Bottrop. Die Leselernhelfer möchten wieder in den Bottroper Grundschulen aktiv werden. Der Verein freut sich über neue Lesefreunde, die mithelfen möchten
Die Bottroper Leselernhelfer möchten wieder in die Grundschulen kommen. „Wir sind dabei, das mit den Schulen abzuklären. Die Lehrer suchen ja ohnehin die Kinder aus, denen wir helfen dürfen, und bitten die Eltern vorher erst noch um ihr Einverständnis“, sagt Vorsitzender Walter Lux. Wenn die Corona-Inzidenzwerte es zulassen, können sich die Schulkinder und ihre Mentoren dann wieder einmal in der Woche außerhalb des Unterrichts zum gemeinsamen Lesen treffen.
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Gut eine Stunde nehmen sich die ehrenamtlichen Leselernhelfer Zeit, um mit den Kinder zu lesen oder auch zu spielen. „Wenn die Konzentration nachlässt, spielen wir zwischendurch mit den Kindern eine Weile“, sagt der Bottroper. Die Kinder können die Bücher, die sie gern lesen möchten, selbst aussuchen oder die Mentoren bringen empfohlene Kinderbücher in die Lesestunden mit. Inzwischen nutzten die Helfer auf Tabletcomputer fürs gemeinsame Lesen mit den Kindern. „Das Ganze soll den Kindern auf jeden Fall Spaß machen“, ist dem Leselernhelfer wichtig.
Während der Lockdown-Zeit fielen die Bottroper Lesestunden aus
Während der Corona-Pausen mussten die allermeisten Kinder auch auf ihre Lesezeit verzichten. „Die Schulen sind leider nicht so ausgestattet, als dass wir auch digital mit den Kindern hätten lesen können“, erklärt der Bottroper. Ein einziges Schulkind habe auch während der Lockdowns digital weiterlesen können. „Das war aber auch nur deshalb möglich, weil es in einer Notbetreuung war“, sagte Walter Lux.
Da eine Reihe der Kinder, um die sich die Mentoren gekümmert haben, nach dem vierten Schuljahr in weiterführende Schulen gewechselt seien, beginnen die Leselernhelfer ihre Lesestunden nun mit anderen Kindern. Der Bedarf nach Förderung sei durch die Pandemie und ihre Folgen sicherlich noch gestiegen, meint der Mentor. „Wir möchten deshalb auch möglichst viele neue Mentorinnen und Mentoren für unseren Verein gewinnen“, sagte er.
Die Bottroper Mentoren lesen nicht vor, sondern helfen beim Lesen
Buchhändler setzte Bewegung in Gang
Um die Lese-, Schreib- und Sprachkompetenz von Kindern zu verbessern, gründete der Buchhändler Otto Stender aus Hannover im Jahr 2003 den ersten Mentor-Verein. Inzwischen sind deutschlandweit in 290 Orten rund 12.500 ehrenamtliche Leselernhelfer in 99 Mitgliedsvereinen aktiv. Die Leselernhelfer erreichen so bundesweit rund 16.500 Schüler an 1900 Schulen. Leselernhelfer wenden sich vorzugsweise an Grundschulen. Seit Juli 2019 gibt es auch in Bottrop einen Mentor-Verein. Zu seinen Vorstandsmitgliedern gehören Walter und Ilona Lux, Barbara von Glasow und Maria Lüning-Heyenrath.
Von den insgesamt 35 Mitgliedern des Bottroper Mentor-Vereins seien 25 auch als Leselernhelfer aktiv. Anders als Lesepaten lesen die Leselernhelfer den Grundschülern nicht etwa Geschichten vor, sondern ermuntern die Kinder, selbst zu lesen. „Wir geben den Kindern keine Nachhilfe und übernehmen auch keine Hausaufgabenbetreuung“, macht Walter Lux klar. Es gehe ihnen ums Lesen, weil Kinder gut lesen können müssen, um in ihrer Schullaufbahn gut voran zu kommen und später auch gute Chancen in ihrer Ausbildungszeit und im Beruf zu haben.
Interessierte, die als Leselernhelfer mitmachen möchten, erreichen den Mentor-Verein unter den Telefonnummern 02041/782 7051 und 0174 /285 5440 oder unter der E-Mail Adresseinfo@mentor-bottrop.de. Weitere Informationen gibt es auf: www.mentor-bottrop.de.