Gegen den ersten Vorstoß der Stadtplaner hatte die Politik 2013 ihr Veto eingelegt. Jetzt wurden die Pläne geräuschlos durchgewinkt.
Zwischen der ehemaligen Bürgermeistervilla und den Tennisplätzen von KTC „In Himmel“ und des TC VfB können an der Holthausener Straße bis zu drei Neubauten entstehen. Sowohl die Bezirksvertretung als auch der Planungsausschuss haben grünes Licht für die Pläne gegeben, nachdem das Planungsamt die Bedenken der Politiker ausgeräumt und die Höhe der Neubauten gedeckelt hat.
Eigentlich hat die Bezirksvertretung Kirchhellen eine rote Linie entlang der Bottroper Straße gezogen mit der Ansage: Westlich davon, also in Richtung Alter Postweg, wollen wir keine Neubauflächen mehr freigeben. Unter anderem mit Hinweis auf diesen Grundsatz hatten Bezirks- und Planungspolitiker im Jahr 2013 einen ersten Vorstoß der Verwaltung abgeschmettert, auf den städtischen Fläche hinter der alten Bürgermeistervilla Neubauten möglich zu machen.
Zweiter Versuch
Anfang 2018 machten die Stadtplaner einen neuen Versuch, die städtischen Grundstücke zu entwickeln. Sie legten den politischen Gremien eine „Klarstellungs- und Ergänzungssatzung“ vor. In der war aus Sicht der Politiker eine ganz wichtige Frage nicht wirklich klargestellt: Wie hoch dürfen die neuen Häuser werden? Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder brachte die Bedenken von CDU und FDP auf die Formel: „Wir können den Kirchhellenern da keinen Riegel hinsetzen.“
Der Planungsausschuss folgte den Bedenken aus dem Dorf und schrieb den Planern auf Vorschlag der SPD in die Satzung: Gebäudehöhe maximal zwei Geschosse plus Dach. Außerdem hätten wir dort gern sozialen Wohnungsbau, am liebsten von der Stadt-Tochter GBB.
Deckelung auf zweieinhalb Geschosse
Die Vorgabe zur Gebäudehöhe haben die Stadtplaner umgesetzt mit der Festsetzung: „Die Anzahl der Vollgeschosse wird auf maximal zwei begrenzt. Zusätzlich wird die maximal zusätzliche Gebäudehöhe so beschränkt, dass ein Staffelgeschoss oder ein ausgebautes Dach ermöglicht wird.“ Der Wunsch der SPD nach Sozialwohnungen findet Niederschlag in der Formulierung: „Je nach Bedarf könnten auf diesen Flächen auch öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.“ Selbst die rote Linie findet sich wieder: „.Gleichzeitig wird durch die Aufstellung der Satzung in diesem Bereich der westliche Ortsrand definiert.“ Soll heißen: Noch weiter westlich geht jetzt wirklich nichts mehr.
Die Lage der Baugrundstücke ist nicht ganz leise, ergaben die Schallschutzuntersuchungen der Stadt. Künftige Bauherren müssen Lüfter einbauen, damit die Fenster zur Bottroper Straße hin nicht nachts zum Lüften geöffnet werden müssen. Außerdem muss Schallschutz eingeplant werden in Richtung der Tennisplätze des KTC „In Himmel“ Die vier mit Flutlicht ausgerüsteten Plätze werden nach Angaben des Vereins intensiv genutzt, abends auch mal bis 23 Uhr. Lärmschutzauflagen gibt es für die Anlage nicht.
Entwässerung Richtung Bräukebach
Das Schmutzwasser der künftigen Neubauten kann über den Mischwasserkanal in der Holthausener Straße abfließen.
Das Regenwasser von den Grundstücken soll künftig Richtung Bräukebach entwässern. Das Abwasserkonzept der Stadt sieht vor, den Kanal in der Alleestraße künftig als Regenwasserkanal zu nutzen. Dieser Kanal soll vorerst in der Straße Auf der Bredde in den vorhandenen Mischwasserkanal einmünden. Auf Sicht ist ein Regenwasserkanal zum Nebenlauf des Bräukebachs geplant.