Bottrop. Bis zum frühen Samstagmorgen war die Polizei im Einsatz gegen Raser. Kontrollstellen gab es an der Bottroper und an der Prosperstraße.
Bis zum frühen Samstagmorgen hat die Polizei in Bottrop, Herten und Recklinghausen Raser ins Visier ihrer Lasermessgeräte genommen. Sie setzt dabei auf offene Kontrollstellen ebenso wie auf Einsätze von Zivilbeamten. Wegen Beschwerden aus der Bevölkerung über eine Raserszene, die sich in Kirchhellen entwickelt, haben die Beamten auch eine Kontrollstelle auf der Bottroper Straße eingerichtet. Das Ergebnis der Kontrollen: Drei Autos wurden sichergestellt, 39 Verstöße durch Verwarnungen oder Ordnungswidrigkeitsanzeigen geahndet.
In Höhe der Gregorschule hatten die Experten der Verkehrsdirektion Richtung Norden viel freies Messfeld für ihre Laser. Beamte der Einsatzhundertschaft standen bereit, um Verdächtige und ihre Wagen aus dem Verkehr zu ziehen. Erfahrene Beamte überprüften die Fahrzeuge auf Tuning-Teile, die womöglich nicht eingetragen waren oder deren Einbau die Betriebserlaubnis des Wagens erlöschen lassen könnte.
„Hier werden wir gesehen, und hier wollen wir auch gesehen werden“, sagt Polizeisprecherin Annette Achenbach. Sie kündigt weitere Kontrollen an: „Das wird in den nächsten Wochen und Monaten einer unserer Schwerpunkte werden.“ Hintergrund: Weil die Kollegen in Dortmund seit Monaten Druck machen auf die illegale Raser- und Tuningszene auf den Dortmunder Wallringen, bemerkt die Polizei Absetzbewegungen der Szene, die sie im Ansatz unterbinden will. Das war auch ein zentrales Thema der jährlichen Sicherheitskonferenz von Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen mit den Stadtspitzen und Landräten im Vest im Februar.
Polizeipräsidentin kündigt konsequentes Vorgehen an
„Personen, die die Straßen als Rennstrecke oder zur Selbstinszenierung missbrauchen, haben im öffentlichen Verkehrsraum nichts zu suchen. Wer rast und sich somit rücksichtlos verhält, der gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Gegen Raser gehen wir unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten konsequent vor“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.
Seit Anfang des Jahres hat es bereits einige Raser gegeben, bei denen die Polizei die Fahrzeuge sichergestellt hat - zuletzt am Dienstag und Donnerstag in Recklinghausen. Die Fahrer waren jeweils 19 Jahre alt. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 gelten Kfz-Rennen nicht mehr als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat. Passiert ein tödlicher Unfall während eines verbotenen Rennens, kann der Fahrer sogar wegen Mordes angeklagt werden.
Tödlicher Unfall 2018
Die Stelle an der Bottroper Straße war mit Bedacht gewählt: Wenige hundert Meter südlich von dieser Stelle kamen am frühen Sonntagmorgen des 22. September 2018 zwei Männer nach einem furchtbaren Unfall in ihrem brennenden Auto ums Leben. Fahrfehler bei überhöhter Geschwindigkeit, haben die Gutachter in ihrem Abschlussbericht geschrieben. Deshalb hat die Stadt dort im Sommer 2019 eine Blitzersäule aufgestellt.