Bottrop. Eine Ferienaktion mit der Hochschule bringt neue Impulse ins Prosper-III-Viertel in Bottrop. Von Kooperation sollen nicht nur Kinder profitieren.
Sie sind die perfekten Partner am Roten Platz: das Quartierbüro Prosper III und die Hochschule Ruhr West, im Gründerzentrum an der Kardinal-Hengsbach-Straße vertreten mit Labors wie dem Fab-Lab, Seminar- und Arbeitsräumen. Zusammen wollen die Akteure neuen Schwung ins Quartier bringen. Ein Paradebeispiel dafür ist die gemeinsame Ferienaktion „Outdoor Computing“.
Organisiert über das zdi-Zentrum, das in Bottrop an der HRW angesiedelt ist, haben an der Aktion einige Schülerinnen und Schüler von elf bis 14 Jahren aus der Region teilgenommen – und mehrheitlich welche aus dem Quartier rund um den Roten Platz. „Das lief hier über Mund-zu-Mund-Propaganda“, erzählt HRW-Professor Dr. Jan Pawlowski. „Die Zusammenarbeit zwischen den Kindern ist super, egal, woher sie kommen.“ Dabei spielte auch keine Rolle, ob sie schon PC-erfahren waren wie Ahmad (11) – „ich habe zwei Computer zu Hause“ – oder Neulinge auf dem Gebiet.
Eine neue Erfahrung für alle dürfte beim „Outdoor-Computing“ die Verbindung von der Arbeit am Rechner mit Bewegung und Erkundung der Umgebung sein. Im Zentrum des Kurses: die Entwicklung einer Pflanzenerfassungsapp samt der Entdeckung, was alles auf der Industriebrache von Prosper III wächst. Pawlowski: „Es soll klar werden, dass Computeraktivitäten nicht ausschließlich sitzend und alleine stattfinden müssen, sondern auch gemeinsam und aktivierend sein können.“
Ahmad gefällt’s: „Es ist schön, dass wir nicht nur am IPad sind, sondern auch Fußball spielen können.“ Auch dies digital unterstützt – über die Entwicklung einer Turnier-App, die den Spielstand erfasst.
Nora Schrage-Schmücker vom Quartierbüro sieht auch diesen nachhaltigen Effekt: „Es fallen ganz viele Hemmschwellen. Die Kids lernen hier die Hochschule kennen, einen Professor. Und sie stellen fest: Das ist ein ganz normaler Mensch, das ist einfach der Jan, und der ist nett.“ Über Aktionen wie diese und im Fab-Lab nebenan werde für die Kinder aus dem Viertel „eine ganz neue Welt erschlossen“, glaubt Schrage-Schmücker.
Förderantrag wurde gestellt
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Profitieren von der Kooperation sollen aber auch die Erwachsenen. Laut Nora Schrage-Schmücker wurde ein Förderantrag gestellt mit dem Ziel, Räume im Gründerzentrum für ein Gastro-Projekt anzumieten. „Die Idee ist eine Art Wandelbar“, verrät die Quartiersmanagerin schon einmal. „Man muss jetzt schauen, wie sich alles entwickelt.“ Zudem habe sie mit dem Fabrikationslabor Fab-Lab ein Grünkonzept entwickelt, bei dem ein Grünstreifen im Quartier in sieben Zonen unterteilt und jeweils unterschiedlich bepflanzt wird. „Wir wollen gucken: Welche Pflanzen sind fürs Klima gut geeignet.“
Eines erscheint der Quartiersmanagerin sicher: „Es wird ein richtig toller Campus, eine Nachbarschafts-Dorf-Mitte.“
Ab diesem Montag geht’s mit dem Ferienprogramm der zdi-Zentren Bottrop und Oberhausen mit Selbstfahrenden Robotern im Fab-Lab auf Prosper III weiter. Weitere Ferienkurse: mint4u.de