Bottrop. Es häufen sich Gerüchte, dass der Discounter Netto doch nicht ins ehemalige Bottroper Karstadt-Gebäude zieht. Das sagen die Beteiligten.

Noch immer ruht die Baustelle im ehemaligen Karstadt-Gebäude, dem neuen „Bottrop 7“, in dem der Discounter Netto eigentlich im November eine neue Filiale eröffnen wollte. Nun häufen sich Gerüchte, dass der Supermarkt doch nicht einzieht auf die über 1000 Quadratmeter große Fläche.

Dem widerspricht Christian Zöll, Geschäftsführer der Devello AG, der Eigentümerin der früheren Althoff-Arkaden. Auf Nachfrage teilt er mit: „Der Netto wird weiterhin in unserem Gebäude einziehen. Es steht lediglich die Genehmigung aus welche jedoch kurzfristig vorliegen sollte.“

Netto in Bottroper Innenstadt: Brandschutzkonzept fehlt

Dass diese Baugenehmigung tatsächlich „kurzfristig“ erteilt wird, ist allerdings fraglich. Denn laut Stadtsprecher Andreas Pläsken fehlt ein wesentlicher Bestandteil der Unterlagen: das Brandschutzkonzept. „Ohne diesen bauaufsichtsrechtlichen Kernpunkt wird sich die Stadtverwaltung nicht bewegen können.“ Ein Brandschutzkonzept ist zudem umfangreich und laut Pläsken „nicht mal so eben geprüft“.

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Zudem fehle auch die vollständige Ausarbeitung, wie die Anlieferung zur neuen Filiale geplant ist. Unter anderem dieser Aspekt, das Befahren der Fußgängerzone mit schweren Lkw, hatte für viele Diskussionen gesorgt. Zöll hatte im Wirtschaftsförderungsausschuss Anfang Oktober angekündigt, dass Netto einmal täglich, in Ausnahmefällen zweimal täglich mit einem 40-Tonner die Fußgängerzone über die Straße Am Pferdemarkt befahren werde.

In sozialen Netzwerken waren Gerüchte hochgekocht, dass umstrittene Umzug von Netto in die Hansastraße doch nicht stattfinden werde. Auch informierte Kreise sprechen darüber, dass es an der Baugenehmigung scheitert, bzw. dass Netto der Genehmigungsprozess zu lange dauern könnte. Netto gibt auf die Frage, ob sie weiterhin an der Planung festhalten, lediglich eine Standardantwort: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aufgrund des frühen Planungsstatus weiterhin keine weiteren Informationen zu möglichen Aktivitäten an diesem Standort kommunizieren können.“

Bonitätsprüfung der Devello AG: „Kredite werden abgelehnt“

Mindestens verwunderlich ist es, dass die Devello AG als großes Immobilienunternehmen einen elementaren Teil der Unterlagen für die Baugenehmigung – das Brandschutzkonzept – noch nicht vorgelegt hat. Auf die Frage, warum das bislang nicht geschehen ist, reagiert Geschäftsführer Zöll nicht.

Hinzu kommt, dass die Creditreform, ein führendes Unternehmen für Wirtschaftsinformationen, der „Devello AG & Co. EKZ Bottrop KG“, einer Untergesellschaft der Devello AG, jegliche Kreditwürdigkeit abspricht. Beim Bonitätsindex rangiert das Unternehmen im tiefroten Bereich. Das Urteil der Creditreform: „Kredite werden abgelehnt. Von einer Geschäftsverbindung wird abgeraten.“