Bottrop. Bottrop erlässt Gastronomen als Reaktion auf die Corona-Einschränkungen die Gebühren für Außengastronomie. Was das für Stadt und Wirte bedeutet.
Draußen in der Sonne sitzen, dazu ein Getränk oder eine Kleinigkeit zu essen – so genießen viele Bottroper den Sommer in den Kneipen und Restaurants in der Stadt. Nur: Für Gastronomen sind diese Biergärten mit Kosten verbunden – zumindest wenn sie öffentliche Flächen dafür nutzen. Dann werden in der Regel Gebühren für Sondernutzungen fällig. Die müssen an die Stadt gezahlt werden.
In diesem Jahr allerdings will man in Bottrop auf diese Gebühr verzichten – als Reaktion auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen für Gastro-Betriebe. Es profitieren übrigens nicht nur Gastronomen, auch Händler, die etwa vor der Tür noch Waren präsentieren oder Aufsteller nutzen, müssen dafür nicht zahlen.
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Schon im vergangenen Jahr verzichtete Bottrop auf diese Gebühren
Die Politiker im Hauptausschuss haben in ihrer Sitzung am Donnerstag einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung einstimmig genehmigt. Damit verzichtet die Stadt – wie schon im vergangenen Jahr – auf die Gebühren. Bei der Verwaltung sieht man die Corona-Pandemie und deren Folgen als einen „Härtefall“. Der müsse gegeben sein, damit die Stadt auf diese Gebühren verzichten darf. Außerdem, so die Vorlage: „Durch den Erlass der Gebühren würde den Unternehmen ein positives Signal in der teilweise existenzbedrohenden, aber zumindest schwierigen wirtschaftlichen Situation gegeben.“
Tatsächlich ist es wohl auch in allererster Linie ein solches Symbol. Denn die Verwaltung hat ausgerechnet, dass der Stadtkasse damit Einnahmen in Höhe von gerade einmal 58.000 Euro entgehen. Überlegt man, wie viele Gastronomen oder auch Einzelhändler öffentliche Flächen nutzen und dafür im Regelfall zahlen müssten, so wird deutlich, dass der einzelne Wirt oder Händler so viel dadurch nicht einspart.
Gastronomen wissen das Zeichen der Stadt zu schätzen
Das sagt auch Christina Berger, Inhaberin des Café Kram. Es sei jedoch ein Zeichen der Stadt, das sie zu schätzen wissen. „Es ist einfach ein bisschen für die Stimmung und ich glaube darauf kommt es eben auch an.“
Ähnlich schätzt auch Irfan Durdu, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Gladbecker Straße, die Entscheidung ein. „Es ist eine hervorragende Geste.“ Schließlich müsse man sich auch die Frage stellen, welche Möglichkeiten eine Stadt überhaupt habe, welche Form von Unterstützung überhaupt möglich sei. Die wirklich großen Hilfspakete fielen schließlich in die Verantwortung des Bundes.
Durdu denkt jedoch auch schon ein Stück weiter. Der Verzicht auf Gebühren ermögliche es dem ein oder anderen Gastronom vielleicht auch – in Absprache mit der Stadt – seine Außenfläche zu vergrößern. So könne man eventuell Verluste auffangen, die aus der reduzierten Platzzahl resultierten.