Bottrop-Kirchhellen. Die GBB will an Kirchhellens Holthausener Straße zwei Mehrfamilienhäuser und zwei Doppelhaushälften bauen. Pläne wurden anfangs kritisiert.
Im Grünen und trotzdem ortsnah, so beschreibt Stephan Patz die Lage der geplanten neuen Wohnbebauung an der Holthausener Straße. Was aus dem Mund des Geschäftsführers der Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop (GBB) wie der flotte Spruch auf einem Maklerportal klingt, könnte sich aber tatsächlich als Trumpf erweisen. Könnte? Der letztendliche Beschluss soll in diesem Monat in der Bezirksvertretung fallen.
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Für Kirchhellener Neubauverhältnisse handelt es sich nämlich dabei um ein verhältnismäßig kleines Projekt auf überschaubarem Areal. „Auf 2800 Quadratmetern Land sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt acht Wohnungen und zwei Doppelhaushälften für Familien entstehen“, so Stephan Patz. Dazwischen sei eine kleine Erschließungsstraße geplant, denn die Neubauten sollen nach hinten ins Gelände reichen und sich nicht die Holthausener Straße entlang schlängeln, die sei nur auf wenigen Metern betroffen. Ein Trumpf sei dabei nicht nur Nähe zur Ortsmitte mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und fußläufig erreichbarer Infrastruktur. Der Blick zur anderen Seite, Richtung Westen, geht hinaus auf Felder und Wiesen.
Sozialverträgliche Mieten geplant - In Kirchhellen eine Seltenheit bei Neubauten
Bei den Wohnungen handele es sich auch um öffentlich geförderten Wohnraum, der zu sozialverträglichen Bedingungen vermietet werde. Patz spricht dabei von deutlich unter zehn Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Für Kirchhellener Verhältnisse ein Schnäppchen, vor allem im Neubausegment. Die beiden Mehrfamilienhäuser sollen in zweigeschossiger Bauweise mit einem zurück versetzten Dachgeschoss entstehen. Die Flachdachbauten werden wohl verklinkert, etwas teurer als Verputz, dafür aber dauerhaft pflegeleichter.
Eine Bebauung der Fläche quasi im Hinterland der alten Bürgermeistervilla ist spätestens seit 2018 im Gespräch. Zuvor sollten dort Containerhäuser für Flüchtlinge entstehen. Dafür war auch bereits - zum Unmut der Bevölkerung - Baumbestand abgeholzt worden. Als dann darum ging, mit Hilfe einer Ergänzungssatzung aus dem Areal Bauland zu machen, waren die Befürchtungen groß, dass dort eine massive Riegelbebauung entstehen konnte, was besonders CDU- und FDP-Vertreter kritisierten. Daraufhin schmetterten CDU, Grüne und ÖDP das Projekt ab. Ursprünglich hatte sich die Bezirksregierung sogar darauf festgelegt, westlich der L 623 gar keine Bebauung zuzulassen. Schließlich fand man einen Kompromiss für das Areal hinter der alten Bürgermeistervilla, der nun umgesetzt werden soll.
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Übrigens: Auf diesem Gelände hat bis 1960 das alte Kirchhellener Gefängnis - mit immerhin vier Zellen - gestanden. Später diente es auch als Gerätehaus für die Feuerwehr und während des zweiten Weltkriegs war im Keller die Luftschutzwache untergebracht. Von dort wurden dann der Sirenenalarm ausgelöst.