Kirchhellen. Der Ortsverband stellt seine Positionen und Forderungen vor. Der Oberbegriff über allen politischen Debatten heißt für ihn: Familien stärken.

Bebauung, Kitas, Verkehr, Gewerbegebiete, Schule: Das sind für die CDU Kirchhellen wichtige Themen nach der Kommunalwahl. Über allen Positionen steht als Klammer: Wir müssen die Familien stärken.

Diese Forderung ist durch die Belastungen in der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden. „Vor allem Kinder, aber auch Eltern sind die Verlierer der Coronakrise“, sagen Vorsitzender Rainer Hürter und Stellvertreter Dominik Nowak. Distanzunterricht, Kontaktbeschränkungen und Homeschooling haben Familien gleichsam daheim eingesperrt. Gleichzeitig sind Erholungs- und Entspannungsangebote vom Sportplatz bis zum neuen Jugendzentrum geschlossen. „Wir können nur ahnen, was derzeit in vielen Familien los ist“, sagt Dominik Nowak.

Angebot an Bürgerinitiativen

Bebauung: Hürter und Nowak loben ausdrücklich das Engagement der drei Bürgerinitiativen gegen Pläne für Neubauten in Feldhausen, Grafenwald und Kirchhellen-Mitte: „Es ist immer gut, wenn Menschen sich um die Entwicklung in ihrem Umfeld kümmern.“ In der aktuellen Debatte um den „Kita-Notstand“, den die Feldhausener Initiative in Kirchhellen sieht, stellt sich die CDU aber hinter die Position des Fachbereichs Jugend und das Argument: Freie Plätze in Kirchhellen-Mitte können fehlende Kitaplätze in Grafenwald und Feldhausen kompensieren.

Auch der Bürgerinitiative „Natürlich Grafenwald“ will die CDU Kirchhellen nur ein Stück weit folgen. „Wir haben zugestimmt, vorrangig Wohnungen auf dem ehemaligen Bergbaugelände Prosper IV am Vossundern zu planen“, sagt Hürter. Die umstrittenen Flächen am Heimersfeld will die CDU aber als „Platzhalter“ für künftige Baulandbedarfe in Grafenwald in Reserve halten. Für alle drei Initiativen gilt aber das Gesprächsangebot von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder: Sobald die Coronabeschränkungen das zulassen, will er Vertreter der Initiativen mit den Bezirkspolitikern ins Gespräch bringen.

Warten auf Gutachten

Feuerwehr-Neubau: Für die CDU steht ein Neubau im Bestand an der Schulstraße nicht mehr zur Debatte. „Die aus Sicht der Feuerwehr beste Lösung steht nicht zur Verfügung“, sagt Hürter. Die Fläche an der Rentforter Straße/In der Koppel gehöre zu den zweitbesten Lösungen, insbesondere wenn es gelinge, die Ein- und Ausfahrt an die Rentforter Straße zu legen. „Wir warten jetzt auf die Ergebnisse der Gutachten, auf der Basis diskutieren wir weiter“, sagt Hürter. Nowak hofft, „dass wieder mehr Ruhe reinkommt in die Debatte“.

Ortsmitte: Die CDU Kirchhellen will den Johann-Breuker-Platz und den alten Markt mit Möblierung und Veranstaltungen attraktiver machen. „Es gibt viele Gestaltungsvorschläge, einige könnte man schnell umsetzen“, sagt Hürter. Den Erfolg des Feierabendmarktes vor Augen, denkt die CDU nach über einen Markt am Montagnachmittag. Um die Ortsmitte für Familien attraktiver zu machen, will die CDU den Spielplatz am Kirchhellener Ring gegenüber der Pauluskirche erweitern.

Attraktives Radwegenetz

Verkehr: „Ein attraktives Radwegenetz wird von vielen Bürgern dringend gewünscht und darf kein Streitthema zwischen den Parteien sein“, sagt Nowak. Die CDU sei bei diesem Thema für jeden guten Vorschlag zu haben. Oben auf der Prioritätenliste steht für sie ein sicherer Radverkehr auf der Dorfheide in Richtung Gregorschule. Die CDU ist weiter der Meinung, dass über die bereits geplanten drei Kreisverkehre hinaus weitere den Verkehr im Dorf besser fließen lassen würden.

Gewerbegebiete:Wie die SPD hält auch die CDU ein Gewerbegebiet am Flugplatz für eine gute Idee. Voraussetzung: „Jedes Gewerbegebiet muss bestmöglichen Breitbandanschluss haben“, sagt Nowak. Die Wirtschaftsförderung fordert Hürter auf, schnell Firmen für die wieder frei gewordenen Flächen im neuen Gewerbegebiet Im Pinntal zu werben.

„Schulen sind gut aufgestellt“

Mit den Grundschulen und dem Schulzentrum aus Gymnasium und Sekundarschule sieht die CDU das Dorf bestens aufgestellt. Alle Schulen könnten stabil ihre Züge halten.Hürter: „Ich bin froh, dass die Sekundarschule im nächsten Schuljahr kein Kirchhellener Kind abweisen muss, um Kinder aus Gladbeck aufzunehmen.“ 76 Fünftklässler gibt es in nächsten Schuljahr.