Bottrop. Die Mentoren möchten so schnell wie möglich wieder in die Schulen. Sie haben ein eigenes Schutzkonzept für die Lesestunden erarbeitet.

Mit neuem Schutzkonzept und viel Elan bereiten die Bottroper Leselernhelfer ihren Wiedereinstieg in die Schulen vor. „Wir haben ein Konzept erarbeitet, das Hygiene und Distanz in den Lesestunden in Zeiten von Corona regelt", erklärt Walter Lux, Vorsitzender des Bottroper Mentor-Vereins. Dazu gehört beispielsweise, Bücher, Kinderzeitschriften oder Lesespiele in doppelter Ausführung mitzubringen.

"Der Mindestabstand muss eingehalten werden, selbstverständlich sollen die Mentoren lüften und sich und die Kinder bestmöglich schützen“, betont der Bottroper. Vor Ausbruch der Krise hatten 35 Bottroper Leselernhelfer insgesamt 44 Schulkinder gefördert. Seit März konnten die Mentoren ihre Lesekinder aber nun schon nicht mehr zu den wöchentlichen Lesestunden in den Schulen treffen. Einige blieben allerdings per Internet und Telefon in Kontakt, um weiter zu lesen und sich auszutauschen.

Aktuelle Pisa-Studie zeigt enorme Defizite auf

Walter Lux hofft, dass nach dem Start ins neue Schuljahr auch die Leserlernhelfer wieder in die Schulen kommen dürfen. Die Gesundheit der Kinder sowie der Mentoren habe dabei höchste Priorität. Die Lesestunden in den Schulen könnten erst dann wieder aufgenommen werden, wenn es die gesundheitliche Lage zulasse. "Ich schätze in drei bis vier Wochen könnte es klappen", meint Walter Lux.

Der Verein "Mentor - Die Leselernhelfer" hilft Schüler zwischen sechs und 16 Jahren dabei, Lesekompetenz aufzubauen und ihre Sprachfähigkeit zu erweitern. Das sei dringend nötig. Die aktuelle Pisa-Studie habe gezeigt, dass jeder fünfte 15-jährige nicht auf Grundschulniveau lesen könne. Gerade in der Corona-Krise müssten daher leistungsschwächere Schüler gezielt gefördert werden.

Die Kinder werden in Corona-Krise sonst abgehängt

„Die ohnehin schon ungleich verteilten Bildungschancen erst in den Blick zu nehmen, wenn die Krise ausgestanden ist, hängt Kinder wissentlich noch mehr ab", mahnt Walter Lux. "Die Gesellschaft und das Bildungssystem müssen sie besonders fördern", betonte der Vorsitzende des Bottroper Mentor-Vereins. Förderangebote wie die Lesestunden mit den Mentoren sollten daher möglichst schnell wiederaufgenommen werden.