Bottrop. Seit Beginn der Pandemie leiden die Gastronomen, noch immer herrscht keine Normalität. Warum Bottroper Wirte trotzdem nicht auf 2G setzen wollen.
Schon von Beginn an leiden Gastronomen unter der Pandemie. Obwohl sich die Corona-Situation gebessert hat, ist noch längst nicht alles beim Alten. Die 3G-Regel gilt weiterhin, auch die Maskenpflicht bleibt bestehen, zumindest wenn man seinen Sitzplatz verlässt. Dass das noch immer keine optimale Lösung ist, weiß auch Ramona Fleer, Inhaberin vom Hürter an der Gladbecker Straße.
„Ich kann meinen Laden nicht mehr so betreiben, wie ich es gerne hätte, es ist schon alles verhaltener geworden“, sagt sie. Und das hat auch einen Grund: Die Leichtigkeit von früher ist nicht mehr gegeben. Das wissen auch ihre Kunden, und verhalten sich dementsprechend anders. „Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Laufkundschaft, die eben mal unter der Woche in die Kneipe geht, nachgelassen hat“, erklärt die Inhaberin weiter.
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Corona und regnerischer Sommer macht es Bottroper Gastronomen schwer
Auch Abdelkader Hamadi, Inhaber der Rathausschänke, merkt Unterschiede durch die Pandemie. „Dieses Jahr wollten natürlich auch alle wieder verreisen. Die Nachbarländer haben die Grenzen wieder geöffnet, und die Leute wollten das ausnutzen“, sagt er. Dazu kam aber auch noch der regnerische Sommer, der es den Gastronomen weiter erschwerte. „Wir haben eine Außengastro, die wir gerne bei schönem Wetter nutzen. Da das Wetter im August und September aber sehr schlecht war, ging das kaum.“
Ramona Fleer hat dafür bereits einige Maßnahmen ergriffen. Heizstrahler und Decken sollen dafür sorgen, dass ihre Kundschaft auch bei kühlen Temperaturen nicht friert. „Das kennt man ja aus anderen Ländern schon seit einigen Jahren, dass die Gäste auch durchaus im Winter draußen sitzen“, sagt sie. Bei starkem Regen wird es allerdings auch hier schwierig.
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Für die Sicherheit der Gäste wird deshalb natürlich auch drinnen so gut es geht gesorgt. Die Inhaberin hat sich bereits zwei Luftreinigungsgeräte angeschafft. „Die Dinger können schon echt was. Zusätzlich habe ich dann noch ein CO2-Gerät gekauft, das anzeigt, wann die Luftqualität nachlässt und wann man zusätzlich lüften sollte.“ Das ist aber nicht alles.
Personal wird alle 48 Stunden getestet – auch die Geimpften
Ihre Mitarbeiter müssen sich alle 48 Stunden testen lassen – egal ob geimpft oder nicht. Die Ergebnisse werden dann für zwei Tage dokumentiert und abgeheftet. Bei der Rathausschänke sind bereits alle Mitarbeiter geimpft. „Ich finde es wichtig, dass die Menschen weiterhin aufeinander Rücksicht nehmen, damit es nicht wieder schlimmer wird“, sagt der Inhaber.
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Die 2G-Regel befürwortet er trotzdem nicht. „Wenn die Leute, die nicht geimpft sind, nicht mehr kommen dürften, dann wäre es natürlich schlecht für uns. Das wären wieder ein paar Gäste weniger“, sagt er. Auch Ramona Fleer steht der Reglung kritisch gegenüber. „Persönlich halte ich davon nicht viel, weil einfach Menschen ausgegrenzt werden“, sagt sie.
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Die Inhaberin sieht aber auch durchaus Vorteile an einer potenziellen Verschärfung. „Wenn ich das jetzt betriebswirtschaftlich betrachte, ist es natürlich super, weil ich dann ja im Grunde genommen wieder wildes Treiben zulassen könnte. Es gäbe ja keinen Grund mehr, keine Partys zu machen.“
Bottroper Gastronom: „Viel Hoffnung, dass 2022 ein besseres Jahr wird“
Beide Inhaber haben aber denselben Wunsch: Normalität, am besten so schnell wie möglich. „Ich habe sehr viel Hoffnung, dass 2022 ein besseres Jahr wird. Ich schätze, dass wir Corona dann noch besser im Griff haben und wir das alles hinter uns lassen können“, so Hamadi. Er ist sich aber sicher, dass das Schlimmste schon überstanden ist, und freut sich deshalb erstmal auf den Winter und das letzte Quartal des Jahres.
„Wir haben jedes Jahr einen Weihnachtsmarkt gegenüber der Rathausschänke. Das ist bereits eine große Bereicherung für uns“, erklärt er. Auch Ramona Fleer hofft auf bessere Zeiten. „Ich würde mir wünschen, dass die Gastro wieder so besucht werden kann, wie sie früher besucht wurde. Gerade weil ich mir die ganzen Geräte angeschafft habe, die Leute geimpft sind und die Aha-Regeln eingehalten werden.“