Bottrop. Wie läuft die Bottroper Karnevalsession? Der Vorsitzende des Festkomitees spricht über 2G-Regeln, den Saalkarneval und das Hoppeditz-Erwachen.
Die Karnevalsgesellschaften (KG) in Bottrop bereiten sich auf die Session 2021/22 vor. „Wir werden wieder feiern. Ich hoffe, dass die Leute alle Bock haben. Karneval ist nicht tot“, sagt Frank Feser, Vorsitzender des Festkomitees Bottroper Karneval. Traditionell startet das närrische Treiben am 11.11. auf dem Berliner Platz.
„Es wird ein Hoppeditz-Erwachen geben“, verkündet Feser. Als oberster Jeck der Stadt hat er schon Rücksprache mit dem ersten Mann der Stadt, Oberbürgermeister Bernd Tischler, gehalten und ihn direkt zur Veranstaltung eingeladen. Einen speziellen Zugang oder G-Regeln zum Hoppeditz Erwachen soll es auf dem Berliner Platz nicht geben. Wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, gilt die Maskenpflicht. Ansonsten findet alles wie gewohnt unter freiem Himmel statt.
Karneval: Neues Bottroper Prinzenpaar stehen fest
Ist der Hoppeditz wachgeküsst, endet die Amtszeit des scheidenden Prinzenpaares Denise I. und Christoph I. von der KG Batenbrock. Wegen der Corona-Pandemie war das Paar ausnahmsweise zwei Sessionen in Amt und Würden. Ihre Nachfolger stehen bereits in den Startlöchern. „Wir haben ein neues Prinzenpaar“, freut sich der Vorsitzende des Festkomitees. Mehr will er nicht verraten. Nur so viel lässt er durchblicken: Beide haben ihre Heimat in der KG Pink-Weiße-Funken. In der bevorstehenden Session ist die KG ohnehin das närrische Maß aller Dinge. Denn auch das Kinderprinzenpaar stammt aus den eigenen Reihen.
Am Samstag nach dem Hoppeditz-Erwachen soll die Prinzenproklamation in der Aula Welheim über die Bühne gehen. So etwas wie ein erster Testlauf für die folgenden Veranstaltungen. Normalerweise werden laut Feser die meisten Künstler schon im April gebucht. Im vergangenen Jahr fiel die Session wegen der Pandemie komplett ins Wasser. Feser berichtet davon, dass manche KG gegenüber den auftretenden Künstlern „Zugeständnisse“ gemacht werden konnte. Will heißen: Die Verträge wurden um ein Jahr verschoben. Andere Gesellschaften mussten hingegen neu- oder nachverhandeln.
3G- oder 2G-Regeln gelten beim Bottroper Saalkarneval
Allerdings werden die Nachwirkungen von Corona bei den Festen für Jecken und Narren auf den Eintrittskarten zu sehen sein. Es wird mindestens die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) gelten. „Wir vom Festkomitee tendieren sogar eher zu 2G“, sagt Feser. Also dürften demnach nur vollständig Geimpfte und Genesene schunkeln, singen und feiern. Letztlich muss laut Feser jede KG selbst entscheiden, wie sie den Eintritt regelt und die Hygienevorgaben umsetzt.
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Der Vorsitzende ist zuversichtlich, dass der Saalkarneval stattfinden wird. Wie es im kommenden Jahr mit dem Straßenkarneval aussieht, ist aus heutiger Sicht schwer abzuschätzen. „Wir wissen noch überhaupt nicht, was mit Rosenmontag passiert“, sagt Feser. Hierbei wünscht er sich, auch mit Blick auf das notwendige Sicherheitskonzept, eine entsprechende Regelung und Rahmenbedingungen von der NRW-Landesregierung, speziell vom Gesundheitsministerium.
Prinzenwiegen ja, Tresorknacken wahrscheinlich nein
Das traditionelle Prinzenwiegen an Altweiberfastnacht (24. Februar) auf dem Pferdemarkt könne man, so Feser, „bedenkenlos machen“. Anders liegt der Fall beim Tresorknacken (26. Februar) in der Alten Börse bei der Volksbank an der Kirchhellener Straße. Die Veranstaltung steht auf der Kippe. Es gibt „arge Bedenken“, so nennt es Feser, ohne näher darauf einzugehen. Fakt ist: Gewöhnlich befinden sich immer viele Gäste in dem engen Raum. An Abstand halten ist eigentlich kaum zu denken.
Festkomitee Bottroper Karneval
Zu den Mitgliedern des Festkomitees Bottroper Karneval zählen folgende Gesellschaften: die Kleine Karnevalsgesellschaft, Fuhlenbrocker Narren, Pink-Weiße Funken, Stellkeswägg 1881, KG 13, Batenbrock 2000, Boyer Narren, Grün-Weiße Funken und Bottrop-Boy 1960.
Vorsitzender ist Frank Feser (KG Bottrop-Boy). Mit Claudia Adams (KG Batenbrock 2000) bildet er den Vorstand.
Trotz aller Vorfreude auf die neue Session hat Frank Feser auch weniger erfreuliche Nachricht zu berichten. „Sponsoren sind weggebrochen“, sagt er. Wegen der Pandemie haben einige ihr finanzielles Engagement zurückgezogen. Zur Tradition und zur Wahrheit des Bottroper Karnevals gehört nun mal auch, dass man finanziell sowieso nie auf Rosen gebettet war und nach wie vor ist. Feser lässt sich dennoch die Laune nicht verderben und macht Werbung für die fünfte Jahreszeit. „Dafür, dass wir kein Budget haben, haben wir in Bottrop einen tollen Karneval.“