Bottrop. Busbetreiber Vestische schätzt die Fahrgastzahl auf ein Viertel im Vergleich zu Januar 2020. Damit sinke das Infektionsrisiko weiter.

Das Fahrgastaufkommen in den Bottroper Bussen des Verkehrsunternehmens Vestische ist im Januar deutlich unter das Niveau beim ersten Lockdown gesunken. "Wir befürchten für den Januar eine Auslastung von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zum Januar 2020", sagt Vestische-Sprecher Christoph van Bürk. Im April 2020 während des ersten Lockdowns lag die Auslastung bei 35,8 Prozent. Aus Sicht des Verkehrsunternehmen gibt es deshalb gar keinen Anlass für eine Debatte um ein Herunterfahren des öffentlichen Personennahverkehrs.

Momentaufnahme zur Schulschlusszeit an der zentrale Umsteigestation in Kirchhellen-Mitte: Binnen einer Stunde rollen dort je drei Busse von Feldhausen zum ZOB und umgekehrt. Zwischen Kirchhellen, Gladbeck und Gelsenkirchen fahren ebenfalls je drei Gelenkbusse pro Stunde in beide Richtungen, dazu kommen einmal pro Stunde der Schnellbus von und nach Essen sowie die Buslinie zwischen Kirchhellen und Dorsten. In keinem dieser Busse saßen mehr als vier Fahrgäste, meistens waren es zwei.

"Unsere Busse sind nicht voll"

Diese Stichprobe belegt die Einschätzung des Busbetreibers: "Unsere Busse sind nicht voll", sagt van Bürk. "Den notwendigen Abstand zu halten, ist derzeit nun wirklich kein Problem." Deshalb sieht die Vestische auch keine Notwendigkeit, eine Pflicht zum Tragen von FFP-2-Masken im Nahverkehr einzuführen, wie es Bayern am Montag getan hat.

Seit der Einführung des Distanzunterrichtes in den Schulen letzte Woche hat das Verkehrsunternehmen den Schulbusbetrieb fast komplett heruntergefahren. nachdem es bei der Stadt und den Schulen die Bedarf abgefragt hat. Ein Einsatzwagen pendelt jetzt noch zwischen dem Gewerbegebiet An der Knippenburg und dem Hauptbahnhof,weil die Beschäftigten einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen Mobilitätshilfen wie eine Rollstuhl-Rampe brauchen.

Busverkehr zu den Impfzentren

Drei Argumente gegen ein Herunterfahren des Nahverkehrs führt die Vestische ins Feld. Neben der geringen Infektionsgefahr wegen verringerter Auslastung argumentiert sie wie der Verband der Verkehrsunternehmen damit, dass sie die Mobilität von Angehörigen systemrelevanter Berufe sicherstellen muss. Außerdem: Auch die 8500 Senioren, die sich ab dem 1. Februar ihre Schutzimpfung im Impfzentrum abholen sollen, würden sicher nicht alle mit dem Auto am Südring vorfahren. Für das zentrale Impfzentrum in Recklinghausen organisiert die Vestische gerade einen Bus-Pendelverkehr zur zentralen Haltestelle am Rathaus.