Bottrop. Bottroper weisen auf alte Pläne hin, die Neubauten an ihren Gärten ausschließen. Doch die Stadt hat Vonovia einen positiven Baubescheid erteilt.

Trotz des Protestes der Anwohner wird die Stadt den Bau eines neuen Mietshauses im Gartenland hinter den Häusern an der Kraneburgstraße 73 erlauben. Das macht Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins in einem Schreiben an einen Bewohner klar. „Ein positiver sogenannter Bauvorbescheid wurde bereits erteilt, d.h. die Bebauung ist grundsätzlich genehmigt“, teilte sie dem Bürger mit. Denn die Stadt habe gar keinen Spielraum für eine Ablehnung des Bauvorhabens des Immobilienkonzerns Vonovia.

Mitarbeiter der Vonovia hatten Anwohner aufgefordert, bis zum Ende des Jahres ihre Gärten zu räumen, weil das Gartenland als Arbeitsplatz für den Neubau eines Mietshauses gebraucht werde. Die Mieter wehren sich dagegen, weil die Gärten zu ihren Wohnungen gehören und auch in Mietverträgen verankert seien. Sie weisen außerdem darauf hin, dass in einem früheren Bebauungsplan der Stadt in dem Hintergelände Bauvorhaben ausdrücklich ausgeschlossen worden waren.

Im kleinen Park lässt Bottrop keine neuen Gebäude zu

Kai-Peter Süssmuth und Dieter Jansen (rechts) wollen ihre Gärten nicht verlieren. Sie sollen das Grünland aber räumen, weil der Immobilienkonzern Vonovia es als Arbeitsplatz für den Bau eines neuen Wohnhauses braucht.
Kai-Peter Süssmuth und Dieter Jansen (rechts) wollen ihre Gärten nicht verlieren. Sie sollen das Grünland aber räumen, weil der Immobilienkonzern Vonovia es als Arbeitsplatz für den Bau eines neuen Wohnhauses braucht. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die Stadtverwaltung bestätigt die Bauabsichten der Vonovia. Die Einzelheiten seien aber erst noch in einem Baugenehmigungsverfahren zu klären, erläutert die Leiterin des Planungsamtes. „Ein Bauantrag wurde noch nicht eingereicht“, teilte sie mit. Die Amtsleiterin sicherte zu, das der an das Grundstück grenzende Park nicht bebaut werde. „Dieser Freiraum bleibt also auch langfristig sowohl für die Tiere als auch als Erholungsraum für die Menschen erhalten“, schrieb Christina Kleinheins dem Bewohner.

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Die Stadtplanerin äußert Verständnis dafür, dass die Mieter an der Kraneburgstraße 73 bis 75 ihre Gärten nicht verlieren möchten, sie wies aber darauf hin, dass in Bottrop auch neue Wohnungen gebraucht werden, damit alle, die gerne in Bottrop wohnen, auch Wohnungen bekommen können. Da die Anwohner auf Probleme mit dem hohen Grundwasserstand aufmerksam gemacht hatten, sagte sie aber eine genauere Prüfung dieser Situation zu.