Bottrop. Mit dem Sofortprogramm Innenstadt sollen neue Läden im Bottroper Rathausviertel gefördert werden. Die Stadt sucht Geschäftsideen.

„Eine kleine, schöne Erfolgsgeschichte“ nennt Oberbürgermeister Bernd Tischler die Neuansiedlung von bislang sechs Geschäften im Hansaviertel, gefördert durch das Sofortprogramm Innenstadt. Nun soll sie fortgeschrieben werden: Auch im Rathausviertel werden neue Geschäftsideen subventioniert.

Mindestens sieben Leerstände, vor allem auf der Gladbecker Straße, sollen mit neuem Leben gefüllt werden. 400.000 Euro hat die Wirtschaftsförderung aus dem Landestopf bewilligt bekommen; mit ihnen wird auch ein Zentrenmanagement finanziert, das die Entwicklungen im Rathaus- und Hansaviertel im Blick halten soll.

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Bottroper OB Tischler: Strategie der multifunktionalen Innenstadt

„Das alles zahlt ein auf die neue Strategie der multifunktionalen Innenstadt“, sagt Bernd Tischler. „Damit reagieren wir auf den Internethandel und die Nach-Corona-Zeit und stellen uns der Verödung der Innenstadt entgegen.“ Tischler würde im Rathausviertel gerne „Kunst und Kultur stärker einbinden“.

Noch bis Ende Oktober können sich Gründer mit ihren Ideen bewerben. Sie zahlen lediglich 20 Prozent der regulären Miete, auf bis zu 70 Prozent stockt die Stadt mit den Fördermitteln auf. Einige Interessenten gebe es bereits aus den Bereichen Gastronomie, Dienstleistung und Einzelhandel. Im November wird eine Jury, bestehend aus Vertretern der Politik, Stadtverwaltung, der IHK, Banken und der Interessensgemeinschaft, auswählen, welche Geschäftsideen gefördert werden – das gleiche Prozedere wie Anfang des Jahres im Hansaviertel.

Förderung von vom Leerstand bedrohten Geschäften auch möglich

Dabei will man, so Dorothee Lauter von der Wirtschaftsförderung, darauf achten, dass keine Konkurrenzen zu bestehenden Geschäften, keine Wettbewerbsverzerrungen erzeugt werden. Möglich ist auch die Förderung von vom Leerstand bedrohten Geschäften, um gute Ideen in der Stadt zu halten, die aber zum Beispiel aufgrund von Corona gelitten haben, „aber nicht von Konzepten, die eh nicht erfolgreich waren“, sagt Lauter.

Hoffen auf gute Ideen für die Belebung der Bottroper Innenstadt: Rainer Hürter (CDU), Oberbürgermeister Bernd Tischler, Sabine Wißmann (Wirtschaftsförderung), Frank Beicht (SPD), und Dorothee Lauter (Wirtschaftsförderung).
Hoffen auf gute Ideen für die Belebung der Bottroper Innenstadt: Rainer Hürter (CDU), Oberbürgermeister Bernd Tischler, Sabine Wißmann (Wirtschaftsförderung), Frank Beicht (SPD), und Dorothee Lauter (Wirtschaftsförderung). © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Noch vor Weihnachten soll die Entscheidung fallen, welche Geschäftsideen in die leerstehenden Flächen einziehen dürfen. Zur Verfügung stehen unter anderem die geschlossene Schuhmode Claudia oder das ehemalige Fischgeschäft auf der Gladbecker Straße, es könnten auch noch weitere Flächen hinzukommen. Der Förderzeitraum des Sofortprogramms Innenstadt erstreckt sich bis Ende 2023.

Interessierte Gründer können sich bis Ende Oktober bewerben

Frank Beicht (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses, der selbst Inhaber einer Werbeagentur ist, hofft, „dass die Anschubfinanzierung den Gründern reicht und die Stadt eine spannende Entwicklung nimmt“. Der Kirchhellener CDU-Chef Rainer Hürter sieht in der Förderung einen Fortschritt, um eine „Mischung aus vielen Bausteinen“ für eine zukunftsfähige Innenstadt zu finden.

Wer sich mit seiner Geschäftsidee für die Förderung bewerben will, kann dies bis Ende Oktober über die Internetseite der Stadt digital tun: www.bottrop.de/wirtschaft. OB Tischler: „Wir suchen Kreative, die etwas ausprobieren wollen.“