Bottrop. Die KG Batenbrock hat Bottroper Narren und Bürger zur Impfaktion eingeladen. Zehn Spritzen wurden gesetzt. Vorsitzende: „Jede Impfung zählt!“

Die Mitglieder der KG Batenbrock sind fest entschlossen: Die nächste Karnevalssession soll gefeiert werden. Zumal auch noch das Schnapszahljubiläum 22 Jahre Batenbrocker Narren ansteht. Um aber in der Corona-Pandemie auch Verantwortung zu übernehmen - und letztlich möglichst unbeschwerte Karnevalsfeiern überhaupt möglich zu machen - hat der Verein eine offene Impfaktion in der evangelischen Auferstehungskirche angeboten.

Impfaktion gegen Corona in Bottrop mit karnevalistischem Flair

Der Weg bis zum Impfzelt im Gotteshaus liefert am Samstagmittag einen Vorgeschmack auf das, was die närrische Jahreszeit nach der Corona-Zwangspause wieder bereit halten könnte: Bunte Luftballons schaukeln zu Karnevalsschlagern, die unter freiem Himmel aus den Boxen klingen. Tische stehen bereit, kalte Getränke ebenso, und auf dem Grill werden gerade die ersten Würstchen fertig.

Alles bereit also für alle Impfwilligen aus den verschiedensten Karnevalsgesellschaften (sogar über Bottrop hinaus) sowie aus der Stadtgesellschaft. Zum Aktionsbeginn zur Mittagszeit ist noch nicht klar, wie viele hier am Ende eine Impfdosis gegen Corona bekommen haben werden. „Wir haben 15 schriftliche Anmeldungen“, sagt die noch amtierende Stadtprinzessin Denise I. Weise, die mit ihrem Prinz Christoph I. Schliwka die Werbetrommel für die Aktion gerührt hat. Aber jeder kann auch ohne Termin vorbeikommen.

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Sie hofft, dass die Aktion etwa auch ein Ansporn für Gardemädchen ab 16 Jahren sein kann „Wenn sie irgendwo tanzen wollen, ist eine Impfung wichtig“, so die Stadtprinzessin. Ihr Prinz ergänzt: „Das ist auch wichtig für die Eltern der Kinder, die über ein Jahr trainiert haben. Damit sie den Nachwuchs auch mal wieder auf der Bühne sehen.“

Am Ende wird Denise Weise berichten: „Wir hatten leider nur zehn Leute da, die geimpft wurden, davon vier Erstimpfungen.“ Letztlich ging es aber den Karnevalisten auch darum, ein Zeichen zu setzen, Engagement zu zeigen.

Bottroper folgen Aufruf: „Wir sind (nicht) närrisch – wir impfen“

Die Aktion ging zurück auf einen Aufruf aus dem Bund Deutscher Karneval nach dem Motto: „Wir sind (nicht) närrisch – wir impfen“. Für die Mitglieder der KG Batenbrock war schnell klar: Wir haben die idealen Bedingungen, um das umzusetzen. Denise Weise, im echten Leben Kita-Leiterin, konnte über ihren Arbeitgeber die evangelische Kirche als Veranstaltungsort organisieren. Rettungsassistent Christoph Schliwkas bessere Hälfte im echten Leben ist nicht nur Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft. Dr. Birgit Semjutha ist zudem Betriebsärztin bei der Stadt Bottrop. Und damit prädestiniert für die Durchführung der Impfungen mit Biontech.

Vorsitzende der KG Batenbrock: 2-G-Regeln für Veranstaltungen vorstellbar

Dr. Birgit Semjutha kann sich gut vorstellen, künftige Veranstaltungen der KG Batenbrock an die 2G-Regel zu knüpfen (geimpft und genesen) – und zusätzlich noch einen tagesaktuellen Schnelltest zu fordern. Sie betont: „Für uns zählt jede Impfung - ob es nun fünf, 15 oder 50 sind.“

Erster Impfling des Tages war Christian Görtsch (37). Der Berufsfeuerwehrmann gehörte aus Unsicherheit nicht zu den ersten, die sich gegen Corona immunisieren ließen. „Ich wollte nicht als Testperson gelten“, erzählt er.

Corona-Impfung bei der KG Batenbrock in angenehmen Atmosphäre

Doch Erfahrungen anderer Impflinge, Berichte auch über junge, schwer kranke Covid-19-Patienten und Einschränkungen durch die 2- bis 3-G-Regeln haben seine Einstellung geändert. Jetzt holte er sich den Piks gerne ab. „Es ist hier ein angenehmes Ambiente mit vertrauten Gesichtern“, beschreibt er die besondere Atmosphäre dieses Impfangebotes.

Das Festkomitee Bottroper Karneval steht ganz hinter den Batenbrocker Narren. „Ich bin total begeistert von der Aktion“, unterstreicht Claudia Adams vom Vorstand.