Duisburg. Mieter eines LEG-Hauses in Duisburg verzweifeln: Seit zwei Jahren läuft Wasser aus der Regenrinne in ihre Wohnungen und sorgt dort für Schimmel.
Seinen Flur samt Einbauschrank kann Peter Janssen nicht mehr nutzen. Seit Bezug seiner Mietwohnung in Obermarxloh kämpft er mit feuchten Wänden und Schimmel. Über einen Zeitraum von fast zwei Jahren bemüht sich der Duisburger nun um eine Sanierung durch den Vermieter – die Wohnungsgesellschaft LEG.
Betritt man Janssens Wohnung, ist ein modrig-feuchter Geruch zu vernehmen. Die Ursache liegt in der Nische neben der Tür – eine fast vollständig durchnässte Wand und ein freigelegtes Rohr im Wandschrank. Vor rund zwei Wochen hat ein Handwerker erneut Schimmel entfernt. Nun steht Janssen vor der tapetenlosen Wand und blickt auf den riesigen Wasserfleck.
LEG in Duisburg: Schlammige Masse läuft aus der Wand
Angefangen habe alles mit Renovierungsarbeiten kurz nach seinem Einzug: „Da habe ich zum ersten Mal Feuchtigkeitsschäden festgestellt“, so Janssen. Nachdem er die LEG darüber in Kenntnis gesetzt hatte, sei im Herbst 2019 eine Handwerkerfirma vorbeigekommen. „Nach dieser ersten Reparatur schien der Schaden behoben und ich dachte, dass das Ganze damit erledigt sei.“
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Im Sommer 2020 entdeckte Janssen dann Risse in der Wand. Zudem sei an der Außenseite eines Abflussrohres, das vom Flachdach des zweigeschossigen Gebäudes durch den Einbauschrank verläuft, Wasser in Wand und Schrank gelaufen. „Mittlerweile hat sich aus dem Feuchtigkeitsschaden ein Wasserschaden entwickelt, der dazu führt, dass die Wand sich auflöst.“ Zur Veranschaulichung greift Janssen in ein Loch in der Wand: eine schlammige Masse aus Putz läuft herunter.
Ihn ärgert, dass die LEG den Schaden nicht in den Griff bekommt. Betroffen ist auch der Nachbar, dessen Wände an die Wohnung von Peter Janssen angrenzen. „Das Flachdach ist aufgebaut wie ein Schwimmbecken, so läuft das Wasser außen an den Fallrohren in das Mauerwerk“, sagt Jörg Czerwinski, der ebenfalls über Feuchtigkeit in seinem Zuhause klagt. Das Dach habe er sich selbst angeschaut und festgestellt, dass Wasser unter die Dachpappe läuft. Deshalb sieht er nur einen Weg: „Das Dach muss großflächig repariert werden.“
Duisburger LEG-Mieter fühlen sich in Wohnung eingeengt
Zwei Jahre mit Schimmelbildung und durchnässten Wänden waren für Janssen und Czerwinski ziemlich belastend. „Ich habe mir einen Entfeuchter zugelegt, der täglich rund zwei Liter Wasser aus der Luft holt“, sagt Janssen. Zudem habe er in der ohnehin schon kleinen Wohnung noch enger zusammenrücken müssen. „Da ich Flur und Wandschrank nicht nutzen kann, musste ich die gesamte Garderobe in mein Wohnzimmer verfrachten.“
Zu der Situation teilt die LEG auf Anfrage mit, dass Anfang dieses Jahres bereits Arbeiten durchgeführt worden seien. Durch den Starkregen habe es aber erneut Wassereinbrüche am Gebäude gegeben. „Nach Sichtung muss das Dach saniert werden“, so LEG-Sprecher Nils Roschin. Mit Blick auf den von Janssen monierten langen Zeitraum seit der ersten Schadensmeldung verweist die LEG auf eine interne Prüfung.
Doch Janssen befürchtet, dass noch Zeit vergehen könnte, bis der Schaden tatsächlich behoben wird. Denn ein Mitarbeiter der LEG habe ihn bereits darauf hingewiesen, dass aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise die Dachsanierung erst in bis zu sechs Monaten durchgeführt werden könne.
>> MIETERBUND RHEIN-RUHR RÄT DUISBURGERN ZUR MIETMINDERUNG
• Bereits 2019 hat Peter Janssen den Mieterbund Rhein-Ruhr eingeschaltet. Dieser habe der LEG Fristen für die Reparaturen gesetzt und ihm zu einer Mietminderung geraten.
• Daher habe er für Juli erstmals die Zahlung reduziert. „Nach wenigen Tagen habe ich eine Mahnung erhalten, obwohl die LEG eine Minderung bis Ende September anerkannt hat“, so der Duisburger.
• Diesbezüglich teilt die LEG mit: „Hierfür entschuldigen wir uns bei unserem Mieter. Wir werden ein persönliches Gespräch suchen.“