Bottrop. Ort der Zukunft: In den neuen Räumen der HRW auf Prosper III dreht sich alles um nachhaltige Kreislaufwirtschaft, Innovationen, Gründerideen.

Der zweite, dringend benötigte Standort der Hochschule Ruhr West (HRW) in Bottrop ist offiziell eröffnet: Gäste aus der Hochschule, der Stadt, vom Land sowie weiteren Förderern und Netzwerkpartnern schauten sich am Freitag die Labore und Büros im Gründerzentrum Prosper III an. Dort gibt es bereits viel zu sehen, denn gearbeitet und geforscht wird hier schon. Alles steht unter den Schlagworten Innovation, Nachhaltigkeit und Gründergeist – und soll der Stadt, ja der ganzen Region zugute kommen.

HRW auf Prosper III in Bottrop: „Hier passiert Forschung, hier passiert Entwicklung“

„Hier passiert Forschung, hier passiert Entwicklung“, sagte HRW-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Staude zur Eröffnung. Eingezogen auf rund 1500 Quadratmetern ist zum einen das Projekt Prosperkolleg für Zirkuläre Wertschöpfung mit dem Demonstrationslabor für innovative Verfahren Circular Digital Economy Lab. Ziel des Ganzen ist es, Rohstoffeinsatz zu vermeiden, in Kreisläufen zu denken und die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Produkten und Materialien zu sichern.

In der Halle nebenan eingezogen ist zudem die offene Werkstatt für Tüftler und Gründer FabLab mit dem Ankerprojekt Emscher Lippe4 für Digitalkompetenz und digitale Innovation. Und im Nachbargebäude, eine Treppe hoch, findet sich nun das Gründerzentrum HRW-Startups mit Co-Working Spaces (Gemeinschaftsarbeitsplätzen) für Studierende, die eigene Geschäfts- und Produktideen auf den Markt bringen wollen.

Bottroper OB: Weitere Fördermittel der EU in Aussicht

Oberbürgermeister Bernd Tischler (links) und HRW-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Staude betonten bei der Eröffnung des neuen Hochschulstandortes auf dem Prosper-III-Gelände in Bottrop die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule.
Oberbürgermeister Bernd Tischler (links) und HRW-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Staude betonten bei der Eröffnung des neuen Hochschulstandortes auf dem Prosper-III-Gelände in Bottrop die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Möglich wird all das durch finanzielle Fördermittel etwa von Land, Bund und EU. Und gerade aus Europa, aus einem neuen Fonds zur Abmilderung der Folgen des Kohleausstiegs, erwartet Oberbürgermeister Bernd Tischler – „wenn wir es gut anstellen“ – neue, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten insbesondere für die Zukunftsthemen der HRW samt Prosperkolleg und Zirkulärer Wertschöpfung. „Ich bin ganz sicher, dass wir die auch nutzen werden“, so Tischler auf Prosper III.

Hochschulausgründungen mit innovativen Ideen – genau die habe man sich in und für Bottrop immer gewünscht. Gleichzeitig sei die HRW für das Quartier rund um den Roten Platz an der Kardinal-Hengsbach-Straße „ein ganz wichtiger stabilisierender Faktor“.

HRW-Präsidentin: Campus in Bottrop platzte aus allen Nähten

Und warum nun war ein zweiter Standort neben dem HRW-Campus an der Lützowstraße so dringend nötig? „Die HRW war noch keine zehn Jahre alt, und schon platzte gerade der Standort Bottrop aus allen Nähten“, so Staude. Dank der Studiengänge im Informatik- und Energiebereich, die sehr nachgefragt seien. Und dank der Bottroper Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die besonders erfolgreich in der Einwerbung von Forschungsdrittmitteln für Projekte seien.

Bottrops Dekan Prof. Dr. Uwe Handmann drückte das in Zahlen aus: Der Standort des hier angesiedelten HRW-Fachbereichs Eins brauche Platz, um für über 100 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen. Um Laborflächen optimal gestalten zu können. Und: „Weil wir bis zum heutigen Tage ungefähr 100 Drittmittelprojekte akquiriert haben – das ist für eine Fachhochschule sehr, sehr viel.“

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