Bottrop. Das gab’s noch nicht bei den Kontrollen in der Bottroper Innenstadt: Die Polizei hat gleich sechs Autos aus dem Verkehr gezogen. Eine Bilanz.
Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion in der Bottroper Innenstadt mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) hat die Polizei in der Nacht zum Samstag gleich sechs Autos wegen des Verdachts des illegalen Tunings aus dem Verkehr gezogen. Das ist Rekord seit dem Start der Kontrollen zur Jahreswende 2019/20.
Außerdem wurden zwei Drogendelikte und ein Raub angezeigt. 17 Platzverweise wurden am ZOB und am Martinszentrum ausgesprochen; eine Person, die dem Verweis nicht nachkam, nahmen die Beamten mit zur Wache. Außerdem gab es wegen Verkehrsverstößen in der langen Kontrollnacht bis zwei Uhr früh 33 Knöllchen. Wenn es sein muss, werden wir wiederkommen, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Oberbürgermeister Bernd Tischler begrüßt die Kontrollaktion. Auch viele Passanten sagen spontan: Schön, euch mal wieder zu sehen.
Vom frühen Abend bis in die Nacht waren Polizistinnen und Polizisten gemeinsam mit dem kommunalen Ordnungsdienst KOD im Einsatz. Ihre Anlaufstellen waren der Busbahnhof ZOB, der Berliner Platz und der Ehrenpark, in dem zuweilen in Sichtweite von spielenden Kindern Drogendeals abgewickelt werden. Und natürlich die Osterfelder Straße, auf der an Freitagabenden gern mal PS-Protze die Muskeln ihrer aufgemotzten Boliden spielen lassen.
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Noch bei jeder Kontrolle hat die Polizei bisher hier Autos aus dem Verkehr gezogen, weil die Betriebserlaubnis durch Tuning erloschen waren. Und auch diesmal landeten sie nach wenigen Minuten den ersten Treffer: Ein schwarzer Mercedes kam an den Haken.
Kontrollen am Bottroper ZOB erstmals zum Jahreswechsel 2019/20
Bereits seit November 2019 hat es in diesem Bereich gemeinsame Aktionen des Polizeipräsidiums Recklinghausen und der Stadt Bottrop gegeben. Ausgangspunkt waren Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, unter anderem über Ruhestörungen in den Abendstunden und auffällige Autofahrer. Aber auch Straftaten, wie der Handel mit Drogen und Körperverletzungsdelikte, spielten dabei eine Rolle.
In diesem Jahr hatte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen zunächst die Raser- und Tunerszene in den Fokus nehmen lassen, weil die Dauerkontrollen der Polizei auf den Dortmunder Wallringen Verdrängungseffekte auch nach Bottrop (Südringcenter, Alpincenter) und Kirchhellen (Schulze-Delitzsch-Straße, Krankenhauspark) erzeugt hatten. Zumindest in Kirchhellen hat sich die Lage inzwischen beruhigt.
„Bottroper Innenstadt wird weiter im Fokus stehen“
„Neben der Präsenz im täglichen Dienst sind solche größeren gemeinsamen Schwerpunktaktionen ein wichtiges und deutliches Signal: für die Bürgerinnen und Bürger, die sich eine verstärkte Präsenz in bestimmten Bereichen wünschen, und für die Personen, die sich außerhalb unserer Rechtsnormen bewegen! Deshalb wird die Innenstadt auch weiterhin im unserem besonderen Fokus stehen“, betont Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Auch Oberbürgermeister Bernd Tischler kündigte weitere Aktionen des KOD an: „Das werden nicht die letzten Kontrollen gewesen sein. Und das ist gut so.“
Applaus von den Bürgern, Lob aus der Politik
Schon für die ersten Innenstadtkontrollen zur Jahreswende 2019/20 rund um den Busbahnhof hat die Polizei viel Lob erhalten. „Die Bürger wollten wissen, warum wir da jetzt aktiv sind oder haben uns auch noch Hinweise gegeben,“ sagte Polizeisprecherin Ramona Hörst nach einer Kontrollaktion im Januar 2020.
Auch das sei wichtig für die Polizei. Diese vielen positiven Rückmeldungen hätten die Kollegen, die vor Ort waren, ausdrücklich hervorgehoben, sagt Ramona Hörst. Auch in den Ratsfraktionen fanden die Kontrollen Zustimmung.