz und guter Küche

Wirklich: ein schönes Restaurant. Es ist eines, das sich auf die Fahnen geschrieben zu haben scheint, das Image griechischer Gastronomie mit Herz und guter Küche aufzupolieren. Denn es ist keine lieblose Grillteller-Schmiede mit Metaxa-Sauce, Fischernetz und Gips-Aphrodite. Vielmehr kommt es uns so echt wie der Olivenbaum am Eingang. Das köstliche Heer mediterraner Vorspeisen (Mesédes, 13,50 €) eröffnet den Reigen (gemeinsam ordern und mit Freunden teilen), aber auch die frischen Fische, das Meeresgetier, die saftig gefüllten Weinblätter oder ein Klassiker wie die fein zimtgeweihte Mousaka (6,20 €) sind schwer in Ordnung. Keine Feinschmecker-Ambitionen, aber frisch und einfach lecker. Selbst die Pommes, sagen die Pikilia-Macher werden „handgeschnitten“. Wir haben keinen Grund daran zu zweifeln.

Es brummt auch wochentags

Ein schöner Ort der Geselligkeit, dazu mit einer Weinkarte gesegnet, die abseits harziger Retsina-Kategorien die Vorzüge unseres zuletzt so oft gescholtenen europäischen Nachbarn gaumenfreundlich auftischt. Das „Pikilia“ ist ein etwas anderer Grieche – und brummt auch an ganz normalen Wochentagen ganz ordentlich. Reservierung ratsam.

Adresse: Pikilia, Gladbecker Str. 29a, 46236 BOT, 02041-4066848. www.pikilia-bottrop.de

Preise: Liegen im gutbürgerlichen Mittelfeld. Durch die Bank recht fair kalkuliert.

Ambiente: Nicht zu cooler Lounge-Style. Sommers gibt es sogar ein kleines Gärtchen im Freien.

Service: Ein bisschen unruhig (wir bekamen mittendrin den Nachtisch anderer Gäste), aber nett.